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Nach dem Amoklauf in Graz spricht Kriminologe Manuel Heinemann mit der WZ über Täterfantasien, Warnzeichen und was Schulen jetzt wirklich tun müssten.
In den USA passiert rund alle elf Tage ein Amoklauf.Manuel Heinemann
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Wenn sich jemand nicht von der Drohung distanziert, ist das ein Indiz.Manuel Heinemann
Drei Säulen zur Vorbeugung.Manuel Heinemann
Falls du Sorgen oder Ängste hast, hier ein paar Kontakte:
Die Bildungsdirektion Steiermark hat eine Hotline für schulpsychologische Betreuung eingerichtet: 0664/ 80 345 55 665
Telefonseelsorge: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr
Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01/ 31330, täglich 0–24 Uhr
Rat auf Draht: 147. Beratung für Kinder und Jugendliche. Anonym, täglich 0–24 Uhr
PsyNot Steiermark 0800 449933
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Infos und Quellen
Gesprächspartner
Manuel Heinemann, M.A. ist Kriminologe (Ruhr-Universität Bochum) und Sozialarbeiter (Bachelor FH / Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm). Seit Jänner 2024 ist er Associate Partner am Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt.
Daten und Fakten
- Kriminolog:innen beschäftigen sich wissenschaftlich mit Kriminalität, ihren Ursachen, Auswirkungen und Präventionsmöglichkeiten. Sie erforschen, analysieren und interpretieren kriminelles Verhalten, entwickeln Präventionsmaßnahmen und beraten Entscheidungsträger:innen in der Gesetzgebung und Strafverfolgung. Kriminolog:innen arbeiten oft an Hochschulen, in Forschungsinstituten und im öffentlichen Dienst Kriminalist:innen dagegen sind hingegen auf der Straße, bei der Ermittlung und Aufklärung von Straftaten tätig.
- Chronologie von Schusswaffenangriffen an österreichischen Schulen seit 1993:
Hausleiten (NÖ) 1993: Ein 13-Jähriger verletzt den Direktor schwer und verübt Suizid.
Zöbern (NÖ) 1997: Ein 15-Jähriger tötet eine Lehrerin und verletzt eine weitere schwer.
St. Pölten (NÖ) 2012: Ein Schüler wird vom Vater erschossen.
Mistelbach (NÖ) 2018: Ein 19-Jähriger wird von einem anderen Jugendlichen angeschossen.
Graz (Stmk.) 2025: Ein 21-Jähriger ehemaliger Schüler tötet neun Schüler:innen und eine Lehrerin. Danach verübt er Suizid.
- Der Copycat-Effekt, oder Nachahmungseffekt, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem die Handlung einer Person das Verhalten anderer beeinflusst, was zu Nachahmungen von Verhaltensweisen, Ereignissen oder Ideen führt. In der Kriminologie bedeutet dies, dass ein Verbrechen durch das Vorbild eines anderen Verbrechens inspiriert wird, insbesondere wenn dieses Vorbild mediale Aufmerksamkeit erhält.
- Als Werther-Effekt wird in der Medienwirkungsforschung, Sozialpsychologie und Soziologie die Annahme bezeichnet, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Suiziden, über die in den Medien ausführlich berichtet wurde, und einem Anstieg der Suizidrate in der Bevölkerung besteht.
- In der Kriminologie bezeichnet „Modus Operandi“ (oft abgekürzt als „MO“) die charakteristische Vorgehensweise oder das Muster eines Täters bei der Tatbegehung. Es geht darum, welche Methoden und Strategien ein Täter einsetzt, um eine Straftat zu begehen oder zu verdecken.
- Der United States Secret Service (oder kurz Secret Service) ist eine US-amerikanische Strafverfolgungsbehörde auf Bundesebene.
Quellen
Interview mit Manuel Heinemann
Das Thema in der WZ
- Graz nach dem Amoklauf: „Wir Schüler wollen nur unsere Ruhe“
- Nach Graz: Österreich, das Land der Waffen
- Land der Berge, Land der Waffen (Video)
- US-Schüler:innen leben in ständiger Angst vor Amokläufen