)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Man kennt das Phänomen zur Genüge: Menschen tragen sich in Massen bei sozialen Medien ein, teilen dort - unter anderem - ihre intimsten Fotos und ihre dümmsten Kommentare. Und danach regen sie sich auf, dass das schon eine ure Frechheit ist mit der Privatsphäre und so. Ein Forschungsprojekt hat dieses Phänomen nun auch wissenschaftlich untersucht. Mehr als 3500 Studenten wurden für "Unified Theory of Information" befragt. Dabei stellte sich heraus, dass 30 Prozent der Befragten unsicher waren, ob Facebook persönliche Daten an Dritte oder andere Unternehmen weitergeben darf, ein Drittel meinte, diese Behauptung sei falsch. Nur ein Drittel wusste, dass Facebook sehr wohl die Daten weitergibt. Allerdings zeigten sich ganze 90 Prozent der Befragten durchaus besorgt um ihre Privatsphäre. Also besorgt darum, dass ihre Daten weitergegeben werden könnten.
Nun ist das ja alles kein Geheimwissen. Facebook ändert zwar seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen mitunter recht launisch und diskret, aber veröffentlicht werden die Bedingungen. Mal abgesehen davon, dass auch die traditionellen Medien diesem Thema nicht gerade wenig Platz widmen. Das ist so, als würde man, polemischer Vergleich, sein Sparbuch einem Bankangestellten übergeben und sich nur ein bisschen wundern, warum der wie ein Panzerknacker aussieht. Aber naja: Wird schon passen.
Eine andere Studie hat übrigens vor kurzem festgestellt, dass die Österreicher öfter Smartphones kaufen als eine neue Hose. Bei diesen Prioritäten sollte man wirklich mal lernen, das Kleingedruckte zu lesen.