Historische Darstellung und Reenactment sind mehr als nur Spektakel in bunten Kostümen: Es geht um die Vermittlung von Geschichte. Eine vergangene Epoche soll lebendig werden.
Sieh um dich: In der Straßenbahn der junge Mann neben dir könnte ein Legionär sein. In der Warteschlange beim Billa könntest du hinter dem Kaiser von Rom stehen. Du kannst beim Einstellungsgespräch einer reichen Seidenhändlerin gegenübersitzen, die im Haushalt mehrere Sklaven beschäftigt und Zeit hat für Webarbeiten und die Herstellung von Kosmetika. Im Fitnessstudio trainiert neben dir ein Gladiator, der mit Schwert und Dreizack Ruhm auf sich häuft. Die Biologiestudentin, die du nur als Wohnungsnachbarin kennst, könnte die Tochter eines Senators sein und deine Kundenbetreuerin in der Bank eine Priesterin. Vielleicht bist du selbst eine Heilkundige, ein Zenturio oder ein Sklave, der die Kinder seines Herrn unterrichtet. Wer mag das wissen?
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Römer:innen neben dir
Die Römer:innen sind mitten unter uns. Und das nicht nur vor den Haustüren Wiens (oder soll man Vindobonas sagen?), im nahen Carnuntum, wo am 16. und 17. September das Römerfest stattfindet. Die Wahl-Römer:innen haben sich organisiert. Längst sind sie in ganz Mittel- und Südeuropa präsent, während der Norden eher auf die dort heimischen Wikinger setzt.
Wir zeigen die historische Darstellung eines Teils des Lebens der Zeit.Martin Müllauer
Living History ist der Begriff, der zurückführt in die Zeit der Caesaren. „Wir zeigen die historische Darstellung eines Teils des Lebens der Zeit“, präzisiert Martin Müllauer, Vorstand der Gentes Danubii. Die Mitglieder des Vereins kommen aus allen Schichten: Studierende, Handwerker:innen, Angestellte, Unternehmer:innen, Pensionist:innen.
Jedes Detail muss stimmen
Um Kulturvermittlung geht es, weshalb alles bis in jedes Detail zu stimmen hat. Ein römischer Legionär des 4. Jahrhunderts nach Christus läuft nun einmal nicht umher wie Tullius Octopus, der Legionär aus „Asterix, der Gallier“, sondern trägt Hosen und ähnelt eher schon dem frühmittelalterlichen Kämpfer, aus dem sich später der Ritter entwickeln wird.
Aber wie und wo fängt man an, wenn man die Römerseele in der eigenen Brust entdeckt hat?
Römer:in werden
Müllauer rät, bei einem der Antikefeste mit den Darsteller:innen über ihr Hobby zu sprechen und ihren Rat einzuholen, damit man eine Perspektive gewinnt und abschätzen kann, ob das für einen selbst in Frage kommt. Die Internetseite der Gentes Danubii führt ebenfalls weiter, und Müllauer verspricht obendrein jede:r Anfänger:in Hilfestellung. Sie kann eventuell auch so aussehen, dass man mit der Vereinsaufnahme der Anwärter:innen noch etwas wartet, bis sie endlich echte Römer:innen geworden sind und über eine möglichst echte Ausstattung verfügen. Das heißt beispielsweise, dass die Innennähte der Tunika (aber, bitte, nur mit beiden Augen zugedrückt) mit der Maschine genäht sein dürfen. Die Außennähte sind mit der Hand gearbeitet, und nur mit der Hand.
Vor allem muss man im Gespräch klären, mit welcher Figur in welcher Epoche Roms man beginnen möchte. Vor allzu hochfliegenden Anfängerplänen rät Müllauer ohnedies ab: „Das kann ziemlich teuer werden." - Wenn man ein Kaiser sein will? „Nur das nicht! Wer ein Kaiser sein will, muss in seine Ausstattung 20.000 bis 30.000 Euro investieren. Mindestens." Denn die Ausstattung hat zu stimmen: Goldene Schnallen sind goldene Schnallen, im Sparfall vergoldete Schnallen, aber niemals mit Goldfarbe bemalte Schnallen.
Sklav:innen als Einstieg
Deshalb beginnt man am besten als Bettler:in oder Sklav:in, für die es wenig Ausstattung braucht, oder man kann den eigenen Beruf oder das eigene Handwerk einbringen und befasst sich als Realleben-Apotheker:in mit altrömischen Heilkräutern oder wird Steinmetz:in. Das Gendern ist selbst im zweiten Fall berechtigt, denn ein Mitglied der Gentes Danubii ist tatsächlich Steinmetzin. Gab’s die überhaupt in Rom? Wer weiß, sagt Müllauer.
Andrea Koppel würde wahrscheinlich darauf pochen. Denn gar so rechtlos und unterdrückt seien die Frauen in Rom nicht gewesen. „Historisch belegt sind Frauen, die Güter verwaltet und Handel getrieben haben“, sagt die HR-Expertin. „Es gab auch eine Art Ehe auf Zeit, in der die Frau die Scheidung erklären konnte und vom Mann abgefertigt werden musste. Außerdem ist es falsch, dass man den Frauen die Bildung verweigert hat. Zumindest die römischen Männer höherer Schichten erwarteten, dass ihre Frauen auf hohem Niveau Konversation machen können.“
Die Düfte der reichen Römerin
Dementsprechend hat sich Andrea Koppel vorgenommen, die Römerin im korrekten historischen Kontext sichtbar zu machen. Sie hat die Figur einer reichen Römerin entwickelt, die durch Seidenhandel ein beträchtliches Vermögen erworben hat. Die Sklav:innen im Haushalt ermöglichen ihr, ihren Interessen nachzugehen. Die Herstellung von Webarbeiten gehört dazu, vor allem aber das Mischen von Parfüms.
Leere Flacons fand ich traurig. Ich habe gedacht, die müssen gefüllt werden.Andrea Koppel
Sie ist über einen Umweg dahin gelangt: Die altrömischen Flacons faszinierten sie, und sie ließ und lässt Repliken von einem Glasbläser herstellen, der ausschließlich Materialien und Techniken verwendet, die im Rom der Antike möglich waren. Doch die leeren Flacons „fand ich irgendwie traurig. Ich habe gedacht, die müssen gefüllt werden, und natürlich mit den originalen Duftstoffen.“
Wie sie zu ihren Rezepturen kommt? „Bei Plinius und Ovid bin ich fündig geworden“, sagt Andrea Koppel. Beim antiken Gelehrten und beim altrömischen Dichter „finden sich zwar keine konkreten Rezepturen“, führt sie aus, „aber Plinius schreibt im Zusammenhang mit Pflanzen, dass man diese oder jene für ein Parfüm oder eine duftende Salbe verwendet. Ovid erwähnt hie und da in einem Nebensatz seiner Epen und Lehrgedichte, etwa in der ,ars amatoria‘, welche Duftstoffe man benützt.“
Doch nicht nur die Abstimmung der Düfte ist eine Sache des Fingerspitzengefühls. Das größte Problem kommt mit den originalen Stoffen selbst, denn: „Mehr als die Hälfte der Zutaten, die die Römer verwendet haben, sind giftig, Bleiweiß zum Beispiel“, sagt Andrea Koppel. „Da stellt sich dann die Frage, was sich wodurch ersetzen lässt.“
Die Ehre der Gladiatoren
Michael Mezgolits braucht ebenfalls Fingerspitzengefühl im Interpretieren der historischen Quellen: Er hat sich der Figur eines Gladiators angenommen. „Die Ausrüstung ist durch Funde, Mosaike und Reliefs sehr gut belegt, und die Paarungen der Kämpfer sind uns bekannt“, erklärt Mezgolits. „Beliebt waren möglichst heterogene Paarungen, etwa ein Retiarius, das ist der Gladiator mit Dreizack, Wurfnetz und Dolch, gegen einen Secutor mit Schwert, Schild und Helm. Der Kampfstil ergibt sich aus den Waffen und der Rüstung. Das römische Kurzschwert etwa, der ,Gladius‘, ist als Hiebwaffe ziemlich ungeeignet, es war eine Stichwaffe. In weiterer Folge ergeben sich daraus die Bewegungsabläufe. Man weiß, dass es ehrenvolle Treffer gab, das waren solche im Brustbereich. Deshalb und um ihre Todesverachtung zu demonstrieren, kämpften Gladiatoren fast immer mit nacktem Oberkörper. Stiche in den Unterleib hingegen waren zwar nicht verboten, aber sie galten als unfair, als verachtenswert. Wenn ein Gladiator immer auf diese Weise kämpfte, konnte es für ihn schlecht ausgehen, wenn er um eine Missio bitten musste.“ Eine Missio war die Bitte um die Entlassung aus einem Kampf.
Ein Kampf Mann gegen Mann
Und nie hat es die Massenkämpfe der Gladiatoren gegeben: „Gladiatoren kämpften immer Mann gegen Mann. Bei den Massenkämpfen mussten Verbrecher oder Kriegsgefangene gegeneinander kämpfen, aber keine Gladiatoren. Gladiatoren waren nämlich sehr teuer.“
Nur etwa zehn Prozent der Kämpfe gingen tödlich aus.Michael Mezgolits
Teuer? – Da erhebt sich zwangsläufig die Frage, ob das überhaupt Kämpfe auf Leben und Tod waren. „Schon“, sagt Mezgolits, „aber es gab durchaus die Möglichkeit zu überleben. Wenn ein Gladiator durch Verwundung oder Erschöpfung nicht mehr konnte, warf er den Schild weg, kniete nieder und hob den Zeigefinger der linken Hand. Das war die Bitte um Missio. Wenn das Publikum rief: ,Mitte, mitte‘, also ,lass ihn gehen‘, dann wurde das vom Spielegeber in der Regel beachtet, denn die Kämpfe fanden schließlich zum Vergnügen des Publikums statt. Manchmal kam es zum Gegenteil: Der römische Kaiser Caligula etwa entschied hin und wieder anders – eine Provokation für das Volk. Neuen Forschungen zufolge gingen nur etwa zehn Prozent der Kämpfe tödlich aus.“
Über Schrammen wird nicht geredet
Wie man heute Gladiator wird? „Die meisten Mitglieder der Familia Gladiatoria Carnuntina Ferocis Apri (die Carnuntinische Gladiatorenvereinigung zum wilden Keiler, Anm.) kommen aus einem Kampfsport“, sagt Mezgolits, „zum Beispiel Taekwondo, das mit Gladiatoren allerdings wenig zu tun hat. Andere haben sich zuvor mit mittelalterlichen Kampftechniken befasst, manche sind Sportstudenten oder einfach Geschichtsinteressierte. Durchtrainiert muss man auf jeden Fall sein, und man darf ,ka Zezn‘ sein. Über Blutergüsse, Verstauchungen und Schrammen wird nicht geredet.“
Verwendet werden entschärfte Waffen, „wie sie die Gladiatoren der römischen Antike auch beim Training und in den Vorkämpfen, bei denen sie sich den Zuschauer:innen präsentierten, benützt haben. Der Dreizack etwa ist immer mit Dämpfern abgedeckt, das Schwert ist immer aus Holz.“ Wichtig ist Mezgolits, dass die Kämpfe weder choreografiert noch abgesprochen sind.
Die Kaiserwürde ist eine Bürde
Über allem aber steht der Kaiser. Geza Frank lässt keinen Zweifel daran, dass die Würde auch eine Bürde ist. Frank ist die treibende Kraft hinter dem Spätantikefest in Carnuntum. Ihm widerstrebte es, die akribisch rekonstruierte spätantike Zivilstadt mit römischen Legionären der frühen Kaiserzeit gefüllt zu sehen. So regte er an, Carnuntum zu geben, was Carnuntum gebührt: spätrömisches ziviles Leben mit dem Militäranteil, den man in einer römischen Stadt erwarten darf. Allerdings mit Legionären in der spätantiken Ausrüstung.
Allein für die Reproduktion eines Helms habe ich 5.500 Euro hingeblättert.Geza Frank
Frank hat sich die Rolle des Kaisers nicht ausgesucht. Die Gruppierungen historischer Darsteller waren es, die ihn gebeten haben, die Rolle zu übernehmen.
Teure Verpflichtung
Es ist, wie schon Müllauer sagt, eine intensive Angelegenheit. Das Hobby verlangt so viel Nervenstärke, dass sich Freude und Vergnügen in Verpflichtung gewandelt haben. Eine Geldfrage ist es obendrein. „Allein für die Reproduktion eines kaiserlichen Helms habe ich 5.500 Euro hingeblättert", erzählt Frank.
Der imperiale Prunk will bezahlt sein – aber, historische Genauigkeit hin oder her, heute nicht aus kaiserlichen Steuereinnahmen, sondern aus der eigenen Tasche. Dass Frank mittlerweile in die Getränkeindustrie eingestiegen ist, hilft derzeit noch wenig. Der von ihm angebotene Erfrischungsdrink ist selbstverständlich altrömisch: Posca auf der Basis von Essig und Wasser. Das Cola von morgen am Ende?
Auf dem Boden geblieben
Hat Frank ein spezielles Vorbild ? Zahlreiche Internetseiten geben Anfänger:innen in historischer Darstellung Tipps, die an das Method Acting erinnern, das aus dem Schauspielunterricht der wirklichkeitsgetreuen Methode Konstantin Sergejewitsch Stanislawskis hervorgegangen ist. Im Gegensatz dazu sind alle vier Reenactoren auf dem Boden geblieben: Sie legen größten Wert auf historisch genaue Ausstattung aus adäquaten und damit hochwertigen Materialien.
Es geht darum, ein Utopia zu entwerfen.Geza Frank
Aber ihre historischen Darstellungen sind kein paralleles Leben, keine zweite Persönlichkeit. Frank: „Dargestellt wird die materielle Kultur, nicht ein spezifischer Kaiser." Dementsprechend übernimmt Frank mehrere Rollen spätantiker Kaiser. Beim Carnuntiner Spätantike-Fest 2022 war er Iulianus Apostata, der Kaiser, der die altrömische Religion wiedereinführte und das Christentum zurückdrängte, und beim diesjährigen gibt er Constantius II., dessen Politik auf den Erhalt der Einheit des Reichs ausgerichtet war.
Utopia entwerfen
„Es geht darum, in der historischen Darstellung und im Reenactment ein Utopia zu entwerfen“, sagt Frank. Er ist überzeugt, dass die römische Spätantike unser heutiges Leben durchdringt. Seiner Meinung nach war die Frage eines geeinten Europa schon einmal gelöst: „Sehr unterschiedliche Kulturen waren unter dem Dach einer Leitkultur versammelt.“ In diesem Sinne ist die historische Darstellung mehr als Spaß und Information für die Zuschauer. Frank: „Sie ist Sichtbarmachen eines geistigen Erbes, auf das die EU hinauswollen sollte.“
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Infos und Quellen
Genese
Bei den Römerfesten und den Spätantikefesten in Carnuntum war WZ-Redakteur Edwin Baumgartner Zuschauer bei Living History und ist mit den historischen Darsteller:innen in Kontakt gekommen. Seither ist er davon überzeugt, dass diese Form der Kulturvermittlung eine ideale Methode ist, um selbst weniger geschichtsbewussten Menschen länger zurückliegende Epochen erfahrbar zu machen.
Gesprächspartner:innen
Andrea Koppel ist HR-Fachdozentin und HR-Fachbuchautorin sowie Trainerin für Personalabteilungen. Darüber hinaus ist sie Expertin für weibliche Darstellung in der Antike sowie für antike Kosmetika.
Martin Müllauer ist Buchhändler und Vorstand des Vereins Gentes Danubii.
Michael Mezgolits ist Inhaber und Leiter eines Ingenieurbüros (Beratende Ingenieure) auf dem Fachgebiet Maschinenbau. Als historischer Darsteller ist er ein Experte für Gladiatoren und Leiter der Familia Gladiatoria Carnuntina Ferocis Apri.
Geza Frank ist Milizoffizier des Österreichischen Bundesheers und obendrein ausgebildeter Musiker im Bereich irischer und schottischer Volksmusik. Seine Instrumente sind der Dudelsack und die Flöte. 2013 war er der erste Österreicher, der den MA Irish Traditional Music Performance an der Universität von Limerick absolvierte. Er ist international gefragt und hat mehrfach bei Filmmusiken für Hollywood-Produktionen mitgewirkt.
Daten und Fakten
Reenactment und historische Darstellung (Living History) sind zwei Seiten derselben Medaille: Reenactment bedeutet, ein konkretes historisches Ereignis nachzustellen. In den USA sind das etwa Schlachten aus dem Bürgerkrieg. Die Basis eines Reenactments sind im Idealfall historische Quellen, die das Ereignis hinreichend genau beschreiben und eine Rekonstruktion zulassen. Das Nachstellen von Szenen aus dem Alltag etwa einer römischen Stadt ist hingegen historische Darstellung. Auch in diesem Fall sind die Basis historische Quellen, Funde und wissenschaftliche Erkenntnisse. Während einem Reenactment schon aufgrund dessen, dass es sich um wesentliche Ereignisse handelt, der Charakter des Spektakelhaften innewohnt, ist Living History eine Form von Kulturvermittlung: Es wird nicht ein spezielles Ereignis nachgestellt, sondern das Leben einer vergangenen Epoche erfahrbar gemacht.
Gaius Plinius Secundus Maior, auch Plinius der Ältere (23 oder 24-79 n. Chr.), war ein römischer Gelehrter. Seine „Naturalis historia“ ist ein Lexikon der antiken Naturkunde. Im Abschnitt über Pflanzen verzeichnet Plinius u.a. deren Verwendungszweck.
Publius Ovidius Naso (43 v. Chr.-17 n. Chr.) war ein römischer Dichter. Aus den Gedichten der „Ars amatoria“ (Liebeskunst) und dem Fragment des Lehrgedichts „De medicamine faciei femineae“ (Kosmetika für das Gesicht der Frau) lassen sich Rückschlüsse auf die verwendeten Inhaltsstoffe von Kosmetika ziehen.
Caligula (12 n. Chr.-41 n. Chr.) war der Spitzname des Kaisers Gaius Caesar Augustus Germanicus. Der Spitzname „Stiefelchen“ kam zustande, da der spätere Kaiser als Kind in ihm angepassten Soldatenstiefeln, den Caligae, lief. Caligula gilt als „wahnsinniger Kaiser“, der sich an Grausamkeiten erfreute. Laut dem deutschen Althistoriker Aloys Winterling waren Caligulas vermeintliche Narreteien allerdings seine Methode, dem römischen Adel dessen Machtlosigkeit und die Allmacht des Kaisers zu zeigen.
Konstantin Sergejewitsch Stanislawski (1863-1938) war ein russischer Schauspiellehrer und Regisseur. Er entwickelte das Konzept, dass sich Schauspieler:innen in vollständiger Wirklichkeitstreue und vollkommener Wahrhaftigkeit mit der Rolle identifizieren müssen und im Idealfall zur dargestellten Figur werden. Sämtliche Methoden des Schauspiels drehen sich seither um den Punkt, ob sie im Einklang mit Stanislawski sind oder, wie Bertolt Brecht forderte, in Distanz zu den Methoden des Identifikationstheaters stehen.
Polytheismus bedeutet den Glauben an mehrere Götter. Der römische Kaiser Flavius Claudius Iulianus ging unter anderem dadurch in die Geschichte ein, dass er den altrömischen Mehrgötterglauben, der mittlerweile vom Christentum als Staatsreligion abgelöst worden war, zu Lasten des Christentums wiedereinführte. Das trug ihm in der späteren, wieder christlich geprägten Geschichtsschreibung den Beinamen “Apostata”, der Abtrünnige, ein.
Quellen
Das Thema in anderen Medien
Der Standard: Sommer, Sonne und SS: Die bizarre Welt von Historical Reenactment
Der Standard: Reenactment in Carnuntum: Römer spielen vor den Toren Wiens
NÖN: Bordin über Carnuntum: „Das ist nach wie vor ein sehr spezieller Ort“
Frankfurter Neue Presse: Limesmarsch: Abenteuer und Reenactment
NR-Kurier: Internationale Reenactmentmesse IRM2023 in Römer-Welt Rheinbrohl
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