Archiv: Wissen
- Gentechnik gegen Schlangengift
In vielen tropischen Ländern sterben noch immer alljährlich Tausende Menschen an den Folgen von Schlangenbissen, allein in Indien, wo Schlangen wichtige Nutztiere gegen Nager sind, liegt die Zahl bei mehr als 30.000.
- Duo gegen Hepatitis C
Bei der Ersten Internationalen Wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft für Biologische Therapie in Berlin wurde am 14. September über die erfolgreiche Erprobung eines neuen Medikaments gegen Hepatitis C namens Maxamin berichtet, das die Chancen, geheilt zu werden, beträchtlich erhöht. Der Hauptforscher der Studie, der Gastroenterologe Yoav Lurie vom Kaplan-Medizinzentrum in Rehovot (Israel), gab die Ergebnisse einer 48-wöchigen Arzneimittelprüfung der Phase II (Wirksamkeitsprüfung an einer größeren Patientenzahl) bekannt.
- Der "Mann vom Hauslabjoch" kommt heute auf den Seziertisch
Heute, Montag, werden dem "Mann vom Hauslabjoch" erneut Gewebeproben entnommen und an Vertreter internationaler Forschungsteams übergeben; erste Ergebnisse liegen voraussichtlich in sechs Monaten vor. Die "Wiener Zeitung" befragte den Südtiroler Kulturlandesrat Bruno Hosp aus diesem Anlass zu angeblichen Zwistigkeiten zwischen Österreich und Südtirol in der Frage von Ötzis Aufbewahrungsort. Weder Tirol noch Südtirol verabsäumen es, die Ötzi-Mania auch fremdenverkehrspolitisch zu nützen.
- Altes Wissen für neue Mittel
Hartnäckig hält sich das Gerücht, zur Klostermedizin sei schon alles geschrieben. "Fast nichts von der mittelalterlichen Medizin ist wirklich aufgearbeitet", widerspricht Johannes G. Mayer, Historiker und Philologe an der Universität Würzburg: "Selbst von dem berühmten medizinischen Werk der Hildegard von Bingen gibt es keine zuverlässige Ausgabe." Der riesige Schatz mittelalterlichen Heilpflanzenwissens ist tatsächlich noch weitgehend unberührt.
- Weniger "Drop-outs" an den Universitäten
Der Anteil der Studienabbrecher an den Universitäten ist in den vergangenen Jahren gesunken.
- "Kaderschmiede für Österreich"
Eine "Europäische Privatuniversität" entsteht im oö. Zell am Moos bei Mondsee. Der Lehrbetrieb soll in zwei Jahren mit dem Wintersemester 2002/2003 aufgenommen werden, rechnen die Betreiber. Das inhaltliche Konzept ist mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Management bereits konkret festgelegt. Vergangene Woche erteilte der Gemeinderat den Sonderwidmungsbescheid für die Bebauung des Areals in Seenähe.
- Menschen als Versuchstiere?
Ein Placebo ist ein vom Arzt verabreichtes Scheinmedikament ohne Wirkstoffe. Ob und unter welchen Umständen es vertretbar ist, solche Mittel in der medizinischen Forschung zu verwenden, soll demnächst auf einem Kongress der WMA (World Medical Association) diskutiert werden.
- Forcierte Suche nach Impfung
Es gibt viele Waffen im Kampf gegen Krebs. Eine nicht ganz neue, aber lange Zeit als wenig Erfolg versprechend ins Abseits gedrängte Methode ist in jüngster Zeit wieder stärker in den Blickpunkt der Forschung gerückt: Die so genannte Impfung gegen den Krebs. Bei dieser Methode geht es darum, den menschlichen Körper in die Lage zu versetzen, mit seinen eigenen Abwehrwaffen den Tumor zu vernichten.
- Bakterienvirus tötet Erreger von Krankheiten in Wunden
Es ist eine uralte Volksweisheit, dass eine Wunde schneller und besser heilt, wenn sie von einem Hund abgeleckt wird. Sein Speichel muss also etwas enthalten, was den Heilungsprozess fördert. Amerikanische Forscher haben nun die verblüffende Entdeckung gemacht, dass es sich dabei nicht um eine vom Hundeorganismus erzeugte Substanz handelt, sondern um ein antibiotisches Virus, das in der Verletzung auftretende gesundheitsschädliche Bakterien tötet.
- Feueralarm und Nachtwächter
Campusuniversitäten sind eine eigene Welt. Wie in einer Kleinstadt leben tausende Studenten auf relativ engem Raum zusammen. So auch am Royal Holloway und Bedford New College der University of London, an dem ich letztes Jahr zehn Monate studierte. Es gibt Cafés, Pubs, eine Kirche, eine Bank, einen Bookshop und strenge Sicherheitsvorkehrungen.
- Versuche mit Ultraschall
Die chirurgische Behandlung von Blutungen tief im Inneren des Körpers oder im Gehirn ist schwierig und riskant. Man muss dazu den Körper öffnen und mit den Instrumenten tief eindringen. Dabei können leicht gefährliche Nebenwirkungen und Effekte entstehen.
- Überflüssiges Ärgernis
Erstmals haben vor kurzem, so das Fachblatt "Medical Tribune", zwei mexikanische Autorinnen eines der bestgehütetsten Geheimnisse der Medizin gelüftet: Nämlich dass Frauen durchaus die Option haben, ihre Monatsblutung ohne gesundheitliches Risiko abzustellen - und dass es an den Ärzten liegt, sie darüber zu informieren. Der Trick, der vielfach etwa von Sportlerinnen erprobt wurde, ist nämlich ganz schlicht: Kein Aussetzen der "Pille" an sieben Tagen, sondern einfach durchgehend einnehmen.
- Karotten-Extrakt statt Antibiotika
Erlanger und Wiener Forscher haben gemeinsam "das Rad neu erfunden". Ihnen gelang der wissenschaftliche Nachweis, warum bestimmte Inhaltsstoffe von Karotten, Äpfeln, Heidel- und Preiselbeeren Durchfälle bereits nach zwei Tagen zum Abklingen bringen und warum sie vielen Antibiotika überlegen sind und diese teilweise ersetzen können.
- Die Natur mit ihren Waffen überlisten
Sie heißen "Dolly" und "Polly" (Schafe), "Christa", "Alexis", "Carrell", "Dotcom", "Millie" und "Xena" (Schweine) und viele von ihnen haben lediglich den Code von Versuchstieren. Seit "Dolly" im Februar 1997 nicht nur die Welt der Wissenschaft in Aufruhr versetzte, wurden Mäuse, weitere Schafe, Ziegen, Kühe und Schweine geklont. Das braunweiße Kalb (ebenfalls "Millie" getauft), das am 23. August mit Hilfe von Forschern der Universität von Tennessee zur Welt kam, ist bereits die dritte Kuh, die in den USA aus den Stammzellen einer anderen erwachsenen Kuh geklont wurde - und brachte es deshalb kaum noch zu einer Notiz, geschweige denn zu den Schlagzeilen in der ersten "heißen Phase". Humanmedizin und Pharmazeutik setzen große Hoffnungen in das Klonen, aber auch die Natur selbst könnte davon profitieren.
- Comeback für Tasmanischen Tiger?
Einen Tasmanischen Tiger verspricht das Schild an einem Gehege im Wildpark Bonorong im südaustralischen Inselstaat Tasmanien. Doch der gestreifte australische Beutelwolf lässt sich nicht blicken. Kein Wunder, starb doch das letzte bekannte Tier der Spezies Thylacinus cynocephalus 1936 in Gefangenschaft. Nun glaubt ein Team australischer Biologen, die seit 70 Jahren als unwiderruflich geltende Ausrottung des Tieres vielleicht rückgängig machen zu können.
- Effizienz im Vordergrund
Der "Rat für Forschung und Technologieentwicklung" konstituierte sich am Mittwoch im Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie. Das Gremium soll in den nächsten Jahren die Lage der Forschung ermitteln und Schwerpunkte setzen. Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer und Technologieminister Michael Schmid betonten anlässlich der Vorstellung der acht Forschungsweisen, dass sie deren Vorschläge umsetzen wollen. Knut Consemüller, Vorstand von Böhler-Uddeholm, wurde zum Vorsitzenden des Rates gewählt.
- A1 ReadMe zum Spezialtarif
Mobilkom Austria bietet ab sofort ein neues Service für Gehörlose an. "A1 ReadMe" nimmt sich der besonderen Bedürfnisse dieser Gruppe an: Keine Grundgebühr, SMS um einen Schilling und eine Service-Hotline rund um die Uhr. "A1 | ReadMe" wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Verband der Gehörlosen, dem Wiener Taubstummen-Fürsorgeverband WITAF und dem Sozialministerium entwickelt.
- Ist der Zahnerhalt jeden Preis wert?
Es ist immer "etwas faul", wenn ein freundlicher Zahnarzt mit den Worten "Tut gar nicht weh!" zum sirrenden Bohrer greift. Was da faul ist, entzieht sich aber in vielen Fällen der Blickdiagnose des Fachmannes. Denn die aggressivsten der gut 500 Mundbakterienarten verrichten ihre Arbeit im Stillen: Sie verursachen Karies, lassen Zahnstein entstehen, entzünden die Mundschleimhaut, greifen das Zahnstützgewebe an, lockern Zähne, legen Nerven blank und lahm und bilden spätestens dann einen versteckten Krankheitsherd. Ein solcher kann Nierenleiden, Gelenk- und Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Depressionen, Allergien, Ohrgeräusche, Sehstörungen und Rückenschmerzen auslösen und sogar Multiple Sklerose mitverursachen. Denn die Bakteriengifte sind in der Lage, die von ihnen befallenen Zähne zu verlassen und über das Blut andere Organe anzusteuern.
- Schädel-Hirn-Trauma: Häufigste Todesursache bei unter 44-Jährigen
Vor einem Jahr, am 2. August 1999, unterlag unser Kollege Werner Klarum, 14 Jahre lang einer der wertvollsten Mitarbeiter der "Wiener Zeitung", seinem wochenlangen Kampf gegen den Tod. Werner Klarum starb an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas, das er in Wien beim Sturz mit seinem Mountainbike erlitten hatte, kurz vor seinem 32. Geburtstag. Ein schockierender Tod, der viele, kaum zu beantwortende Fragen aufgeworfen hat. Vor allem eine drängte sich - obwohl im Nachhinein natürlich müßig - dabei auf: Hätte er überlebt, wenn er einen Fahrradhelm getragen hätte?
- Rückkehr ins Leben nach 53 Jahren
Mehr als 50 Jahre hat Andras Tomas isoliert in einer russischen Psychiatrieanstalt gelebt, ohne dass sich jemand für ihn interessiert hätte. Seit der 75-Jährige als wahrscheinlich letzter Kriegsgefangener in einer psychiatrischen Anstalt 800 km östlich von Moskau entdeckt wurde, kann er sich vor Anteilnahme, Fürsorge und vermeintlichen Verwandten nicht mehr retten. Vor wenigen Tagen kehrte er in seine Heimat zurück und genießt die wiedergewonnene Freiheit.
- So sticht die FH die Uni aus
Eine berufsbezogene und im Vergleich zum Universitätsstudium kürzere Ausbildung sowie die Vernetzung mit den Unternehmen - das ist das Erfolgsrezept der Fachhochschulen (FH). Die Erwartungen der Wirtschaft und der Industrie sowie jene der Absolventen werden somit erfüllt, hat eine Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) ergeben.
- Europäische Regionalentwicklung wird im steirischen Eisenerz gelehrt
Zu "Regional Policies in Europe" veranstaltet das Institut für Geographie der Grazer Karl-Franzens-Universität eine internationale Sommeruniversität. Das Meeting findet zum zweiten Mal in Eisenerz vom 4. bis 21. September statt und steht im Zeichen der Regionalentwicklung und kann wie diese - vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung - gefördert werden.
- Die Chance für Schuldlose
Für Häftlinge, die seit Jahren hinter Gittern sitzen und von ihrer Unschuld überzeugt sind, gibt es im Süden Kaliforniens gute Nachrichten. In San Diego will die Staatsanwaltschaft als erste Anklagebehörde der USA kostenlose DNA-Tests für Gefangene anbieten, die bereits vor der Einführung genetischer Beweismittel verurteilt wurden. In einem halben Jahr können die Tests beginnen. Dabei soll eine Gen-Probe des Häftlings mit Beweismaterial wie Blut oder Sperma verglichen werden, das am Tatort sichergestellt wurde. Stimmen die Proben nicht überein, muss der Prozess neu aufgerollt werden.
- Neues Lehramtstudium "Informatikmanagement"
Ein Lehramtstudium für "Informatikmanagement" wird ab Herbst im Rahmen der Technologieoffensive der Bundesregierung eingeführt.
- Auch Raumfahrt braucht Ethik
Nicht nur in der Gentechnik spielt Moral eine Rolle. Selbst Weltraum-Forscher machen sich jetzt Gedanken über die ethische Grundlage ihres Handelns. Unter dem kuriosen Titel "Ethik in der Raumfahrt" haben die Europäische Weltraumbehörde (ESA) und die Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) "die sieben Weltraum-Gebote" für Astronauten und Sternenforscher veröffentlicht.