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Zwei Perspektiven zu Gaza: Der israelische Historiker Ehud Krinis und der palästinensische Autor Yousef Aljamal.
Wie kann der Krieg in Gaza beendet werden – und was hält Europa davon ab, zu handeln? Der palästinensische Autor Yousef Aljamal und der israelische Historiker Ehud Krinis sprechen über Gewalt, politische Narrative und das Ende der israelischen Demokratie. Aus organisatorischen Gründen wurden die Interviewpartner getrennt voneinander zu denselben Themen befragt.
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Die Mehrheit interessiert sich nicht für das Schicksal der Palästinenser.Ehud Krinis, israelischer Historiker
Der Genozid muss enden, bevor über die Zukunft geredet werden kann.Yousef Aljamal, in Gaza geborener palästinensischer Autor
Der Schlüssel liegt bei den USA.Ehud Krinis, israelischer Historiker
Vor unseren Augen wird Geschichte ausgelöscht.Yousef Aljamal, palästinensischer Autor
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Infos und Quellen
Genese
Die Suche nach gesprächsbereiten Interviewpartner:innen gestaltete sich deutlich schwieriger als vom Autor zunächst angenommen. Auf palästinensischer Seite erhielt er vier Absagen, bevor Yousef Aljamal zusagte. Auf israelischer Seite gab es eine überraschende Absage von einem Aktivisten, der üblicherweise gerne und viele Interviews gibt. Er gebe zurzeit gar keine Interviews mehr, schrieb er.
Gesprächspartner
- Yousef Aljamal ist ein palästinensischer Autor. Er wurde in Gaza geboren und lebt derzeit in der Türkei. Aljamal ist Gaza-Koordinator des Palestine Activism Program beim American Friends Service Committee (AFSC).
- Ehud Krinis ist israelischer Historiker. Sein Forschungsinteresse gilt den Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen zwischen Judentum und mittelalterlichem Islam.
Daten und Fakten
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begann Israel eine großangelegte Offensive in Gaza. Anfangs galt der Militärschlag als legitime Selbstverteidigung und fand breite internationale Unterstützung. Mit den anhaltenden Bombardierungen, der hohen Zahl ziviler Opfer und der massiven Zerstörung hat sich das Bild jedoch gewandelt: Immer mehr Staaten und Organisationen sprechen von Kriegsverbrechen, manche sogar von Völkermord.
Der von Ehud Krinis angesprochene Oslo-Friedensprozess umfasste ab 1993 eine Reihe von Abkommen zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel. Die ersten Verhandlungen fanden geheim unter norwegischer Vermittlung in Oslo statt. Von diesem Friedensprozess ist heute wenig übrig geblieben. Die Fatah, die in der PLO die stärkste Fraktion ist, kontrolliert das Westjordanland, ist aber in Gaza abgemeldet und mit der Hamas verfeindet. Zum israelisch-palästinensischen Konflikt kommt also auch noch ein innerpalästinensischer Konflikt.
Das Thema in der WZ
- Können wir bitte über Gaza sprechen?
- Palästinenser:innen im Westjordanland: Ein Leben in Angst
- Palästinenser befürchten „komplette Auslöschung“
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