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Zwischen zwei Positionen

Von Simon Rosner

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Marcel Koller plant, David Alaba, den Jüngsten im Nationalteam, auf der schwierigsten Position einzusetzen: im zentralen Mittelfeld. Die Verteidiger haben das Spiel vor sich, die Stürmer hinter sich, die Flankenspieler neben sich, nur die zentralen Spieler erleben das Geschehen von allen Seiten, quasi vierdimensional. Dass Alaba im Team auf dieser Position noch nicht überzeugen konnte, heißt noch nicht viel. Es gibt ja gute Gründe, ihn dort aufzustellen. Er hat im Nachwuchs häufig als "offensiver Sechser" gespielt, bei den Bayern ersetzt er gegenwärtig Bastian Schweinsteiger auf dieser Position, und außerdem gibt es in Österreich sonst nur Veli Kavlak, der im Mittelfeld defensiv wie offensiv Akzente setzen kann. (Paul Scharner glaubt es nur.) Doch diese Position permanent zu bekleiden, bedeutet auch viel Verantwortung, bedeutet auch, dass Alaba nicht so riskant spielen kann, wie er das auf der linken Seite getan hat. Doch wer, wenn nicht die ganz Jungen, sollen diesen Mut aufbringen? Schweinsteiger hatte bis 25 nur Links gespielt, erst dann war er reif für einen Positionswechsel. Schon bei Andreas Ivanschitz wurde der Fehler gemacht, dem Jüngsten zu viel Verantwortung aufzubürden. Das ist weder für den Spieler noch für das Team gut.