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Pulitzerpreisträger und US-Journalist Matthieu Aikins hat aufgedeckt, wie US-Elitesoldaten aus Rache Kriegsverbrechen begingen – und später in den USA von Donald Trump und seinen Anhänger:innen gefeiert wurden. Autor Emran Feroz hat mit ihm geredet.
Worum geht’s?
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Der US-amerikanische Journalist, Reporter der New York Times und Pulitzerpreisträger Matthieu Aikins berichtet seit Jahren aus Kriegsregionen und war lange in Afghanistan unterwegs. In seiner jüngsten Recherche „America’s Vigilantes“ beschäftigte er sich mit der Rachekultur unter US-Elitesoldaten und deckte dabei mehrere Kriegsverbrechen auf. Viele Soldaten, die sich daran beteiligten, kehrten nach ihren Einsätzen in die USA zurück und wurden von Donald Trump und seinen Unterstützer:innen mit offenen Armen empfangen. Emran Feroz hat ausführlich darüber mit Aikins gesprochen.
Wer gut schweigen konnte, wurde belohnt.Matthieu Aikins
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Infos und Quellen
Vor über zehn Jahren beschäftigte sich Matthieu Aikins zum ersten Mal mit den Kriegsverbrechen im Distrikt Nirkh in der Provinz Maidan Wardak nahe Kabul. Damals war Aikins noch als freier Reporter in Afghanistan unterwegs und schrieb unter anderem für das Rolling Stones Magazine.
Auch ein großer Teil seiner jüngsten Recherche spielt sich in dieser Region ab und behandelt das Verschwinden mehrerer männlicher Dorfbewohner. Sie wurden von den US-Truppen und ihren afghanischen Verbündeten verschleppt, gefoltert und ermordet. Viele dieser Regionen waren damals schwer aufzusuchen. Das weiß der Autor Emran Feroz aus Erfahrung, denn vor der Rückkehr der Taliban im August 2021 wurde in Maidan Wardak stets gekämpft. Die Straßen waren vermint, die Taliban kontrollierten zahlreiche Distrikte und Luftangriffe des US-Militärs gehörten zum Alltag. All dies fällt heute weg, weil die Taliban das gesamte Land regieren. Mit dem Ende des Krieges kam die Diktatur der Extremisten, doch viele Straßen sind nun besser passierbar als zuvor – und ebnen somit auch den Weg für manche Recherchen. Andere, etwa zu all den Repressalien der Taliban, fallen deutlich schwieriger aus.
Gesprächspartner
- Matthieu Aikins
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