Man kommt in Teufels Küche, wenn man sich auf die Materie einlässt. Egal, ob es sich um Clubhouse handelt - die neue, durchaus funktionale Online-Audio-Bassena - oder die Sphäre der digitalen Kryptowährungen, mithin das Geld der Zukunft. Ist es das wirklich? Und bedeutet eine solche Ansage im Umkehrschluss, dass das System der Banken, Kapitalmärkte und Finanzinstitutionen vor einem radikalen Umbruch steht? Das könnte die Welt mindestens so erschüttern wie eine nicht enden wollende Pandemie, wie globale Kriegsereignisse oder die Klimakrise (wenn man Letztere nicht gleich in apokalyptischen Dimensionen denkt). Oder sitzen wir einer Schimäre von Spekulanten auf?

Das Verblüffende an Bitcoin und Co., aber auch an staatlichen Digitalwährungen - die technisch auf ähnliche Mechanismen setzen, aber politisch ganz anderen Gesetzen gehorchen - ist ja seit jeher: Die Aussagen selbst hochkarätigster Experten widersprechen einander. Komplett. Die einen jubeln, die anderen warnen. Mittendrin sitzen wir gewöhnliche Deppen.
Schweigen ist auch keine Lösung. Jedenfalls habe ich dazu als ebenso blutiger wie lernwilliger Laie einen Clubhouse-Talk initiiert (live Donnerstag um 18 Uhr, you’re welcome! Bitte nicht mit einem gleichnamigen Angebot von "Krone TV" verwechseln, die haben einfach den Kolumnentitel dreist geklaut). Hilft’s nix, schadt’s nix, wie man in Österreich so sagt.
Es ist schon schwierig genug, seriöse Analysen und Expertisen zu finden, die sich diesem komplexen Thema widmen - zumal man rasch den Eindruck hat, dass viele eine eigene Agenda verfolgen.
Was gar nicht böse gemeint ist: Das eigene Geldbörsel, die höchstpersönliche Bitcoin-Wallet, das private Aktiendepot wären, unübliche Offenheit vorausgesetzt, die schlagendsten Beweise für die Schlauheit, Sehschärfe und Vertrauenswürdigkeit diverser Finanz-Cracks. Was treiben zum Beispiel die Gründer und Betreiber der boomenden österreichischen Online-Plattform Bitpanda - der gerade von der Finanzmarktaufsicht auch der Aktienhandel gestattet wurde - mit ihrer Kohle? Gute Frage. Nächste Frage. Dass manche Bitcoin-Evangelisten und Business-Punks für ein paar mühsam verdiente Groschen einem staunenden Publikum erklären, wie der Hase läuft, macht mich dagegen eher stutzig.
Man kommt übrigens, wenn man sich für Kryptowährungen interessiert, nicht am Begriff der Blockchain vorbei. Sie bildet das theoretische und praktische Fundament von Bitcoin, Ethereum, Monero und anderen Ausprägungen angewandter Mathematik. Auf YouTube finden sich dutzende Videos, in denen einem erklärt wird, wie die Blockchain funktioniert - sie dauern, ganz nach Geschmack, zwischen einigen Minuten und einer halben Ewigkeit. Man wird diese spezielle Datenbank-Technik im digitalen Zeitalter wohl nicht nur für das Abzählen virtueller Geldbündel brauchen (können).
Wofür sonst?
Ich fürchte, wir werden noch einiges an Hausaufgaben zu machen haben.