Der derzeit meistgenannte traditionelle Kandidat der Republikaner ist Mitt Romney. Der Gouverneur von Massachusetts ist bereits 2008 angetreten und hatte gegen John McCain im Vorwahlkampf das Nachsehen. Das Projekt Präsident hat er aber nicht aufgegeben. Praktisch von Obamas Vereidigung weg begann er zur Gesichtswäsche durch die USA zu touren. Dem Politik-Magazin "Politico" zufolge hat sein Wahlkampfkomitee eine Million Dollar für Kandidaten bei den Kongress- und Gouverneurswahlen ausgegeben, von denen er sich erhofft, 2012 unterstützt zu werden. Zum Verhängnis könnte ihm allerdings werden, dass er in Massachusetts ein ähnliches Gesundheitsgesetz durchgesetzt hat wie Obama auf Bundesebene.

Ron Paul wäre liberaler Kompromisskandidat

Dennoch war Romney lange Zeit der Frontrunner der Republikaner. An dieser Position abgelöst wurde er vor einem halben Jahr von Ron Paul. Der musste zwar 2008 noch abgeschlagen aus dem Präsidentenrennen ausscheiden, doch nun sind die Karten dank Tea Party neu gemischt. Ron Paul libertäres Konzept passt sehr gut zur Tea Party. Tatsächlich gilt er in vielen Punkten als Vordenker dieser Bewegung. Da er gleichzeitig Teil des traditionellen Partei-Establishments ist, könnte ihm die Grätsche gelingen, sowohl traditionelle Republikaner als auch Tea-Party-Anhänger für sich zu begeistern.

Ein weiterer Name, der an Bedeutung zunimmt, ist Tim Pawlenty, der angeblich bereits seit einem Jahr seine Kandidatur vorbereitet. Seit 2003 Gouverneur des Bundesstaates Minnesota, wird er Anfang 2011 nach zwei Amtsperioden aus dem Amt scheiden und sein neues Buch "Courage to Stand" (etwa: "Der Mut seinen Mann zu stehen") landesweit zu bewerben. Diese Tour könnte den Bekanntheitsgrad des Gouverneurs auf nationaler Ebene erheblich steigern.

Altbekannt ist hingegen Newt Gingrich. Der TV-Kommentator und ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses verfügt als Polit-Veteran schon jetzt über die nötige Wahlkampfmaschinerie. Weiterer Vorteil: Die Unterstützung des einflussreichen Senders Fox News ist ihm so gut wie sicher.

Ebenfalls im Rennen, allerdings nur mit Außenseiterchancen, ist der ehemalige Gouverneur von Florida und Bruder von Ex-Präsident George W. Bush, Jeb Bush. Auch Mike Huckabee, der sein Glück bereits 2008 versucht hat, werden ob seiner Unfähigkeit, ausreichend Spenden zu sammeln nur geringe Chancen eingeräumt.