Text & Videos: Michael Ortner
Fotos: Michael Ortner & Fairtrade/Guillermo Granja
Grafik, Gestaltung & Entwicklung: Cornelia Hasil
El Guabo
Segundo Bautista Cañar Agurto zu folgen ist nicht einfach. Als blauer Farbtupfer huscht er durch den grün-braunen Dschungel seiner Bananen-Plantage. Schwere Wanderschuhe helfen in diesem Gelände nur bedingt. Nasse, abgestorbene Bananenblätter liegen am Feld, eine glitschige Angelegenheit.
Immer wieder ziehen sich Bewässerungsgräben durch das Feld, Pflanzenstümpfe erweisen sich als Stolperfallen. Über dem Besucher ragen bis zu drei Meter hohe Bananenpflanzen. Zumindest ihre riesigen Blätter sind nützlich. Als natürliches Dach schützen sie vor dem tropischen Regen, der an diesem Septembermontag in El Guabo, im Südwesten Ecuadors, niedergeht. In der Ferne kräht ein Hahn.
„Eigentlich ist es derzeit zu kalt“, klagt Agurto, ein kleiner, drahtiger Mann, 44 Jahre alt, wettergegerbtes Gesicht und wacher Blick. Das ist Ansichtssache. Denn die Regenjacke klebt angesichts der schwül-heißen Temperaturen auf der Haut.
„Von Dezember bis Februar ist es heißer, die Bananen wachsen schneller. Sie sind in nur neun Wochen reif“, sagt Agurto, Farmbesitzer und ein echter „Banañero“, wie die Arbeiter auf Ecuadors Bananenplantagen genannt werden. Seit sieben Uhr morgens ist er auf seiner Finca, der „Finca Mercedes Vanessa“. Der Name steht in weißen Lettern auf seinem knallblauen T-Shirt.