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Kursfeuerwerk an der Wiener Börse

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Am Wiener Aktienmarkt fand in der abgelaufenen Woche die Hausse in beeindruckender Weise ihre Fortsetzung. Das Kursfeuerwerk ließ nicht nur den Leitindex ATX, sondern auch den WBI, der alle inländischen Aktien umfasst, auf neue historische Höchststände klettern. Erstmals in der Geschichte übersprang der ATX die Marke von 1.900 Punkten.


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Für positive Stimmung sorgten die anhaltend guten Unternehmensnachrichten und auch das freundliche internationale Börsenumfeld. Die größte Unterstützung für die internationalen Aktienmärkte kam einmal mehr aus den USA, denn aus den positiven Konjunkturdaten schöpften die Investoren wieder Hoffnung und ermutigten sie zu neuen Engagements. Für die größte positive Überraschung sorgten die US-Arbeitsmarktdaten für März, die sich drastisch verbessert haben. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen weiterhin unverändert zu belassen, war hingegen weitgehend erwartet worden.

Der österreichische Aktienmarkt beeindruckte einmal mehr mit seiner Stärke. Seit Jahresbeginn zog das Kursniveau, gemessen am ATX, bereits um mehr als 24% an und ließ die großen internationalen Börsen weit hinter sich.

Der ATX legte im Wochenabstand um 4,13% zu und schloss mit 1.923,24 Punkten nur knapp unter dem neuen historischen Hoch von 1.926,24 Zählern. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt stieg um 3,38 % auf das neue historische Hoch von 745,95 Punkten. Damit konnte das bisherige All-time-high vom 19. März 1990 (739,21) um mehr als 6 Zähler überboten werden.

Von den im prime market der Wiener Börse notierten 35 Titeln zogen nicht weniger als 26 an, fünf blieben unverändert und nur vier gaben nach. BWT (+13%) zog vor allem im Vorfeld der Veröffentlichung der Bilanzzahlen 2003 stark an und markierten ziwischenzeitlich ein neues jahreshoch. Deutlich im Plus (8,3%) waren Austrian Airlines, die vom Ausblick auf die Jahre 2004 und 2005 wesentlichen Auftrieb bekommen haben. Frischer Schwung kam auch in die Aktien der S&T (+8,3%), der Verbundgesellschaft (+7,9%) und der Wienerberger (+7%). Der weltgrößte Ziegelhersteller markierte mit 28,20 Euro ein neues Jahreshoch.

Um jeweils 6,2% zulegen konnten Eybl International und BA-CA. Kräftig angezogen haben auch VA Tech (+5,1%), Mayr-Melnhof (+5%), Böhler-Uddeholm (+4,9%) sowie EVN (+4,3%). Telekom Austria (+3,8%) zogen ebenso auf ein neues historisches Hoch an wie OMV (+3,7%) und Erste Bank (+3,2%). Die einzigen Verlierer in der vergangenen Woche waren BETandWIN.com (-7,3%), Constantia-Verpackungen (-3,6%), Investkredit (-3,5%) und Topcall (-3,1%). Bei Investkredit dürften die Anleger darüber enttäuscht sein, dass keine Kapitalerhöhung durchgeführt wird und damit auch keine Verbreiterung des Streubesitzes stattfindet.

Im standard market continuous war das Geschehen weit ruhiger als im Prime-Segment. Einem leichten Kursanstieg bei Constantia-Iso (+0,9%) standen die schwächeren Porr Stamm (-3,8%) sowie Do & Co (-1,6%) gegenüber.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"