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Funktionierende Computer als Elektroschrott?

8 Min
Programmiertes Lebensende für eine Viertelmilliarde Computer: der 14. Oktober 2025.
© Illustration: WZ, Bildquelle: Adobe Stock

Am 14. Oktober 2025 läuft der Support für Windows 10 aus. Das dürfte das Lebensende für 250 Millionen Geräte bedeuten. Wiederverwertung ist angesagt.


250 Millionen Geräte – also etwa jeder dritte Computer weltweit – sind nach dem 14. Oktober 2025 schrottreif. Diese Zahl geistert seit einigen Monaten durch Medien und Foren. Der Grund: Am 14. Oktober 2025 endet der Support für die letzte Version von Windows 10. Sicherheitslücken werden dann nicht mehr geschlossen, Software wird nicht mehr auf dem aktuellen Stand gehalten; wer zu diesem Zeitpunkt nicht auf Windows 11 umgestiegen ist, steht schutzlos da. Doch eine Viertelmilliarde Rechner können mit Windows 11 nicht umgehen.

Warum lässt Microsoft die Besitzer:innen dieser Geräte im Regen stehen? Und sind die immer höheren Systemvoraussetzungen für die neuen Betriebssysteme überzogen? Schließlich arbeitet das Gros bloß mit Office-Anwendungen, die nicht so viel Arbeitsspeicher oder Prozessorleistung brauchen.

Alte Chips sind zu unsicher

Das Problem liegt woanders, erklärt ein Branchen-Insider: „Microsoft darf die alte Software zum Teil gar nicht mehr unterstützen, weil es sie schlicht nicht mehr sicher halten kann. Es gibt einfach Lücken, die mit der älteren Hardware nicht mehr zu schließen sind“, zeigt er Verständnis. Denn vom Tech-Giganten wird zurecht erwartet, dass er den User:innen möglichst viel Sicherheit bietet – im Idealfall so, dass es ihnen gar nicht auffällt. „Das setzt auch gewisse Technologien voraus, die ältere Hardware zum Teil noch nicht aufweist. Da gab es eben vor ein paar Jahren eine technische Revolution.“

Viele Geräte, die vor 2018 gebaut wurden, könnten zwar in puncto Leistungsfähigkeit (Arbeitsspeicher, Prozessorleistung) mit neueren Modellen mithalten, ihre Chips sind jedoch nicht mehr für die neuen Programmierungen ausgelegt, die heute für einen umfassenden Schutz vor Viren und Angreifern notwendig sind. Das betrifft nicht nur Microsoft-Geräte, sondern auch immer mehr MacBooks. Denn mittlerweile verbaut auch Apple oft die gleichen Chips wie Microsoft.

Ein Laptop wird repariert.
Ein Nachrüsten der Hardware ist bei Laptops oft schwierig.
© Fotocredit: AfB socia & green IT

Für ein Upgrade müsste man das Herzstück des Geräts, die Hauptplatine, austauschen. Versierte Bastler:innen schaffen das, allerdings können dabei einige hundert Euro an Kosten zusammenkommen. Und der Zeitaufwand kann recht groß sein. Zudem sind zentrale Bauteile immer öfter fest verlötet und somit gar nicht austauschbar. Insbesondere bei Notebooks ist aufgrund der kompakten Bauweise ein Austausch des Innenlebens oft gar nicht möglich. Eine Alternative wäre, sich von Windows zu verabschieden und ein anderes Betriebssystem, etwa Linux, auf den PC zu spielen. Und dann gibt es noch Software-Schlupflöcher, die einen Verbleib bei Windows 10 ermöglichen würden (mehr dazu unter Infos & Quellen weiter unten). Den meisten User:innen werden diese Auswege aber vermutlich zu mühsam oder teuer sein, sodass bis zum Herbst 2025 tatsächlich Berge von Elektronikschrott anfallen dürften.

Je leistungsstärker, desto kleinteiliger und schwieriger zu verwerten

Bei richtiger Behandlung könnten aus diesen hunderten Millionen Altcomputern wieder neue, funktionstüchtige werden. Entweder, indem sie von Unternehmen, die auf sogenanntes Refurbishing spezialisiert sind, so umgebaut werden, dass sie die neuen Anforderungen erfüllen können; oder indem man sie komplett zerlegt und die enthaltenen Rohstoffe wiederverwertet, um neue Computer zu produzieren. Dieses Recycling wird immer wichtiger, weil dem Markt allmählich die frischen Rohstoffe ausgehen, meint Dieter Hundstorfer vom AfB-Partnermanagement. Die Österreich-Tochter von AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung), Europas größtem gemeinnützigen IT-Unternehmen, hat im Jahr 2023 rund 70.000 IT- und Mobilgeräte bearbeitet und rund 70 Prozent davon refurbished.

Wir haben fast das gesamte Periodensystem an Metallen enthalten.
Eva Gerold (Montanuni Leoben) über die Materialien in heutigen Computern

Die Wiederverwertung wird allerdings immer herausfordernder. Denn je leistungsstärker die Computer sind, desto mehr Nanotechnologie steckt darin und desto mehr verschiedene Materialien sind verbaut. „Wir haben fast das gesamte Periodensystem an Metallen enthalten“, stellt Eva Gerold fest, die an der Montanuniversität Leoben die Wiederverwertung von Reststoffkombinationen aus der Abfallwirtschaft erforscht.

Recycling von Kunststoff lohnt sich ohne Quoten kaum

Theoretisch könne man mithilfe chemischer und physikalischer Verfahren einen kaputten Laptop so sortenrein zerlegen und recyceln, dass man daraus wieder einen neuen bauen kann, erläutert Gerold. „Besonders den hohen Anteil an Kupfer kann man gut herausholen.“ Zumal bei Kupfer kein Qualitätsunterschied zwischen dem recycelten Produkt und dem aus Erz gewonnenen Rohstoff besteht. „Da kommen wir auf einen Reinheitsgrad von 99,99 Prozent.“ Auch Eisen, Aluminium, Nickel, Zink, Blei oder Edelmetalle wie Gold, Silber, Palladium oder Platin lassen sich gut von den anderen Materialien trennen. „Das funktioniert hervorragend, das sind geschlossene Kreisläufe. Und die Rohstoffpreise sind hoch genug, dass es sich auch finanziell auszahlt.“ Bei anderen Elementen, etwa Tantal oder Seltenen Erden, gibt es beim Recycling noch Entwicklungsbedarf, weil die Prozesse sehr aufwendig und teuer sind. Dazu kommen strenge EU-Vorgaben.

China liefert neuen Kunststoff, der billiger ist als jeder recycelte.
Geschäftsführer eines Recycling-Betriebes

Der Kunststoff in Elektrogeräten ist genauso vielfältig wie die verbauten Metalle. Daniel Forstner, Innovationsmanager bei der Müller-Guttenbrunn Gruppe (MGG), einem der größten Recycling-Unternehmen für Elekronikschrott in Österreich, spricht von mehr als 25 verschiedenen Kunststofftypen. Vieles davon kann bei MGG sortenrein abgetrennt und so aufbereitet werden, dass daraus wieder hochwertige Produkte von Kaffeemaschinen über Staubsauger bis zu Autoteilen erzeugt werden können. Allerdings: „Mit der heutigen Technologie und dem heutigen Kunststoffmarkt geht ein großer Teil in die Müllverbrennung, weil China neuen Kunststoff liefert, der billiger ist als jeder recycelte“, sagt der Chef eines anderen Verwertungsunternehmens, der lieber anonym bleiben möchte. Hier schlägt der Markt erbarmungslos zu. Das würde sich erst ändern, wenn es eine EU-weite Recycling-Quote gäbe, die darauf abzielen würde, dass neue Produkte zu einem gewissen Anteil aus wiederverwertetem Kunststoff bestehen müssten, meint er. Dazu kommt eine sehr strenge österreichische Gesetzgebung, die seiner Ansicht nach dafür sorgt, „dass wir nicht konkurrenzfähig in Europa oder gar in der Welt sind. Wir arbeiten preislich auf Kante“, sagt der Verwerter.

Nur die Hälfte wird ordnungsgemäß abgegeben

Laut Klimaschutzministerium werden in Österreich jährlich rund 17.700 Tonnen IT-Kleingeräte und Bildschirmgeräte gesammelt (insgesamt sind es rund 140.000 Elektrogeräte, davon 50.000 Tonnen Kleingeräte) und dem Rohstoff-Recycling zugeführt. Rund 330 Tonnen können als komplettes Gerät wiederverwendet werden, dazu kommen rund 250 Tonnen an funktionsfähigen Bauteilen, die neu eingebaut werden. Insgesamt können 85 Prozent der gesammelten Bildschirmgeräte und 80 Prozent der kleinen IT-Geräte in irgendeiner Form wiederverwertet werden, inklusive thermischer Verwertung sind es sogar 98 beziehungsweise 96 Prozent, berichtet Ministeriumssprecher Florian Berger. Als OECD-Mitglied ist Österreich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass gefährlicher Elektroschrott nicht etwa auf illegalen Deponien in Ostasien oder Afrika landet.

Alles, was wir nicht bekommen, können wir nicht recyceln.
Eva Gerold

Jedoch beträgt die allgemeine Sammelquote in Europa laut Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria (EAK) lediglich 50 Prozent. Jedes zweite Altgerät wird also nicht ordnungsgemäß beim örtlichen Altstoffsammelzentrum oder im Fachhandel abgegeben. Der große Rest landet im Restmüll, Gewerbemüll oder Sperrmüll, liegt jahre- oder jahrzehntelang daheim in Schubladen herum oder wird illegal exportiert. „Was in Österreich ins Recycling kommt, wird entsprechend umweltschonend wiederverwertet“, sagt Gerold. „Dieses System funktioniert sehr gut. Aber alles, was wir nicht bekommen, können wir nicht recyceln.“

Gefährliche Nicht-Entsorgung

Elektronikschrott, der nicht korrekt entsorgt wird, kann enormen Schaden anrichten: Lithium-Ionen-Akkus, die ausrinnen, lösen Brände bei Restmüllentsorgern (oder gar in privaten Schubladen) aus; giftige Schadstoffe werden auf Deponien in die Umwelt ausgespült; und jene, die diese Art von Müll gar nicht sammeln, haben einen enormen zusätzlichen Aufwand, um ihn durch Vorsortierung von ihren Anlagen fernzuhalten.

Warum sich Recycling trotz der hohen Kosten und des großen Aufwands lohnt? „Wir sind bei gewissen Rohstoffen total abhängig von China. Da ist es ein Vorteil, wenn wir sie im eigenen Land wiedergewinnen können. Und es gibt bereits Hersteller in Europa, die diese Rohstoffe erneut verarbeiten können.“ Derzeit werden die meisten wiedergewonnenen Rohstoffe aber wieder ins ferne Ausland zur Produktion neuer Produkte verschifft. „China ist der größte Hersteller von Seltenen Erden, aber auch der größte Recycler von Seltenen Erden“, erklärt Gerold. Ein weiterer großer Markt für recycelte Rohstoffe ist Japan. Gerade die großen Elektronikkonzerne scheinen sich immer mehr aufs Recycling zu besinnen. Gerade bei Spezialfraktionen wie Leiterplatten und Computerchips, die Edelmetalle enthalten, ist die Wertschöpfung besonders hoch, betont Thomas Maier, Geschäftsführer von ERA Elektro Recycling Austria. „Alte Computer und andere IT-Geräte sind daher generell eine sehr nachgefragte Sammelfraktion, bei der der Ertrag aus dem Recycling die Recycling-Kosten deutlich übertrifft. Es gibt bei alter IT-Ware kein Incentive, sie irgendwo verschwinden zu lassen.“

Noch höher ist die Wertschöpfung am Gebrauchtmarkt. Refurbish-Geräte können im Gegensatz zu Abfällen auch international gehandelt werden. Aus Sicht der Ressourcenschonung findet Maier einen florierenden Gebrauchtmarkt sehr wünschenswert – „er lässt sich aber schwerer kontrollieren als der Abfallmarkt.“ Ein Problem sieht er darin, dass sehr viele Gebrauchtcomputer nach Afrika exportiert werden, dort aber eine ausgebaute Recycling-Industrie für kaputte Geräte fehlt. „Qualitativ schlechte Gebrauchtware landet dann sehr rasch auf der Deponie.“ Umso wichtiger ist die Qualitätssicherung bei diesen Exporten, „aber vor allem beim Handel außerhalb der EU ist die Kontrolle schwierig.“

Grafikkarten im Visier

Der Support für die letzte Version von Windows 11 endet am 10. November 2026. Dann könnte das ganze Spiel mit der nächsten veralteten Computergeneration von vorn losgehen. Und auch die nächste große Sicherheitslücke tut sich gerade auf, warnt der Branchen-Insider: „In vierzig Jahren Chipentwicklung haben wir diesen Bauteil so sicher gemacht wie kaum etwas anderes. Was aber bisher weitgehend vernachlässigt wurde, sind die Grafikkarten, die oft auch eine enorme Rechenleistung aufweisen. Dabei können die wunderbar dazu benutzt werden, mit kompromittierten Computern ein Bot-Netzwerk aufzubauen, das dann andere Systeme in die Knie zwingt.“


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Infos und Quellen

Genese

Als ihn sein Vater anrief, weil ihm Microsoft via Screen-Nachricht mitgeteilt hatte, dass sein PC ab 14. Oktober 2025 nicht mehr supportfähig sei, witterte WZ-Redakteur Mathias Ziegler eine interessante Geschichte dahinter. Vor allem interessierte ihn, was mit den unzähligen Altgeräten passiert, welche Möglichkeiten die Besitzer:innen der weltweit rund 250 Millionen Computer haben, die davon betroffen sind und warum der Support für Windows 10 überhaupt eingestellt wird.

Gesprächspartner:innen

  • Goran Avramoski, Dieter Hundstorfer und Timo Straub sind beim Refurbishing-Unternehmen AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung) Österreich in Wien-Oberlaa tätig.

  • Florian Berger ist Sprecher des Klimaschutzministeriums.

  • Daniel Forstner ist Innovationsmanager bei der Müller-Guttenbrunn Gruppe.

  • Eva Gerold ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie an der Montanuniversität Leoben.

  • Thomas Maier ist Geschäftsführer der ERA Elektro Recycling Austria GmbH.

  • Ein Mitarbeiter einer Software-Firma, der lieber anonym bleiben wollte, hat ebenfalls einige Hintergründe erläutert.

  • Auch der Betreiber eines österreichischen Recycling-Unternehmens wollte seinen Namen und den seines Unternehmens lieber nicht online veröffentlichen.

Daten und Fakten

Der weltweite Markt für PC-Betriebssysteme wird seit Jahren im Wesentlichen von drei Systemen bestimmt: Windows, macOS und Linux, wobei die Marktanteile klar verteilt sind: Microsofts Windows ist der klare Marktführer mit zuletzt 72,5 Prozent Marktanteil an den weltweiten Page Views mit Desktop-PCs und Notebooks (ohne Smartphones und Tablets). Apples macOS kam auf 14,7 Prozent, Linux auf 4,1 Prozent, allerdings in jüngerer Vergangenheit mit steigender Tendenz.

Wer bisher Windows 10 genutzt hat und mit seinem Computer im aktuellen Zustand nicht auf Windows 11 umsteigen kann, hat mehrere Möglichkeiten:

  • Hardware tauschen: Das ist oft nicht so einfach, erklärt Timo Straub, Produktionsverantwortlicher bei der Österreich-Tochter von AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung), Europas größtem gemeinnützigen IT-Unternehmen. Zwar kann man sich mitunter mit einem Bios-Update behelfen, manche Mainboards mit einem neuen Chip ausstatten oder einen neuen Prozessor installieren, der die Anforderungen für Windows 11 erfüllt. Das gilt aber eher nur für Standrechner, denn bei Notebooks ist man aufgrund der Bauform stark eingeschränkt. Ein Tausch der Hauptplatine und/oder deren Komponenten geht außerdem oft mit zusätzlichen Anforderungen einher, sodass man eventuell auch ein neues Netzteil oder andere Arbeitsspeicher bräuchte. „Da wäre mir persönlich der Aufwand zu groß und der Umbau zu teuer“, meint Straub, der beruflich genau das tut. Allerdings werden bei AfB kaum private Geräte, sondern fast nur ausgemusterte Firmenrechner in großen Stückzahlen neu hergerichtet. Da ist auch die Ersatzteilsuche leichter.

  • Das System austricksen: Private können Windows 11 vorgaukeln, ihr Chip wäre tauglich für das neue Betriebssystem – etliche Anleitungen dafür kursieren im Netz, seit Microsoft das Ende des Supports für Windows 10 verkündet hat. Firmen werden sich davor aber aus rechtlichen Gründen hüten. Das Problem: Die Sicherheitslücken bleiben offen. Und spätestens Windows 12 wird sie dann nicht mehr so leicht damit durchkommen lassen.

  • Weg von Microsoft: Eine andere Möglichkeit ist, statt Windows 11 eine Open-Source-Alternative zu installieren, wie sie zu tausenden weltweit entwickelt werden. Ein Branchen-Insider, der anonym bleiben will, empfiehlt die beiden Linux-Versionen Ubuntu und Mint, weil sie sehr nah an Windows aufgebaut sind, was den Umstieg angenehmer macht. Sie bieten allerdings weniger Features als Windows, „und man muss als User doch etwas mehr Einsatz zeigen und Sachen nachinstallieren. Es gibt etliche Foren für Tipps und Tricks, aber eben keinen Support.“ Dann gibt es auch noch Googles Chrome OS Flex für Notebooks und Standrechner, das allerdings ursprünglich für Handys entwickelt wurde. Es ist sehr Cloud-lastig und bei Installationen etwas mühsam. Wer von Apple umsteigen will, kann Zorin OS oder Elementary OS nutzen. Bei Apple ist die Update-Struktur übrigens eine andere als bei Microsoft, erläutert Straubs Kollege Goran Avramoski: „Das Windows-Betriebssystem wird einmal installiert und dann nur in kleinen Schritten weiterentwickelt. Apple hingegen macht jedes Jahr ein Upgrade, bei dem neue Features eingeführt werden, und mehrere Updates, bei denen Sicherheitslücken geschlossen werden. Was nur leider nicht dazugesagt wird: Bloß, weil ein Gerät mit dem aktualisierten Betriebssystem arbeitet, heißt das nicht, dass es auch alles davon bedienen kann. Bei den Handys ist es nicht anders.“

  • Gar nichts tun: „Wenn ich meinen privaten Computer nur zum Surfen oder zum Spielen oder für harmlose Office-Anwendungen benutze, das Gerät nicht für Finanztransaktionen verwendet wird und keine sensiblen Daten drauf sind, dann kann ich mir vielleicht das Upgrade ersparen und einfach bei Windows 10 bleiben“, meint der Experte. „Es funktioniert ja weiterhin. Was ich dann halt nicht bekomme, sind gewisse neue Features – aber brauche ich die tatsächlich? Einige Funktionen werden gleichbleiben, bloß bekomme ich deren Weiterentwicklung nicht mehr mit. Wenn mir all das egal ist, dann gibt es keinen Grund für einen Wechsel.“ Vermutlich werden vor allem ältere Nutzer:innen genau diesen Weg gehen. Ein Faktor dabei ist die Benutzeroberfläche. Denn jede Windows-Version unterscheidet sich hier von der vorherigen. Viele haben lange gebraucht, um sich an Windows 10 zu gewöhnen – „und Windows 11 schaut nun wieder ganz anders aus“, meint Straub. Avramoski hofft allerdings, dass Microsoft eine Powershell mit der Optik von Windows 10 nachreichen wird, „wenn die Beschwerden gegenüber dem Aufwand überwiegen“.

  • Den alten Rechner offline betreiben: Dies wird wohl am seltensten vorkommen. Tausende Bankomaten in Österreich laufen übrigens immer noch mit Windows XP – aber eben in einem abgeschotteten System.

Was den Sicherheitsaspekt betrifft, so relativiert Straub ein bisschen: „Man kann fehlenden Hardware-Virenschutz durch starken Software-Virenschutz ausgleichen und zusätzlich im eigenen Netzwerk noch Sicherheitsbarrieren einziehen. Beim Umstieg von Windows 7 auf Windows 10 hatten wir damals das gleiche Thema.“ Der Insider rät auch bei Windows 11 zu einem eigenen Virenscanner. „Der Grundschutz ist schon ein guter, aber er schützt nicht vor allem.“ Er empfiehlt den Bitdefender, „der kann auch Linux“.

Quellen

Das Thema in anderen Medien