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Wie ich fast Zeuge Jehovas wurde

Genese

Nach der Amoktat auf eine Versammlung von Jehovas Zeugen in Hamburg am 9. März 2023, bei der sieben Menschen starben, war viel von Ausgeschlossenen und Aussteigern von Jehovas Zeugen zu hören und zu lesen und von den psychischen Problemen mit der darauffolgenden Ächtung durch die Gemeinschaft. Wie man jedoch (beinahe) Zeuge Jehovas wird, kann Edwin Baumgartner aus eigener Erfahrung beschreiben. Alle anderen Namen sind zufällig gewählt.

Gesprächspartner

  • Jehovas Zeugen wurden kontaktiert, haben aber die per Mail übermittelten Fragen bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.

  • Die Frage, weshalb die Republik Österreich Jehovas Zeugen als Religionsgemeinschaft anerkannt hat, wurde Jochen Prüller, Pressesprecher von Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, gestellt. Die Antwort blieb bis Redaktionsschluss aus. Die Bundesstelle für Sektenfragen und das Kultusamt wollten keine Auskunft geben, sondern verwiesen auf das Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien.

Daten und Fakten

  • Jehova ist der Name von Gott Vater. Die ältesten hebräischen Schriften schreiben den Gottesnamen als das sogenannte Tetragrammaton: JHWH. (Vokale werden im Hebräischen Alphabet nicht geschrieben.) Spätere jüdische Schriften vermeiden den Gottesnamen und verwenden an seiner Stelle die Wörter „Elohim" („Gott" im Majestätsplural) und „Adonaj". Der Dominikaner Raymundus Martinus ergänzte im Jahr 1278 das Tetragrammaton JHWH mit einer (allerdings falsch gelesenen) Vokalisierung von Adonaj und erhielt das Wort Jehova (auch Iehovah und diverse ähnliche Schreibungen). Während die jüdische Religion und die meisten christlichen Religionen auf die Aussprache des Gottesnamens verzichten, ist es bei Jehovas Zeugen geboten, Gott bei seinem Namen zu nennen.

  • Jehovas Zeugen sind in Österreich seit 7. Mai 2009 eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Die Basis für die Anerkennung war eine Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

  • Laut der Statistik auf der offiziellen Website haben Jehovas Zeugen in Österreich derzeit 22.052 Mitglieder, die sich bundesweit auf 288 Versammlungen verteilen, von denen die meisten in Oberösterreich, gefolgt von Wien, stattfinden.

  • Auf ihrer Webseite stellen sich Jehovas Zeugen folgendermaßen vor: „Wir kommen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und sprechen unterschiedliche Sprachen. Doch uns verbinden gemeinsame Ziele: Vor allem möchten wir Jehova ehren, den Gott der Bibel, der alles erschaffen hat. Wir nehmen uns Jesus Christus zum Vorbild, und es ist für uns eine Ehre, Christen genannt zu werden. Jeder von uns nimmt sich regelmäßig Zeit, mit anderen über die Bibel und Gottes Königreich zu sprechen. Weil wir für Gott Zeugnis ablegen, nennen wir uns Zeugen Jehovas.“

  • Eine Besonderheit von Jehovas Zeugen ist, dass die Glaubensgemeinschaft keine Mitgliedsbeiträge einhebt, sondern ihre Angehörigen um Spenden bittet. Allerdings kann man dieser Glaubensgemeinschaft nicht einfach beitreten. Um Zeuge Jehovas zu werden, bedarf es einer längeren quasi Lehrzeit. Man beginnt als „Interessierter" mit einem Bibelstudium entlang von Veröffentlichungen von Jehovas Zeugen. Das Bibelstudium erfolgt in Form von Hausbesuchen. Nach einiger Zeit des Bibelstudiums begleitet man als „ungetaufter Verkündiger" Zeugen Jehovas im Predigtdienst. Hierauf kann man sich taufen lassen. Erst nach der Taufe ist man Zeuge Jehovas.

Quellen

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