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Idealistinnen im Pflegeheim

6 Min
Pflege bedeutet auch, sich um das soziale Wohl zu kümmern.
© Bildquelle: E+ via Getty Images

Die Teenager Fatma und Sophia erzählen, warum sie die Pflegelehre machen. Und warum das Bild, das viele von ihrem Job haben, so nicht stimmt.


Konzentriert greift die alte Dame, der Sophia gerade die Fühlkiste hinhält, hinein. Geduldig wartet die 16-Jährige, bis die Bewohnerin der Casa Kirchberg/Rabenstein bereit für die nächste Aufgabe ist. Sensorik-Training steht heute auf dem Programm im Pflegewohnheim. Die 17-jährige Fatma sitzt währenddessen bei einer Bewohnerin, die schon den halben Tag an einem Tischdeckchen häkelt. „Wahnsinn, ich könnte das nicht so schön“, stellt sie mit aufrichtiger Bewunderung fest. Dafür kann Fatma ebenso wie Sophia etwas, das nicht nur vielen Gleichaltrigen schwerfällt: sich den ganzen Tag mit alten Leuten unterhalten. Was heißt den ganzen Tag – Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Und was heißt unterhalten – hier geht es um echte Pflege.

Pflegelehrling Sophia mit der Fühlkiste
Pflegelehrling Sophia mit der Fühlkiste.
© Casa Leben

Fatma und Sophia werden im Rahmen der vor kurzem eingeführten Pflegelehre ausgebildet. Und Sophia verfolgt dabei einen klaren Grundsatz: „Pflege macht man mit Herz und ganz oder gar nicht“, stellt sie klar. Begonnen hat sie mit der Pflegelehre im Dezember 2023, zuvor hatte sie schon ein paar Monate eine Anstellung als Hilfskraft, um das Haus kennenzulernen. Fatma hat ihre Ausbildung im Mai 2024 begonnen, nachdem sie bei einem Krankenhausaufenthalt festgestellt hatte, „dass die Pflege gar nicht so schlimm sein dürfte, wie ich gedacht hatte“, sagt sie.

Wir werden auch für Notfälle ausgebildet.
Pflegelehrling Sophia (16)

Überhaupt entspreche das Bild, das viele von der Pflege hätten, nicht unbedingt der Realität, meint Sophia. „Die meisten denken wohl als erstes ans Windelwechseln und Waschen. Aber es ist viel mehr als bloße Körperpflege. Wir werden später ebenso für Notfälle ausgebildet – in der Pflege werden auch Menschenleben gerettet.“ Und dann sind da noch, mindestens genauso wichtig, die sozialen Aspekte. Als fertig ausgebildete Pflegekraft wird Sophia für die Bewohner:innen die erste Ansprechperson in allen Lebenslagen sein. Und sie ist auch bei den gemeinsamen Unternehmungen dabei, die für alle Beteiligten zu den Highlights im Pflegealltag gehören: In der Casa Kirchberg/Rabenstein werden regelmäßig Ausflüge mit einer Rikscha gemacht, es wird gemeinsam gekocht, die Bewohner:innen werden in die täglichen Erledigungen so weit wie möglich eingebunden. „Manche hier sind stark pflegebedürftig“, erzählt Fatma, „andere sind noch so fit, dass es für sie fast wie im Hotel ist.“

Pflegelehrling Fatma macht mit einer Bewohnerin die Jause.
Pflegelehrling Fatma bereitet gemeinsam mit einer Bewohnerin die Jause vor.
© Casa Leben

Allen Bewohner:innen gemeinsam sei die Wertschätzung, die sie die Pflegekräfte spüren ließen, meint sie. Das gelte auch für die meisten Angehörigen. „Das Schönste an der Arbeit im Pflegeheim ist die Dankbarkeit, die wir zurückkriegen“, ergänzt Sophia, „wenn ich sehe, dass ich den Menschen etwas Gutes tun und ihnen helfen kann.“ Die Wertschätzung in der Gesellschaft allgemein vermisst sie aber. Vor allem, weil der Pflegebereich nach wie vor unterbezahlt ist. 700 Euro netto bekommen die beiden Lehrlinge derzeit, in drei Jahren dürfte ihr Einstiegsgehalt als fertig ausgebildete Pflegeassistentinnen bei knapp 2.700 Euro brutto (um die 2.000 Euro netto) liegen.

Als Pflegekraft Grenzen setzen

Die beiden Pflegelehrlinge brennen für ihren Beruf. Sie kennen aber auch die unangenehmen Situationen, die vorkommen können. „Zum Beispiel, wenn sich jemand nicht mehr verbal ausdrücken kann und uns dann stattdessen zwickt“, schildert Sophia. Um Übergriffen welcher Art auch immer vorzubeugen, lernen die Auszubildenden, wo und sie sie Grenzen setzen können. Zudem dürfen manche pflegerischen Tätigkeiten an den Patient:innen selbst zu ihrem eigenen Schutz erst ab 17 Jahren durchgeführt werden und dann auch nur unter Anleitung beziehungsweise in Begleitung einer erfahrenen Pflegekraft. Auch die Tagdienste dauern maximal 7,5 Stunden, Nachtdienste gibt es erst im zweiten Lehrjahr. Die beiden freuen sich schon darauf, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Ihr Job ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch mental. Wer einen dementen Menschen in der Familie hat, kann bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, was Fatma und Sophia jeden Tag leisten. „Manches davon kann man lernen, aber das Soziale, das Gespür für Menschen, das muss man in sich haben“, meint Sophia. In ihrer Berufsschulklasse waren acht Pflegelehrlinge: „Eine hat abgebrochen, weil es ihr doch zu anstrengend war, eine zweite überlegt noch.“

Pflegelehrling Fatma beim Häkeln.
Auch banal erscheinender Smalltalk beim Häkeln gehört für Pflegelehrling Fatma zur Arbeit dazu.
© WZ

Und ja, manchmal sei es schon anstrengend, immer wieder dieselben alten Geschichten erzählt zu bekommen, oft mehrmals täglich, merkt Fatma an. Andererseits ist sie in der spannenden Situation, dass sie es mit Zeitzeug:innen zu tun hat, die ihr Dinge anvertrauen, die sie vielleicht sonst niemandem erzählen. Und die Fatma und Sophia in der Schule nie lernen würden. Es ist also auch ein Stück Zeitgeschichte, das sie hier mitbekommen.

Leben und Tod gehen Hand in Hand

Und im Pflegeheim ist die Chance groß, einmal einen 100. Geburtstag mitfeiern zu können. Umgekehrt ist der Tod ein ständiger Begleiter. Sophia hat hier recht rasch gelernt, „das Berufliche und das Private zu trennen“, wie sie es formuliert. Ihr Zugang hört sich fast schon etwas morbide an: „Ich habe es eigentlich ganz interessant gefunden zu sehen, wie so ein Körper aussieht, wenn er zu leben aufhört.“ Die wissenschaftliche Neugier überwog bei ihrem ersten Todesfall. Das bedeutet freilich nicht, dass Sophia nicht empathisch wäre. Um eine ihrer Lieblingspatientinnen, die vor kurzem verstorben ist, hat sie schon getrauert. „Ich nehme aber die Arbeit nicht mit nach Hause. Ich versuche mich nicht privat davon belasten zu lassen.“ Falls es doch einmal zu viel wird, können die jungen Pflegekräfte auch jederzeit eine Pause machen.

Meine Eltern haben mich gefragt, ob ich mir das auch wirklich gut überlegt habe.
Pflegelehrling Fatma (17)

Sophia hat schon einmal eine Bewohnerin in ihrer allerletzten Lebensphase begleitet, während Fatma hier noch keine direkten Berührungspunkte hatte. Der Tod ist aber auch bei ihr schon vorgekommen: „Eine Dame hat am Freitag noch sehr fit gewirkt – und am Montag war sie bei meinem nächsten Dienst plötzlich nicht mehr da, weil sie am Wochenende verstorben ist.“

Plan B: Kindergarten statt Altenheim

Zu diesem Zeitpunkt war Fatma daheim bei ihren Eltern in Herzogenburg. Noch ist sie nicht von zuhause ausgezogen und pendelt je nach Öffi-Verbindung eine bis eineinhalb Stunden zum Pflegeheim. Sophia wohnt mit ihren zwei Hunden in einer eigenen Mietwohnung im etwas näheren St. Pölten. Ursprünglich kommt sie aus Bruck an der Leitha, also vom anderen Ende Niederösterreichs. „Aber meine Eltern haben da recht entspannt reagiert“, erzählt die Jüngste von neun Geschwistern über ihren großen Schritt in die Selbständigkeit.

Dass sie die Pflegelehre begonnen hat, habe ihre Eltern gefreut, sagt Sophia. Auch Fatmas Familie habe grundsätzlich positiv reagiert, berichtet sie. „Meine Eltern haben mich aber schon gefragt, ob ich mir das auch wirklich gut überlegt habe.“ Ja, sie hat es sich gut überlegt und erst einmal geschnuppert – und jetzt ist sie hier im Pflegewohnheim. Sollte sie es sich irgendwann doch anders überlegen, hätte sie einen alternativen Berufswunsch: „Dann möchte ich in den Kindergarten“, erklärt Fatma. Das wäre dann Dienst am Menschen am anderen Ende der Alterspyramide. Sophia hingegen antwortet auf die Frage nach einer Alternative zur Pflegelehre rundheraus: „Dann würde ich die Krankenpflegeschule machen.“ Die 16-Jährige ist also voll und ganz davon überzeugt, dass sie hier richtig ist.


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Infos und Quellen

Genese

WZ-Redakteur Mathias Ziegler weiß aus eigener Erfahrung anhand seiner Großeltern, welche Herausforderung eine schwere Demenzerkrankung bei alten Menschen für die ganze Familie darstellen kann. Da für ihn schon die kurzen Besuche als Enkel anstrengend waren und sind, wollte er wissen: Wie geht es denjenigen, die sich Tag für Tag um pflegebedürftige Personen kümmern? Und was motiviert junge Menschen, diesen Beruf zu ergreifen? Antworten fand er in der Casa Kirchberg/Rabenstein südlich von St. Pölten.

Gesprächspartnerinnen

  • Fatma ist 17 Jahre alt und hat im Mai 2024 mit der Pflegelehre in der Casa Kirchberg/Rabenstein begonnen

  • Sophia ist 16 Jahre alt und hat im Dezember 2023 mit der Pflegelehre in der Casa Kirchberg/Rabenstein begonnen

Daten und Fakten

Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und mehr Menschen dafür zu gewinnen, wurde zusätzlich zu den bestehenden Ausbildungen die Pflegelehre eingeführt. Sie dauert entweder drei Jahre als Ausbildung zur Pflegeassistenz (Einstiegsgehalt: knapp 2.700 Euro brutto bei einer 37-Stunden-Woche plus etwaige Zulagen und Zuschläge je nach Einsatzgebiet) oder vier Jahre für die Pflegefachassistenz (Einstiegsgehalt: fast 2.900 Euro brutto). Die Ausbildungsvorschriften sind so aufeinander abgestimmt, dass in den ersten drei Lehrjahren dieselben Inhalte vermittelt werden und beide Berufsbilder in den ersten drei Jahren wechselseitig zur Gänze anrechenbar sind. 80 Prozent der Ausbildung finden im jeweiligen Betrieb statt, das theoretische Wissen wird an einer Berufsschule erworben, unter Einbindung einer Schule für Gesundheits- und Krankenpflege. Die Ausbildung ist so aufgebaut, dass die Lehrlinge bis zum vollendeten 17. Lebensjahr so qualifiziert sind, dass sie ab dann unmittelbar mit den Patient:innen arbeiten können. Nach der jeweiligen Lehrabschlussprüfung könnte zum Beispiel an einer Fachhochschule eine zusätzliche Qualifikation in der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege erworben werden. Somit gibt es derzeit fünf Wege in die Pflegeassistenzberufe:

  • Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege;

  • Lehrgänge für Pflegeassistenz;

  • Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung mit integrierter Pflege(fach)assistenzausbildung;

  • Lehrberuf Pflege(fach)assistenz;

  • Pflegeassistenzausbildung im Rahmen von bestimmten Sozialbetreuungsberufen.

Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen (kurz DGKP) werden seit 2018 an Fachhochschulen ausgebildet und schließen ihr Studium als Bachelor of Science (BSc) ab. Die Einstiegsgehälter in der Pflege variieren im selben Betätigungsfeld mit derselben Ausbildung teils um mehrere hundert Euro, weil jedes Bundesland, jeder Krankenanstaltenverbund oder Gesundheitsverbund, die christlichen Krankenhäuser und auch der private Bereich mehrere Kollektivverträge hat, in denen diese Berufsgruppen vorkommen.

Was die Parteien zum Thema sagen

Bis zum Jahr 2050 wird sich laut Zahlen der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) eine Lücke von rund 200.000 qualifizierten Pflegekräften auftun. Pro Jahr fehlen in Österreich zwischen 2.000 und 3.000 Personen. Und laut einer Online-Umfrage der Arbeiterkammer unter rund 4.000 der insgesamt 43.000 Beschäftigen im Bereich Soziale Arbeit denken zwei Drittel über einen Jobwechsel nach. Was gegen diese Entwicklungen getan werden sollte, dazu haben die Parlamentsparteien unterschiedliche Ansichten. Die WZ hat nachgefragt.

Die ÖVP will dort, wo der Bedarf in Österreich nicht gedeckt werden kann, qualifizierte Fachkräfte aus anderen Staaten der Welt ansprechen. „Wir benötigen qualifizierte Zuwanderung für unsere Betriebe, das Pflegesystem und das Gesundheitssystem – und keine illegale Migration in unser Sozialsystem“, heißt es seitens der ÖVP. Bis 2030 werden folgende Ziele ausgegeben:
- die Bürokratie bei der Rot-Weiß-Rot-Karte vereinfachen beziehungsweise abbauen (Ausstellung binnen 72 Stunden, vollständige digitale Antragstellung);
- Entfall der Nostrifizierung für Länder und Universitäten, die österreichischen Standards entsprechen;
- eine Dachmarke für ein explizites Pflegekräftescouting in Ländern mit ähnlichen Ausbildungswegen wie Österreich;
- den „Pflege daheim“-Bonus ausbauen.

Die SPÖ verweist auf ihre Pflegeoffensive – nicht ohne den Hinweis, dass „durch den Stillstand der Regierung viel Zeit verloren gegangen ist“ – und nennt hier folgende Punkte:
- bessere Arbeitsbedingungen, um den Pflegeberuf zu attraktivieren und Pflegekräfte zu halten, zurückzuholen und neue zu gewinnen – 3.000 zusätzliche Pflegekräfte pro Jahr würden laut SPÖ unter dem Strich 123 Millionen Euro pro Jahr kosten;
- adäquate Personalbedarfsschlüssel, höhere Dienstplansicherheit und mehr Beweglichkeit im System, damit innerhalb des Systems ein Arbeitsplatzwechsel ohne Verluste möglich ist;
- höhere Löhne, eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und eine echte zusätzliche Erholungswoche, damit sich das Pflegepersonal von anstrengenden Diensten erholen kann;
- ein Pflegequalitätsgesetz, mit dem bundesweit einheitliche Qualitätsstandards – stationär wie ambulant – festgelegt werden;
- ein verpflichtendes Kontrollsystem zur Überprüfung der Einhaltung dieser Standards
- Schwerarbeitspension für Pflegekräfte;
- eine Ausbildungsoffensive mit mehr Ausbildungsplätzen, einer Modernisierung der Berufsbilder nach internationalen Standards und einer überall kostenfreien Ausbildung von diplomiertem Pflegepersonal, dazu ein Gehalt von 2.300 Euro brutto während der Pflegeausbildung nach Vorbild der Polizeischüler:innen, zudem Sozialversicherung und Gratis-Klimaticket – die SPÖ rechnet hier mit Zusatzkosten von 220 Euro pro Jahr;
- eine Arbeitsplatzgarantie nach der Ausbildung.

Für die FPÖ ist klar: „In der Pflege muss sich Leistung wieder lohnen.“ Statt „Pflegekräfte aus aller Herren Länder der Welt ins Land zu holen“, solle die Regierung lieber jene Pflegekräfte, die bereits im Land tätig sind, hegen und zu pflegen. Dazu gehöre eine entsprechende gute Bezahlung, und Überstundenleistungen dürften nicht weiter von der Lohnsteuer aufgefressen werden. Und der versprochene Corona-Bonus für Pflegekräfte sei „schlussendlich zu einem Netto-Minimalbetrag verkommen“. Vor allem kritisiert die FPÖ, dass „die bewährte Ausbildung ‚akademisiert‘ wurde“, und fordert so wie die SPÖ eine Ausbildungsoffensive und einen Umstieg auf das alte System mit einer Bezahlung wie bei den Polizeischüler:innen und einer Wohnmöglichkeit während der dreijährigen Ausbildung, „denn das hat gut funktioniert.“

Die Grünen verweisen auf „die größten Pflegepakete der vergangenen Jahrzehnte“, die in mehreren Stufen mit insgesamt knapp 2 Milliarden Euro mehr pro Jahr auf den Weg gebracht wurden, darunter eine Ausbildungsoffensive, eine Erleichterung und schnellere Abwicklung der Nostrifikationsverfahren, höhere Löhne und Entlastungsmaßnahmen für die Pflegekräfte. Aber es gibt noch weitere To-do's:
- vollständig kostenlose Ausbildungen;
- bessere Planbarkeiten von Diensten;
- bessere Arbeitsbedingungen;
- eine gesamteuropäische Anwerbungsstrategie (mit Betonung darauf, dass in Drittstaaten vor Ort noch genügend Pflegekräfte vorhanden sein müssen und Familiennachzug ermöglicht werden soll; außerdem müssen die Länder in ihrer Entwicklung unterstützt werden um den klassischen Braindrain vorzubeugen);
- Einsatz des Personals entlang seiner Kompetenzen und in intradisziplinären Teams;
- Entlastung der Pflegekräfte durch den Ansatz „digital vor ambulant vor stationär“ und eine bessere Leitung der Patient:innenströme.

Nach Ansicht der Neos wird der aktuelle Personalmangel nicht nur über eine einzelne Maßnahme lösbar sein. Die Forderungen der Neos umfassen deshalb einerseits eine strukturelle Reform zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen samt einem Abbau des Bürokratiedschungels und andererseits eine rasche Vereinfachung des Verfahrens bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, um Österreich attraktiver für Fachkräfte zu machen. Die Bundesregierung habe dem Pflegesystem bei der Unterstützung durch ausländische Pflegekräfte mit dem Schengen-Veto gegen Bulgarien und Rumänien nachhaltig einen Bärendienst erwiesen. Kritisiert wird außerdem die völlige Zersplitterung der Zuständigkeiten im Pflegebereich zwischen Gemeinden, Ländern und Bund. Die Neos fordern daher einheitliche Rahmenbedingungen und Standards für das Pflegepersonal auf Bundesebene. Und mit Blick auf die Mehrkosten durch mehr Pflegebedarf sprechen die Neos auch das Thema Prävention an: „Für eine Verbesserung des Pflegeberufs ist es essenziell, dass wir die Anzahl der gesunden Lebensjahre in Österreich wieder steigern.“

Quellen

Das Thema in der WZ

Das Thema in anderen Medien