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So richtig weh tun

Von Bernhard Baumgartner

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Dass Fernsehen mitunter weh tun kann, ist für viele Zuschauer zwar bittere Realität - aber auch nicht ganz neu. ATV versucht nun, in der neuen Sendung "Andi extrem" ab kommenden Dienstag, seinem Mitarbeiter Andi Moravec richtig weh zu tun.


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Der Moderator der Sendung muss sich vor laufender Kamera diversen Mutproben stellen - und dabei ordentlich einstecken. Gleich in der erste Folge wagt er sich zur "Wrestling WM" nach Leoben - und landet im Unfallkrankenhaus. Eine andere Prüfung führt Moravec in eine Stierkampf-Arena nach Madrid, wo er nach einer Kurzausbildung zum Torero einen Stier bei den Hörnern packen soll.

Dieses Konzept ist weder neu noch besonders originell. Schon Anfang der achtziger Jahre erfand die BBC ein ähnliches Format, allerdings wurden dabei noch nicht in "Jackass"-Manier Menschen mehr oder weniger vorsätzlich verletzt. Natürlich muss auch grundsätzlich die Frage gestellt werden, ob es Aufgabe eines Fernsehsenders ist, das Konzept der gefährlichen Mutprobe zu propagieren. Schließlich findet sich bekanntlich für alles ein Nachahmer und es ist ja nicht so, dass bei "coolen" Mutproben nicht allerlei tragische Dinge passieren. Dass alleine ATV vorzuhalten ist natürlich Unfug. Aber die Tonalität vieler Sendungen des Privaten ist nicht immer so, dass sie sich als Vorbild eignen.

Für alle, die es beim Fernsehen ein wenig besinnlicher und gesitteter wünschen, hat TW1, das ja in Kürze zu ORF III wird, eine gute Nachricht. Die Debatten des österreichischen Bundesrates werden ab 1. Juni live übertragen.