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Ernie & Bert, die beiden Freunde aus der Sesamstrasse, sollen heiraten - meint eine Online-Petition in den USA, die die Produzenten damit zwingen will, zuzugeben, dass die beiden Puppen mehr als ein platonisches Verhältnis als "beste Freunde" verbindet. Die US-Produzenten der "Sesamstraße" reagierten ablehnend, auch beim deutschen Ableger will man von solchen Konnotationen nichts wissen.
Das ist gut so. Schließlich geht es niemanden etwas an, was die beiden sympathischen Abenteurerfiguren so treiben, wenn die Lampen des Studios ausgehen. Ob Ernie dann den Abend bei einem gepflegten Swingerclubbesuch ausklingen lässt oder Bert nach dem Genuss einer Marlboro bei illegalen Autorennen die Reifen glühen lässt - das ist ihr Privatleben, das auch privat bleiben sollte. Und wen die beiden heiraten, geht, wie bei jedem Promi, niemanden etwas an.
Tatsächlich sind Ernie und Bert in ihrer erzählten Welt weder homosexuell noch heterosexuell sondern gar nicht sexuell. "Es sind Puppen, sie existieren unter der Taille nicht", sagen dazu die Macher. Das Thema findet auch in den Geschichten nicht statt. Sie schlafen, wie wir wissen, auch nicht in einem Doppelbett sondern in voneinander getrennten Einzelbetten, von denen sie in ihre Traumreisen starten. Abgesehen von dem nicht zu übersehenden Tauben- und Entenfetisch der beiden ist alles soweit ganz harmlos.