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Die zunehmenden Drohnensichtungen über europäischen Flughäfen lenken die Aufmerksamkeit auf eine Branche, deren wirtschaftliche Bedeutung auch in Österreich wächst.
Die Bandbreite der Anwendungsbereiche von Drohnen ist groß: Sie reicht von Luftaufnahmen für private Zwecke bis hin zur Kriegswaffe. Welchen Zweck die Drohnen, die seit Ende September den europäischen Flugverkehr stören, haben, ist noch unklar. Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sieht eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit: „Unsere Vermutung ist, dass Russland hinter den meisten dieser Drohnenflüge steckt.” Auch wenn das Rätsel um die Drohnen noch nicht gelöst ist, lenkt es einmal mehr die Aufmerksamkeit auf eine Branche, die in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat: die Rüstungsindustrie.
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Wo Drohnen in der Wirtschaft zum Einsatz kommen
Die Verteidigung ist nur ein mögliches Einsatzgebiet. Die EU sieht noch weitere Potenziale, beispielsweise in der Landwirtschaft, der Baubranche oder der Mobilität. Mögliche Anwendungsgebiete sind medizinische Lieferungen, Notfalleinsätze oder sogar Flugtaxis. Laut der Drohnenstrategie könnten unbemannte Fluggeräte außerdem dabei helfen, Emissionen zu reduzieren und somit zu den Klimazielen beitragen. Die ÖBB setzen Drohnen beispielsweise für Luftinspektionen ein. Die ASFINAG nutzt sie neuerdings bei der Unfallabwicklung, um Absicherungen oder Pannenhilfen vorzunehmen.
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Den Potenzialen stehen jedoch auch Gefahren gegenüber: Dazu zählen die Lärmbelastung der Zivilbevölkerung oder die Gefährdung kritischer Infrastruktur, wie im aktuellen Fall im Flugverkehr. Und das führt wiederum zum Einsatz als Rüstungstechnologie. Das Verteidigungsministerium informierte im Juni, dass in diesem und im kommendem Jahr jeweils 14 Millionen Euro für Drohnen und Drohnenabwehr vorgesehen sind.
Österreichs Industrie setzt zunehmend auf Rüstung
Dieses Budget könnte zum Teil auch in österreichische Unternehmen fließen. Der Hersteller Schiebel versorgt beispielsweise auch andere Staaten mit seinen militärischen Fluggeräten. Der Technologieanbieter Frequentis entwickelt Lösungen für die Flugsicherung. Die Berichte über Drohnensichtungen sorgten Anfang Oktober für einen Kursanstieg bei dem börsennotierten Unternehmen. Aufgrund der Wirtschaftskrise setzen nicht nur Frequentis, sondern auch andere Industrieunternehmen verstärkt auf die Rüstungssparte.
Drohnen sind also einerseits technologische Innovationen, die im besten Fall der Nachhaltigkeit zugutekommen. In der aktuellen Realität sind sie jedoch Fluch und Segen zugleich: Einerseits stellen sie eine Bedrohung dar, andererseits können sie auch zur Verteidigung eingesetzt werden. Damit sind Drohnen letztlich auch ein Wirtschaftsfaktor, der für einen Aufschwung in der kriselnden Industrie sorgen könnte.
Elisabeth Oberndorfer schreibt jede Woche eine Kolumne zum Thema Ökonomie. Alle Texte findet ihr auch in ihrem Autor:innenprofil.
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Infos und Quellen
Daten und Fakten
- Drohne ist nicht gleich Drohne: Unter den Begriff fallen nicht nur harmlose Hobbygeräte, sondern unbemannte Fluggeräte im militärischen Einsatz
- Die Grundlage für die Nutzung von unbemannten Fluggeräten ist die EU-Drohnenverordnung, für die operative Umsetzung in Österreich ist die Behörde Austro Control zuständig
- Die EU erwartet, dass bis 2030 durch Investitionen in den Drohnensektor rund 145.000 neue Arbeitsplätze entstehen
Quellen
- Tagesschau: Merz zu den Drohnenvorfällen "Eine ernsthafte Bedrohung unserer Sicherheit"
- Europäische Kommission: EU Drone Sector state of play
- Oesterreich.gv.at: EU-Rechtsrahmen und nationale Regelungen für Drohnen im Überblick
- Parlamentskorrespondenz 11. Juni 2025: Verteidigungsbudget bleibt auf Wachstumskurs
- ASFINAG: Drohnenprojekt
- ÖBB: Drohnen
- Börse Express: Frequentis-Aktie: Neues Allzeithoch
Das Thema in anderen Medien
- Futurezone: Österreichischer Hersteller Schiebel baut bewaffnete Drohnen-Hubschrauber
- Industriemagazin: Rüstungsindustrie Österreich
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