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Kosovo – ein junges Land sucht seinen Weg

5 Min
Das "Newborn" Denkmal in Pristina steht für die Unabhängigkeit des Kosovo.
© Bildquelle: REUTERS/Laura Hasani

Am 17. Februar 2008 verkündete der Kosovo seine Unabhängigkeit. Seitdem hat sich viel getan, gerade junge Menschen stehen vor Herausforderungen. Ein Blick auf ein Land, das zwischen Aufbruch und alten Konflikten seinen Platz in Europa sucht.


    • Die junge Bevölkerung im Kosovo sieht sich zunehmend als Europäer:innen, wünscht sich Perspektiven und leidet unter hoher Auswanderungsbereitschaft.
    • Die Gesellschaft ist vielfältig, geprägt von religiöser Toleranz, aber auch von ethnischen und politischen Spannungen, besonders im Norden.
    • Internationale Unterstützung, vor allem durch die USA und die EU, ist zentral, doch Abhängigkeit und politische Instabilität bleiben Herausforderungen.
    • 117 von 193 UN-Staaten erkennen Kosovo an, 90 nicht (u.a. Serbien, Russland, China)
    • 55 % der Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt, Medianalter: 32 Jahre
    • Seit 2023 gilt Visafreiheit für kosovarische Staatsbürger:innen im Schengen-Raum
    • 28 % der über 18-Jährigen wollen laut UNDP-Umfrage das Land verlassen
    Mehr dazu in den Infos & Quellen

„Früher haben wir immer von der Welt gelesen, heute können wir sie auch erleben“, erzählt Engjëll, mit Stolz, aber auch sichtbarem Frust im Gespräch mit der WZ. Engjëll ist in den Dreißigern, lebt in Pristina und arbeitet für das „Europe House“, einem aus EU-Geldern finanzierten Treffpunkt, an dem über Europa gesprochen wird und man Zeit zum Austausch findet. Er gehört zu einer Generation, die das eigene Land kaum bis nie verlassen konnte, Landesgrenzen waren oft unüberwindbar. Erst seit letztem Jahr gibt es für kosovarische Staatsbürger:innen Visafreiheit im Schengen-Raum. Bis dahin mussten sie unter erheblichen finanziellen und zeitlichen Anstrengungen Visa beantragen, um in die EU einreisen zu dürfen. „Für mich ist es fast schon zu spät, ich konnte nicht im Ausland studieren oder schnell einmal Freund:innen besuchen, die Jugend hat jetzt diese Chance.“

Und auch sonst ticken die Uhren im Kosovo anders. Der Kosovo wird derzeit von 117 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen anerkannt, darunter die meisten EU- und NATO-Staaten, während rund 90 Länder – darunter Serbien, Russland und China – die Unabhängigkeit nicht anerkennen und ihn als Teil Serbiens sehen. Der Großteil der Bevölkerung sieht sich als albanisch, daneben gibt es auch serbische, türkische, bosnische, ägyptische und Roma-Communities. Sprachbarrieren, Identitätsfrage, Zukunftsängste: Kosovos Jugend steht vor Herausforderungen. Mit einem Medianalter von 32 Jahren und etwa 55 Prozent der Bevölkerung unter 30 spiegelt sich in Europas jüngstem Land ein vielfältiges Potenzial, aber auch die Notwendigkeit, strukturelle Probleme wie Arbeitslosigkeit oder begrenzte Perspektiven eigenständig zu meistern.

Gebäude der EU Kommission in Pristina mit blauem Streifen und EU Sternen
Verbindungsbüro der Europäisches Kommission in Pristina.
© MHandl

Ein Miteinander in Vielfalt

Rund 95 Prozent der Bevölkerung im Kosovo sind muslimischen Glaubens, meist sunnitischer Prägung, kleinere christliche Minderheiten machen etwa 5 Prozent aus. Kosovo, und besonders seine Hauptstadt Pristina, kann auch als Beispiel für gelebte Vielfalt gelten. Zwischen Moschee und dem queeren "Bubble Pub" zeigt sich die Vielfalt der Stadt: Menschen mit und ohne Kopftuch, Studierende und Aktivist:innen teilen den selben Raum, auch wenn sie nicht immer die selbe Perspektive haben.

Ilir Vitija, Programm- und Entwicklungskoordinator der Jugendinitiative für Menschenrechte Kosovo (YIHR), spricht in diesem Zusammenhang von einem „Miteinander in Vielfalt“. Der Islam, wie er hier praktiziert werde, sei eine europäische Ausprägung, erklärt er. Man wisse um die Verschiedenheit von Glauben, Sprachen und Identitäten – und habe gelernt, damit umzugehen.

Auch die Pride-Bewegung hat in Pristina ihren Platz gefunden. Jährlich ziehen Aktivist:innen durch die Innenstadt, um Sichtbarkeit und Gleichberechtigung einzufordern – bislang ohne nennenswerten Widerstand. Vor allem von politischer Seite bleibt die Ablehnung weitestgehend aus, anders als etwa im benachbarten Serbien.

(Un-)abhängig

Der Wunsch nach Unabhängigkeit von Serbien durchzieht die Gesellschaft, spaltet manche Region, und der Kosovokrieg der 1990er-Jahre hat seine Spuren nicht nur im Gedächtnis der Menschen, sondern auch in der Infrastruktur hinterlassen. Die USA sind hier nicht bloß das Land der vielen Möglichkeiten, sondern der Freund, auf den man sich verlassen konnte. 1999 führten sie die NATO-Intervention an, die den serbischen Rückzug aus dem Kosovo erzwang, unterstützten den Wiederaufbau nach dem Krieg mit Hilfsprogrammen der USAID und gehörten zu den ersten Staaten, die die Unabhängigkeit des Kosovo 2008 anerkannten. Große Plakatwände, die dem Einsatz des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton für den Kosovo danken und sein Gesicht über den Dächern Pristinas abbilden, ein eigener „Bill Klinton“-Platz und zahlreiche US-Flaggen zeugen von dieser Verbundenheit.

„Wir Kosovar:innen lieben Amerika mehr als die Amerikaner:innen selbst“, erzählt man sich hier. Dieser Satz scheint nicht nur gefühlt, sondern gelebt. Die amerikanische Präsenz ist nicht allein symbolisch, sondern tief in der Struktur des Landes verankert: US-Soldat:innen im Straßenbild, NATO-Stützpunkte und die Legenden rund um die Militärbasis Bondsteel, die bis zu 7000 Soldat:innen beherbergen soll. Heute zählen die USA zu den größten Truppenstellern der sogenannten Kosovo-Truppe (KFOR), eine internationale NATO-geführte Friedenstruppe, und auch wirtschaftlich, politisch und infrastrukturell ist der Einfluss klar sichtbar.

Der Übergang von Dankbarkeit zu Abhängigkeit ist hier fließend. Wie stark man auf die USA und ihren guten Willen angewiesen ist, zeigt sich gerade in jenen Momenten, in denen diese Unterstützung ins Wanken gerät. Als unter Präsident Trump Gelder und große Förderprogramme wie „USAID“ gekürzt wurden, wurde diese Verletzlichkeit besonders deutlich. Insgesamt waren im Kosovo rund 18 Projekte mit einem Volumen von etwa 162 Millionen US-Dollar betroffen, viele davon im Bereich Demokratieaufbau, Menschenrechte und lokale Wirtschaftsförderung. Besonders hart traf es Initiativen der historischen Aufarbeitung – etwa das Museum „Children of War“ (Kinder des Krieges) in Pristina, das die Erlebnisse von Kindern im Kosovokrieg dokumentiert und bislang stark von USAID-Mitteln abhängig war.

  • Plakat mit dem Gesicht von Bill Clinton
    © MHandl
  • Straßenschild mit Bill Klinton
    © MHandl

„Wir sprechen kein Amerikanisch"

Nicht alle Menschen im Land teilen die Sympathie für die Vereinigten Staaten. Besonders in der geteilten Stadt Mitrovica zeigt sich die bis heute bestehende Spaltung zwischen der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit. Der Süden der Stadt wird überwiegend von ethnischen Albaner:innen bewohnt, die die Unabhängigkeit des Kosovo unterstützen, während im Norden vor allem Serb:innen leben, die sich weiterhin an Serbien orientieren und die Anerkennung des Kosovo ablehnen. Diese Trennlinie besteht spätestens seit dem Konflikt der späten 1990er-Jahre, als sich der Kosovo mit Unterstützung der NATO von Serbien löste. Verbunden werden beide Teile durch eine Brücke, an deren Bau ursprünglich serbische und albanische Arbeiter:innen gleichermaßen beteiligt waren, um ihrer symbolischen Bedeutung zusätzlich Gewicht zu verleihen. Von diesem einstigen Glanz ist heute wenig geblieben: Die kahle Konstruktion darf nur von Fußgänger:innen überquert werden, Autos ist die Durchfahrt verwehrt.

In Mitrovica werden die multilateralen Militär- und Polizeiabkommen sichtbar: Fahrzeuge der italienischen Carabinieri, Polizist:innen mit „EU-Police“-Armbinden und Soldat:innen aus der Schweiz sorgen hier für ein Mindestmaß an Sicherheit und Präsenz.

Am anderen Ende der Brücke beginnt der serbische Nationalstolz. Die feuerroten Flaggen Albaniens weichen nun den blau-weiß-roten serbischen Fahnen, die Schrift wird kyrillisch, die Sprache serbisch. Statt mit Euro zahlt man in den Cafés entlang der Hauptstraße mit serbischem Dinar – vorzugsweise bar. Englisch, das im Rest des Kosovos weit verbreitet ist, wird hier deutlich weniger gesprochen. Aus Überzeugung, wie man hört: „Wir sprechen kein Amerikanisch“ ist die gängige Antwort auf die Frage nach einem Gespräch in englischer Sprache. So wie albanische Kosovar:innen ihre Liebe zu den USA verinnerlicht haben, scheint sich hier die Überzeugung gefestigt zu haben, dass die USA der Feind sind. Der Schmerz über den Kosovokrieg, die Bombardierung Belgrads und die Anerkennung der kosovarischen Unabhängigkeit sitzen tief. Die Skepsis ist spürbar, von der sonst so gastfreundlichen und gesprächigen Mentalität ist nun wenig zu finden. Die Vertreterin einer lokalen NGO, die anonym bleiben möchte, erklärt im Gespräch mit der WZ, dass das aber auch von negativen Erfahrungen mit Tourist:innen käme, die hierhergekommen wären, um sich am Schicksal der Menschen zu erfreuen.

Brücke in Mitrovica mit einem Auto der Carabinieri
Die "New Bridge" in Mitrovica wird von der Carabinieri bewacht.
© MHandl

Stolze Europäer:innen

Ob nun in Mitrovica, in Pristina oder in anderen Regionen des Landes: Die Unterstützung der EU und der weitgehende Wunsch der Bevölkerung, deren Teil zu werden, sind überall sichtbar. Der serbische Teil des Landes setzt dies nicht als Priorität und orientiert sich weiterhin stark an Serbien, dennoch finden sich auch in Mitrovica an vielen öffentlichen Einrichtungen und wichtiger Infrastruktur Hinweise auf EU-Förderungen. In Pristina selbst sprechen die Menschen euphorischer: Zwar sei der EU-Beitritt nicht der größte Wunsch, doch er sei eine starke Hoffnung, und viele sehen sich selbst als Europäer:innen. Politik und Alltag bestätigen dies immer wieder. Bereits seit 2002 wird der Euro als Zahlungsmittel verwendet, seit Februar 2024 ist er die einzig gültige Währung und wird – außer dort, wo die kosovarische Regierung nicht anerkannt wird – überall akzeptiert. Englisch wird hier von nahezu allen verstanden, und EU-Flaggen hängen häufig neben denen des Landes. Die Landesflagge selbst, wurde farblich an die der Europäischen Union angepasst, und soll in ihrem Design eine klare pro-europäische Botschaft, weg von den Farben Serbiens oder Albaniens, transportieren.

Doch gerade weil die EU-Mitgliedschaft näher rückt und die Visafreiheit jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnet, wollen viele den Kosovo verlassen – auf der Suche nach Chancen und Stabilität. Hana, eine 19-jährige Studentin hat am Weg zur Universität nur wenig Zeit für ein Gespräch, die Frage nach ihrer Zukunft ist für sie schnell beantwortet: „Nicht im Kosovo, hier gibt es keine Zukunft für uns Junge. Es ist alles besser als früher und dennoch schlechter also anderswo, das gilt leider für den ganzen Balkan“. Sowie Hana scheinen viele junge Menschen zu denken: Laut einer Umfrage des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) aus dem November 2024 wurden junge Erwachsene im Kosovo zu ihren Erwartungen an die kürzlich eingeführte Visa-Liberalisierung sowie zu ihren Zukunftsplänen befragt. Die Ergebnisse zeigen ein ambivalentes Stimmungsbild: Einerseits sehen 54,3 Prozent der Befragten in der neuen Reisefreiheit bessere Chancen auf Arbeit und wirtschaftliche Perspektiven, andererseits bleibt der Wunsch nach Auswanderung hoch. Rund 28 Prozent der über 18-Jährigen geben an, in den kommenden Jahren das Land verlassen zu wollen.

Richtungsentscheid

Europas jüngster Staat steht an einem entscheidenden Punkt seiner Entwicklung. Seit der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 2008 hat das Land erhebliche Fortschritte gemacht, doch Herausforderungen bleiben bestehen. Die EU hat seitdem über 1,5 Milliarden Euro in den Kosovo investiert. Diese Mittel fließen in Projekte zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit, Infrastrukturentwicklung und sozialer Kohäsion.

Im Dezember 2022 stellte der Kosovo offiziell einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft, allerdings wurde dieser Prozess durch politische Auseinandersetzungen, insbesondere im serbisch geprägten Norden, verzögert. Im Juni 2023 verhängte die EU aufgrund bestehender Spannungen im Land vorübergehende Maßnahmen, die Projekte im Wert von etwa 613 Millionen Euro betrafen. Erst im Mai 2025 begann die EU mit der schrittweisen Aufhebung dieser Maßnahmen, abhängig von der politischen Stabilität und den Fortschritten im Dialog mit Serbien.

Die junge Bevölkerung, die sich zunehmend als Europäer:innen versteht, ist Hoffnungsträger für die Zukunft. Mit fortgesetzter Unterstützung der internationalen Gemeinschaft und einem klaren Bekenntnis zu Reformen könnte der Wunsch vieler Kosovar:innen, eines Tages Mitglied der europäischen Union zu sein, in Erfüllung gehen.

Dieser Artikel ist im Zuge des Projektes „Eurotours 2025“ des österreichischen Bundeskanzleramtes entstanden.

Die täglichen Einträge während der Recherchereise findest du im Eurotours Reiseblog: eurotours“ 2025 — eurotours-reiseblog.eu

Mehr zu Eurotours: eurotours“ 2025


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Infos und Quellen

Genese

Seit der Unabhängigkeitserklärung am 17. September 2008 befindet sich der Kosovo in einem komplexen Übergangszustand. Zwischen Hoffnungen auf europäische Integration, strukturellen Herausforderungen und ethnischen Spannungen ist das Land in vielerlei Hinsicht ein Spiegelbild eines jungen Staates, der noch seine Identität sucht.

Gesprächspartner

  • Engjëll, Bewohner von Pristina, arbeitet im „European House“ und beobachtet die neuen Möglichkeiten für kosovarische Jugendliche.
  • Ilir Vitija, Programm- und Development-Koordinator der Jugend Initiative für Menschenrechte Kosovo – YIHR
  • Vertreterin einer lokalen NGO in Mitrovica (möchte anonym bleiben)
  • Personen im Zuge der RYCO Harmony Hero Award Verleihung (es wurde vereinbart, keine einzelnen Namen zu nennen)
  • Hana, eine 19-jährige Studentin
  • Diverse junge Menschen auf den Straßen Pristinas und Mitrovicas

Daten und Fakten

  • Der Kosovo ist mit etwa 1,8 Millionen Einwohner:innen und einem Medianalter von 32 Jahren Europas jüngstes Land. Rund 55 % der Bevölkerung ist unter 30 Jahre alt. Die Mehrheit der Bevölkerung hat albanische Wurzeln, daneben leben serbische, türkische, bosnische, ägyptische und Roma-Communities.
  • Die Hauptstadt Pristina zeigt eine urban geprägte Vielfalt. Im Norden des Landes, etwa in Mitrovica, ist die ethnische Trennung deutlicher sichtbar: Albanisch geprägte Südstadt, serbisch geprägter Norden, getrennt durch eine Brücke, auf der nur Fußgänger:innen passieren dürfen.
  • Im Frühjahr 1998 und zu Beginn des Jahres 1999 begann eine großangelegte Offensive der jugoslawisch-serbischen Streitkräfte und paramilitärischer Einheiten gegen die überwiegend albanische Bevölkerung im Kosovo; die Operationen zeichneten sich durch systematische Gewalt gegen Zivilpersonen, sogenannte Reinigungs- und Vertreibungstaktiken sowie durch dokumentierte Massaker (unter anderem in Račak) aus. Die Angriffe führten zu einer humanitären Katastrophe: Innerhalb weniger Monate wurden hunderte Tausende Menschen vertrieben oder flohen, Schätzungen sprechen von mehreren Hunderttausend bis zu fast einer Million Vertriebenen/Geflüchteten in der Region. Die internationale Empörung über die Menschenrechtsverletzungen und das Scheitern politischer Vermittlungsversuche mündete im März 1999 in eine 78-tägige NATO-Luftkampagne gegen Ziele in der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien, die schließlich zum Rückzug serbischer Truppen aus dem Kosovo und zur Stationierung einer UN/NATO-Friedenstruppe führte.
  • Die internationale Präsenz ist stark: US-Soldat:innen, NATO-Stützpunkte und KFOR-Truppen sichern die Stabilität. Die wirtschaftliche und politische Unterstützung der USA und der EU ist in der Infrastruktur und im Alltag sichtbar. Seit Februar 2024 gilt der Euro als alleiniges Zahlungsmittel im Großteil des Landes, Englisch ist weit verbreitet, und EU-Förderungen sind an vielen öffentlichen Einrichtungen erkennbar.
  • Die EU hat seit der Unabhängigkeit über 1,5 Milliarden Euro in den Kosovo investiert. Im Dezember 2022 hat der Kosovo offiziell die EU-Mitgliedschaft beantragt. Politische Spannungen, vor allem im serbischen Norden, führten zu Verzögerungen, zu zwischenzeitlichen Einschränkungen von Projekten im Wert von 613 Millionen Euro und zu deren schrittweiser Aufhebung seit Mai 2025.
  • Der Schengenraum umfasst 27 europäische Staaten, die ihre Binnengrenzen abgeschafft und gemeinsame Einreise- und Visaregeln festgelegt haben. Seit dem 1. Jänner 2024 dürfen Kosovar:innen visumfrei in diesen Raum reisen – für bis zu 90 Tage innerhalb von 180 Tagen, etwa zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken, sofern sie einen biometrischen Reisepass besitzen.

Quellen

Das Thema in der WZ

Das Thema in anderen Medien

  • Deutsche Welle: In den Mühlen der Politik: Jugendliche in Serbien und Kosovo – DW – 07.06.2024
  • Der Spiegel: Kosovo ist jüngstes Land Europas: Warum die Jugend jetzt abhaut - DER SPIEGEL

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