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Der Mattersburger Millionengrund

8 Min
Eine Wiese in Mattersburg wird zum Millionen-Spekulationsobjekt.
© Illustration: WZ, Bildquelle: Getty Images, Google Maps

2021 kauft ein Investor in Mattersburg eine Wiese. Drei Monate später verkauft er sie weiter – und verdient Millionen damit. Käuferin ist die gemeinnützige Eisenbahnergenossenschaft, deren Vorstand nun mit dem Investor eine Firma führt.


Ein Aschenbecher, eine Schreibtischlampe, ein Bürosessel. Als die Commerzialbank Mattersburg im Sommer 2020 kracht, kommt alles unter den Hammer. Geldzählmaschinen, Sektkühler, Mistkübel, sogar Stoffhasen werden versteigert – und eine Wiese.

Das ist die Geschichte dieser Wiese. Sie handelt von einem Investor. Er ersteigert die Wiese und verkauft sie über eine seiner Firmen nur wenige Monate später weiter. Eine Wohnungsgenossenschaft greift bereitwillig zu. Die Genossenschaft zahlt einen hohen Preis; viele Millionen Euro. Von dem vielen Geld profitieren nicht die geprellten Kund:innen der Bank. Von dem vielen Geld profitiert die Firma des Investors – ohne Leistung und ohne Nutzen für die Genossenschaft. Die Geschichte der Wiese ist die Geschichte einer Vermögensvermehrung. Und die Geschichte einer Geschäftsbeziehung – zwischen dem Investor und dem Chef der Genossenschaft. Die WZ hat sie gemeinsam mit der Tagespresse recherchiert.

Die Geschichte beginnt am 24. Februar 2021.

Die warme Wintersonne scheint auf die weiße Fassade der FH Wiener Neustadt. Dahinter schwitzen Investoren. Sie alle haben ein Ziel: Die Wiese zu ersteigern. Sie ist ein Filetstück. Eine zwei Fußballfelder große Fläche im Herzen der burgenländischen Kleinstadt Mattersburg. Ein Traum für Immobilien-Entwickler:innen. Schon ihr Vorbesitzer hatte hier große Pläne. Martin Pucher, Chef der Commerzialbank Mattersburg, schwebte eine Bankzentrale, ein Rathaus, Wohnungen, Geschäfte und Büros – ein nigelnagelneuer Stadtteil – vor. Dann flog Puchers Betrug auf. Er hatte über Jahre die Bilanzen seiner Bank frisiert. Der Traum platzte. Zurück blieb die größte Insolvenz in der Geschichte des Burgenlandes – und tausende Kund:innen, die nicht mehr an ihre Ersparnisse kamen.

Ein Immobilienmann mit Privatstiftung

Nun soll der Verkauf der Wiese Puchers Betrugsopfer entschädigen. Ein Masseverwalter ruft die Wiese zur Versteigerung aus. Das Interesse ist rege. Die Vertreter von vier großen Bauträger:innen sitzen auf den harten Stühlen im großen Vorlesungssaal der FH. Es ist 9:00 Uhr morgens. Das Erstgebot liegt bei 3,32 Millionen Euro. Es steigt schnell. Die Bieter treiben den Preis in die Höhe. Nach 27 Geboten ist Schluss. Gerhard Aigner hat den längsten Atem. Um 4,62 Millionen Euro ersteigert er die Wiese für eine seiner Firmen, der Sanag Sanierung GmbH.

Aigner ist ein Immobilienmann. Über die Aigseler Privatstiftung, deren Stiftungsgeber er ist, hält er Anteile an vielen Firmen – Immobilien-, Sanierungs- und Bauunternehmen. Für das Geschäft in Mattersburg gründet er – zwei Monate nach der Versteigerung – eine neue Firma, die BUAG Immobilien GmbH & Co OG. BUAG steht für Buchinger und Aigner. Aigners Partner ist das Ehepaar Waltraud und Gerhard Buchinger. Die Buchingers betreiben ein kleines Maklerbüro und eine Bowlingbahn in Purgstall an der Erlauf.

Wiesenbesitzer für drei Monate

Am 17. Mai 2021 unterzeichnen Gerhard Aigner und Gerhard Buchinger den Kaufvertrag für die Wiese in Mattersburg. Für 1,23 Hektar zahlt die BUAG 4,62 Millionen Euro – 375 Euro pro Quadratmeter. Der Deal geht durch die Regionalmedien. Aigner gibt Interviews, erzählt von großen Plänen. „Reise ins Zentrum“ nennt er das Projekt. Wieder ist von einem Rathaus die Rede, von Wohnungen, Geschäften. „Wir werden die Verantwortung, die mit diesem Projekt einhergeht, übernehmen und im Sinn der Mattersburger eine Win-Win-Lösung entstehen lassen“, sagt er gegenüber dem Bezirksblatt.

Gewinner:innen sind die Mattersburger:innen keine. Gewinnerin ist nur eine – Gerhard Aigners BUAG. Rathaus, Wohnungen, Geschäfte baut der Geschäftsmann in Mattersburg nicht. Ganz im Gegenteil. Die BUAG stößt die Wiese wieder ab und macht ein sehr profitables Geschäft.

Das Geschäft mit der Genossenschaft

Exakt drei Monate nach dem Kauf, verkauft die BUAG die Wiese weiter. Käuferin ist die Eisenbahnerwohnbaugenossenschaft BWSG, eine der größten gemeinnützigen Bauträger:innen des Landes. Sie soll für leistbaren Wohnraum sorgen – und muss per Gesetz sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig handeln. Die BWSG baut jährlich rund 400 Wohnungen und sitzt auf Rücklagen im Wert von 300 Millionen Euro. Die muss sie in leistbaren Wohnraum stecken. Ausschütten darf sich die Rücklagen niemand.

Die BWSG zahlt der BUAG sagenhafte 15.740.655 Euro. Sie bekommt dafür drei Grundstücke – das Filetstück in Mattersburg und zwei weitere, im Vergleich dazu billige Liegenschaften in Hartberg (Steiermark) und in Neumarkt bei Melk (Niederösterreich).

Für den Grund in Hartberg zahlte Aigner im Jahr 2019 750.000 Euro – 50,9 Euro pro Quadratmeter. Für den Grund in Neumarkt zahlten die Buchingers im Jahr 2015 247.000 Euro – 16,2 Euro pro Quadratmeter. Beide Liegenschaften brachten die Eigentümer:innen in die BUAG ein. Letztere Fläche wurde kurz nach dem Weiterverkauf an die BWSG umgewidmet. Eine gewisse Wertsteigerung zahlte die Genossenschaft scheinbar schon mit. Sie dürfte von den Vertragsparteien mit zwei Millionen Euro veranschlagt worden sein. So viel Geld hätte die BWSG von der BUAG zurückbekommen, wäre die Umwidmung nicht durch den Gemeinderat gekommen, wie eine Klausel im Vertrag festhält.

Warum der Verkauf der Flächen, obwohl sie in drei verschiedenen Bundesländern liegen, in einem Geschäftsfall mit nur einem Vertrag abgewickelt wird, will uns die gemeinnützige BWSG nicht sagen. Ob damit der Kaufpreis der Wiese in Mattersburg verschleiern werden sollte, auch nicht. „Der Verkauf als Liegenschaftspaket wurde aus steuerlichen Gründen gewählt“, sagt eine Sprecherin der BUAG.

Fest steht: Die drei Flächen kosten die BUAG insgesamt 5,6 Millionen Euro – und bringen ihr 15,7 Millionen. Sie verdient über zehn Millionen mit der BWSG.

Wo war die Leistung?

Die gemeinnützige BWSG steckt es dem Zwischenhändler Aigner und seiner BUAG in die Tasche. Zum großen Teil für eine Wiese, die sie wenige Monate zuvor selbst hätte ersteigern können. „Aufgrund interner Entscheidungsprozesse konnte die BWS nicht direkt an der Versteigerung teilnehmen“, heißt es von der BWSG. Das verwundert, denn bei angrenzenden Grundstücken hat sie genau das getan. Ende Mai 2021 ersteigerte die BWSG zwei ehemalige Commerzialbank-Gründe im Zentrum von Mattersburg – direkt beim Masseverwalter und ganz ohne Zwischenhändler. Wieso also verdient diesmal Aigners BUAG mit? Und warum? Eine Erklärung für die exorbitante Preissteigerung gibt es nicht.

Verantwortlich für den Deal ist Mathias Moser. Moser ist einer der beiden Vorstände der BWSG. Der Kaufvertrag für das Grundstück in Mattersburg trägt seine Unterschrift.

Eine enge Beziehung

Moser kennt Gerhard Aigner. In einer Ausgabe des BWSG-Magazins Happy together aus dem Frühjahr 2023 stellt die Genossenschaft auf einer Doppelseite ihre Partnerfirmen für den 24-Stunden-Notdienst für Mieter:innen vor. Von der Seite lacht Gerhard Aigner. Eine seiner Firmen, die Sanag Sanierung GmbH, übernimmt Sanierungsarbeiten in den BWSG-Häusern in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Eine Folge des Mattersburg-Deals, wie uns eine Sprecherin Aigners versichert. „Die Geschäftstätigkeit mit der BWSG hat sich im Nachgang der Verhandlungen bezüglich des Liegenschaftskaufs ergeben“, schreibt sie auf Anfrage. Der Auftrag freut den Chef. „Unsere 30 Mitarbeiter konzentrieren sich zu 100 Prozent auf dieses Geschäft“, wird Aigner im Happy together zitiert.

Es ist nicht die einzige Verbindung zwischen Moser und Aigner. Schon ein paar Seiten weiter bewirbt das Magazin ein neues Projekt – den Viarosa Wohnpark in der Gemeinde Pottendorf in Niederösterreich. 30 exklusive Doppelhaushälften stehen auf der grünen Wiese. Weiße Würfel mit Vorgärtchen hinterm Stabmattenzaun. Sie wurden von der Viarosa Wohnpark GmbH gebaut. Die gehört zu 100 Prozent der BWSG. Aber erst seit kurzem. Die Genossenschaft übernahm die Firma im Mai 2023 – von Gerhard Aigner. Nun führen beide Männer das Unternehmen.

Gab es eine Gegenleistung?

Die enge Verbindung der beiden wirft Fragen auf. Hat Moser den Firmen seines späteren Geschäftspartners über die Genossenschaft Aufträge und gute Deals verschafft? Überließ Aigner der BWSG im Gegenzug seine Viarosa Wohnpark GmbH? Beide winken ab. „Es sind keine Gelder oder sonstige Zuwendungen zwischen den Parteien geflossen“, schreibt uns eine Sprecherin der BWSG. „Es gab keinerlei Zahlungen oder persönliche Zuwendungen“, schreibt auch Aigners Sprecherin im ähnlichen Wortlaut.

Die BWSG und Aigners BUAG hätten vor dem Mattersburg-Deal in keinerlei Verbindung gestanden. „Es gab keinen persönlichen Kontakt und auch keine gemeinsame Geschäftstätigkeit“, so die BUAG. Also auch keine Absprache vor der Versteigerung.

Herr Aigner hat nach der Versteigerung gesagt, er habe schon einen Käufer.
Anonymer Versteigerungsteilnehmer

Apropos Versteigerung: Ein Unternehmer führt uns zurück zum Beginn der Geschichte: hinter die Fassade der FH Wiener Neustadt am 24. Februar 2021, dem Tag der Versteigerung. Seinen Namen will der Unternehmer hier nicht lesen. Er kann sich gut an den Tag erinnern. „Herr Aigner hat nach der Versteigerung gesagt, er habe schon einen Käufer und hätte noch mehr bieten können.“ Wer das sei, blieb unklar. Er selbst sei ausgestiegen. „Bei dem Bodenpreis hätte ich hier nichts bauen können“, sagt er.

Auch einer anderen bekannten Bauträgerin war schon die Versteigerungssumme zu hoch. Die Landesimmobilien Burgenland GmbH im Besitz des Landes interessierte sich für die Wiese, wie uns eine Sprecherin schreibt. Bei 3,44 Millionen Euro stieg das Unternehmen aus.

Puchers Traum, ohne Pucher

Nur der BWSG war das Grundstück noch viel mehr wert. Nun hat sie Großes vor. Die Genossenschaft will einen Stadtteil aus der Wiese stampfen. Wohnungen, Geschäfte, Arztpraxen, eine Polizeistation samt Tiefgarage, ein neues Rathaus. Ein Prestige-Projekt für Mattersburg. Die rote Stadtregierung hat den Teilbebauungsplan dafür Ende 2023 beschlossen.

Und so wird Martin Puchers Traum auch ohne Martin Pucher wahr. Der Betrug des Ex-Commerzialbank-Chefs hat in Mattersburg ein Loch gerissen. Tausende Privatkund:innen verloren ihre Ersparnisse. Linderung sollten Aschenbecher, Schreibtischlampen und Bürosessel bringen – und eine Wiese. Sie spülten homöopathische Summen auf leere Spar-Konten. Das große Geld machten andere.


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Infos und Quellen

Diese Geschichte hat die WZ gemeinsam mit der Tagespresse recherchiert.

Genese

Ein Hinweisgeber schiebt einen dicken Packen Dokumente über den Tisch. Es geht um ein Grundstück in bester Lage, eine Wiese mit Bauaussicht mitten in Mattersburg. Die Beteiligten: eine Immobilienfirma, ein gemeinnütziger Bauträger, und eine Stadt, in der seit mehr als 20 Jahren die Sozialdemokraten regieren. Das Grundstück wechselt für viele Millionen Euro den Besitzer. Sein Wert steigt rasant an. Warum verteuert sich die Wiese innerhalb kürzester Zeit? Wer profitiert davon? Wir haben die Geschichte gemeinsam mit der Tagespresse recherchiert.

Gesprächspartner:innen

  • Claudia Schlager, Bürgermeisterin Mattersburg (SPÖ)

  • Kosch & Partner Rechtsanwälte GmbH, Masseverwalterin Insolvenzverfahren Commerzialbank Mattersburg

  • Teilnehmer:innen der Versteigerung, die anonym bleiben wollen

  • Rita Michlits, Unternehmenskommunikation BWS Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (BWSG)

  • Gerhard Aigner, Geschäftsführer Viarosa Wohnpark GmbH, Geschäftsführer Imoag Liegenschaft Verpachtung GmbH

  • Gerhard Buchinger, Geschäftsführer Buchinger Immo GmbH

  • Nina Haider, Kommunikation Landesholding Burgenland

  • Landesgericht Eisenstadt

  • Marktgemeinde Neumarkt/Ybbs

  • Susanne Kalss, Universitätsprofessorin am Institut für Unternehmensrecht und Vorständin des Instituts für Unternehmensrecht

Daten und Fakten

Commerzialbank-Pleite

  • Die Commerzialbank Mattersburg wurde 1995 von Martin Pucher gegründet und hatte bis zu ihrer Schließung acht Filialen. 2020 wurde öffentlich, dass die Bank jahrelang Bilanzen gefälscht haben soll – die Finanzmarktaufsicht sperrte die Bank im Juli 2020 zu. Bankchef Pucher und weitere Beschuldigte sollen jahrzehntelang Einlagen bei anderen Banken und dadurch die Bilanzen frisiert haben. Sie sollen außerdem Scheinrechnungen erstellt haben. Die Commerzialbank schlitterte mit Passiva von rund 800 Millionen Euro in die Pleite. Es ist einer der größten Insolvenzfälle in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt in etlichen Verfahren gegen mehr als 30 Beschuldigte.

  • Im Zug der Insolvenz wurde vom Masseverwalter Kosch & Partner Rechtsanwälte GmbH sämtliches Inventar und der Lagerbestand der Commerzialbank versteigert. Auch das sogenannte „Pucher-Areal“ im Zentrum von Mattersburg – bis zur Eröffnung des Konkursverfahrens 2020 im Eigentum der Commerzialbank Immobilien GmbH – kam unter den Hammer.

Gemeinnützige Bauvereinigungen

  • Gemeinnützige Bauvereinigungen sind privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen. Im Gegensatz zu gewinnorientierten Unternehmen ist ihr Hauptziel die Schaffung von kostengünstigem Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten. Die Mieten gemeinnütziger Wohnungen sind kostengedeckelt. Das heißt, die Bauvereinigung darf in der Regel nicht mehr, aber auch nicht weniger verlangen, als die Kosten des Bauvorhabens ausmachen. Das unterscheidet sie zentral von den Marktmieten.

  • Sie können als Genossenschaften, Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Aktiengesellschaften agieren. Sie müssen dem Allgemeinwohl dienen und ihr Vermögen binden (WGG, §1, Abs. 2). Das – auch mit öffentlichen Mitteln aufgebrachte – erwirtschaftete Kapital soll langfristig im Kreislauf erhalten bleiben und für Wohnbau eingesetzt werden. Deshalb dürfen sie nur beschränkt Gewinn ausschütten.

  • Gemeinnützige Bauvereinigungen stehen unter staatlicher Aufsicht. Sie werden zudem vom Revisionsverband geprüft. Bauvereinigungen, die mehrheitlich im öffentlichen Eigentum sind, werden auch vom Rechnungshof geprüft. Laut Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz muss die Geschäftsführung und Verwaltung den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit entsprechen (WGG, §23, Abs. 1). Gemeinnützige Bauvereinigungen genießen steuerrechtliche Vorteile. Sie sind von der Körperschaftssteuer (23 Prozent vom steuerpflichtigen Einkommen) befreit – sie bekommen also indirekt eine Förderung mit öffentlichen Mitteln. Sie erhalten außerdem Landesmittel aus der Wohnbauförderung.

  • Der Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen zählt 182 Mitglieder, darunter 97 Genossenschaften und 85 gemeinnützige Kapitalgesellschaften. Sie haben an der gesamten Wohnbauproduktion in Österreich einen Marktanteil von 25 Prozent. 2022 wurden von gemeinnützigen Bauvereinigungen insgesamt rund 16.850 Wohnungen fertiggestellt. Das Investitionsvolumen der Neubautätigkeit entspricht rund 3,7 Milliarden Euro (2022). Gemeinnützige verwalten rund eine Million Wohnungen. Der österreichische gemeinnützige Wohnbau gilt als Best-practice-Beispiel für leistbaren Wohnraum.

  • Fast alle Österreicher:innen zahlen (theoretisch) für den Wohnbau. Ein Prozent des Bruttolohns – je zur Hälfte Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in – wird als Wohnbauförderungsbeitrag einbehalten. Das Geld fließt an die Bundesländer, die die Kompetenz der Wohnbauförderung haben. 2022 wurden dadurch rund 1,3 Milliarden Euro eingenommen. Seit 2008 sind die Einnahmen nicht mehr zweckgebunden, die Länder haben sich aber verpflichtet, Wohnbauprogramme mit verbindlicher Bauleistung für zwei Jahre vorzulegen.

Quellen

Das Thema in der WZ

Das Thema in anderen Medien