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Die Länder am Balkan: "Größte Herausforderung für die EU"

Von Sissi Eigruber

Europaarchiv

Die Bedeutung der Aussicht auf einen EU-Beitritt - wenn auch in weiter Ferne - und der nach wie vor nicht gelöste Kosovo-Konflikt standen am Donnerstag im Zentrum des Symposiums "Herausforderung Balkan". Das Symposium wurde vom Institut für Donauraum und Mitteleuropa (IDM) veranstaltet und fand anlässlich der Eröffnung des postgradualen Lehrgangs "Interdisziplinäre Balkanstudien" in Wien statt.


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"Früher sind wir uns mit Waffen gegenüber gestanden - jetzt sitzen wir gemeinsam an einem Verhandlungstisch", sagte die stellvertretende Außenministerin von Serbien und Montenegro, Alexandra Joksimovic noch am Vormittag, um die Fortschritte beim Aufbau einer funktionierenden Demokratie in Ländern Serbien und Montenegro zu verdeutlichen. Mit den bevorstehenden Gesprächen zwischen Belgrad (Serbien) und Pristina (Kosovo) in Wien würde nun wiederum ein neues Kapitel beginnen. Doch am Nachmittag folgte dann eine Agentur-Meldung, dass die Kosovo-Albaner wahrscheinlich nicht - wie für nächste Woche geplant - an einem Tisch mit den Vertretern Serbiens sitzen werden. Das Provinzparlament in dem nach Selbständigkeit strebenden Kosovo hatte entschieden, die Entsendung einer Kosovo-Delegation zu den Wiener Gesprächen nicht ein Mal zu debattieren. Offenbar fehlt eine einheitliche Linie unter den drei führenden politischen Parteien der Kosovo-Albaner. Offiziell sollte es bei den Gesprächen unter Schirmherrschaft der UNO noch nicht um den künftigen Status der von den Vereinten Nationen verwalteten serbischen Provinz Kosovo gehen, sondern zunächst um "technische Fragen".

Der Leiter der "Task force Balkan", einer Stabsstelle des EU-Rat, meinte in Bezug auf den Kosovo: "Der Balkan ist nicht glaubwürdig stabil", und er warnte davor, "das Problem in Angriff zu nehmen, ohne entsprechende interne Voraussetzungen". Das könne eine neue Krise produzieren. Lehne wies auch darauf hin, dass die EU im Jugoslawien-Krieg versagt hatte. Nun hätte die EU mit der Integration des Balkans eine klare Strategie. "Dass Kroatien schon 2007 zur EU kommen wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Und auch für Rumänien und Bulgarien ist 2007 "nicht in Stein gemeißelt", sagte Lehne auf Anfrage der "Wiener Zeitung".

"Es gibt etwas in der Balkan-Region, das wir alle gemeinsam haben", fasste Mladen Ivanic, Außenminister von Bosnien-Herzegowina, die Ambitionen der Balkan-Länder zusammen: "Den Wunsch zur EU zu gehören".