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Die WZ hat mit dem israelischen Aktivisten Gershon Baskin darüber gesprochen, wie eine Zukunft nach der jüngsten Katastrophe aussehen kann.
Das Massaker der Hamas vom 7. Oktober und der darauffolgende Krieg in Gaza forderten bisher über 14.000 Tote. Wie eine Zukunft nach der Katastrophe aussehen kann, darüber hat die WZ mit dem israelischen Friedensaktivisten Gershon Baskin gesprochen. Baskin ist einer der wenigen Israelis, der gute Kontakte zum politischen Flügel der Hamas hat. Er hatte maßgeblichen Anteil bei der Vermittlung zur Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit 2011, der viele Jahre von der Hamas im Gazastreifen festgehalten worden war.
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Infos und Quellen
Genese
Autor Markus Schauta ist seit vielen Jahren an den Krisen- und Kriegsschauplätzen dieser Welt zu finden. Auch nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober dieses Jahres gab es für ihn kein Zögern: Er machte sich so schnell es ging auf den Weg, um an Ort und Stelle auszuloten, wie es nach dem Ende des Krieges weitergehen könnte. Gershon Baskin empfing den Autor in der Küche seines Hauses am Stadtrand von Jerusalem. Nach dem Ende des Interviews sprang der Friedensaktivist sofort auf und verschwand im Nebenzimmer – er hatte im Gespräch die Zeit übersehen: Eine Videokonferenz zum Nahostkonflikt, zu der Baskin geladen war, hatte bereits begonnen.
Gesprächspartner
- Gershon Baskin setzt sich seit Jahrzehnten mit dem Nahostkonflikt und Mechanismen für einen möglichen Frieden auseinander. Außerdem verfügt er über ausgezeichnete Kontakte zum politischen Flügel der Hamas.
Daten und Fakten
- Der israelische Soldat Gilad Schalit wurde im Juni 2006 durch Terroristen der Hamas in Israel entführt und dann an einen unbekannten Ort im Gazastreifen verschleppt, wo er über fünf Jahre in Gefangenschaft war. Im Oktober 2011 wurde er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen.
- Der Oslo-Friedensprozess war eine 1993 begonnene Reihen von Abkommen zwischen Palästinensern und Israelis zur Lösung des Nahostkonfliktes. Die ersten geheimen Verhandlungen fanden in Oslo statt. Zuletzt wurde eine beschränkte Autonomie der Gebiete im Westjordanland beschlossen.
- Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wurde im Rahmen des Oslo-Friedensprozesses geschaffen. Sie gleicht einer staatlichen Einrichtung, Präsident ist der gemäßigte Politiker Mahmud Abbas.
- Henry Kissinger, der ehemalige US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger, hat sich in einer schwachen Minute einmal tief pessimistisch geäußert: „Es gibt keine Lösung für Palästina.“ Jetzt ist Kissinger im Alter von 100 Jahren gestorben.
Quellen
- Homepage von Gershon Baskin
https://gershonbaskin.org/
Das Thema in der WZ
Das Thema in anderen Medien
- ORF: Friedenshoffnung am Ende
- Der Standard: Der Schlüssel zum Frieden liegt in Nahost
- BBC: Why this war is different
- Haaretz: “No winners in war” (Paywall)