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Drei Monate Auszeit vom stressigen Berufsleben: Immer mehr junge Menschen setzen auf „Micro Retirement“. Finanzexpertin Larissa Kravitz alias Investorella erklärt, warum das oft günstiger ist als gedacht – und der Gesellschaft sogar nützt.
Der neue Karriere-Trend erobert TikTok und Instagram: Jüngere Berufstätige legen gezielt längere Pausen ein – zwischen zwei Jobs, zur Reflexion oder einfach, um durchschnaufen zu können. Was nach individueller Freiheit und Selbstbestimmung klingt, scheint eine Kehrseite zu haben: wachsende Belastungen für das Solidarsystem und ein gesellschaftspolitisches Risiko. Doch stimmt das tatsächlich?
- Kennst du schon?: Warum ich mit 18 ins Kloster ging
Mentale Gesundheit hat einen realen Preis.Larissa Kravitz
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Die Bildungskarenz: gedacht für Weiterbildung, oft genutzt für Weltreisen.Larissa Kravitz
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Infos und Quellen
Gesprächspartnerin
Larissa Kravitz alias @investorella kaufte bereits als Teenager ihre erste Aktie. Mit 16 gründete sie ihr erstes kleines Unternehmen, startete mit 18 als Finanzredakteurin und begann mit 20 als Aktien- und Derivathändlerin zu arbeiten. Sie hat Bank- und Finanzwirtschaft sowie Finance (Quantitative Trading & Financial Engineering) studiert und verfügt über eine Aktien- und Derivathandelslizenz, ein Strom- und CO2-Zertifikate-Handels-Diplom sowie zahlreiche Branchenqualifikationen wie die Vermögens- und Wertpapierberater-Prüfung. Ihr Berufsweg führte sie die letzten 20 Jahre durch Broker, verschiedene internationale Banken (wie Komercni Banka/Societe Generale Gruppe), Immobilienfonds (wie ING Real Estate), Start-ups (als Teilnehmerin des Microsoft Ventures Accelerator) und Energiekonzerne (wie die OMV und den Solarenergiekonzern Photon Energy). Zuletzt leitete sie eine Stabsstelle eines börsennotierten Immobilienkonzerns und saß in dessen Aufsichtsrat. 2019 entschied sie sich dafür, ihr Herzensprojekt – die Finanzbildung von Frauen – zum Beruf zu machen.
Daten und Fakten
- Was ist Micro Retirement?
Micro Retirement beschreibt eine bewusst gewählte, mehrmonatige Unterbrechung der Erwerbstätigkeit zwischen zwei beruflichen Stationen. Während viele Beschäftigte nach einer Kündigung oder einem Stellenwechsel lediglich eine kurze Pause einlegen, häufig unter Nutzung verbleibender Urlaubstage, entscheiden sich Personen beim Micro Retirement gezielt für eine längere Auszeit. Diese wird in der Regel für Reisen, den Aufbau neuer Interessen oder zur persönlichen Weiterentwicklung genutzt. Im Unterschied zum Sabbatical, das innerhalb eines bestehenden Arbeitsverhältnisses erfolgt und meist mit einem Rückkehrrecht verbunden ist, handelt es sich beim Micro Retirement um eine eigeninitiierte Pause ohne Anspruch auf Rückkehr zum vorherigen Arbeitgeber.
- Dürfen Arbeitslosengeld-Bezieher auf Urlaub fahren?
Prinzipiell müssen alle Urlaube beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet werden. Bei einem Inlandsurlaub erhält man weiterhin das Arbeitslosengeld. Auch bei einem Inlandsurlaub sind vorgeschriebene Kontrolltermine zu beachten, weil rechtlich nicht das persönliche Urlaubsinteresse, sondern das öffentliche Interesse an der Vermittlung der arbeitslosen Menschen Vorrang hat.
Bei einem Auslandsurlaub wird die Leistung für die Dauer des Urlaubes unterbrochen. Bei berücksichtigungswürdigen Umständen kann das AMS allerdings eine Nachsicht erteilen. Dazu muss ein Antrag beim AMS gestellt werden. In bestimmten Fällen erhält man weiterhin Arbeitslosengeld, wenn man in einem EWR-Land (Europäischer Wirtschaftsraum) oder in der Schweiz Arbeit sucht.
Quellen
- Gespräch mit Larissa Kravitz
- The Guardian: Micro-retirement: has gen Z found a brilliant fix for burnout?
- #microretirement
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