Berlin/Frankfurt am Main/Auschwitz. Das ehemalige nationalsozialistische deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gilt als weltweit bedeutendstes Symbol für den Holocaust. In dem zwischen Krakau und Kattowitz gelegenen Lager im damals besetzten Polen wurden im Zweiten Weltkrieg mehr als eine Million Menschen ermordet.
Die meisten Opfer waren Juden aus dem von Nazi-Deutschland besetzten Europa. Auch rund nicht-jüdische 70.000 Polen, 21.000 Sinti und Roma, 15.000 sowjetische Kriegsgefangene und Menschen aus vielen anderen Nationen wurden in Auschwitz getötet oder starben an Krankheiten und Hunger.
Am 27. April 1940 befahl der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, in Oswiecim (Auschwitz) im besetzen Polen ein Konzentrationslager zu bauen. Knapp zwei Monate später wurden die ersten Häftlinge, Angehörige der polnischen Führungsschicht, ins "Stammlager Auschwitz" gebracht. Ab September 1941 wurden dort Häftlinge auch mit dem Giftgas Zyklon B getötet.
"Endlösung der Judenfrage"
Nach der Wannsee-Konferenz vom 20. Jänner 1942, bei der die Nazis die "Endlösung der Judenfrage" beschlossen hatten, wurde Auschwitz-Birkenau zum zentralen Ort des industriellen Völkermordes. Im benachbarten Birkenau wurde die Vernichtungsstätte mit fünf Krematorien gebaut. Die meisten der mit Zügen herantransportierten Juden wurden gleich in die Gaskammern getrieben und getötet. Die übrigen mussten schwere Zwangsarbeit im Chemie-Werk der IG-Farben und anderen Außenlagern leisten.
Am 27. Jänner 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee rund 7.000 überlebende Gefangene. Zwei Jahre später wurde auf dem Gelände des ehemaligen KZ eine Gedenkstätte errichtet. Nach einem UN-Beschluss wird am 27. Jänner seit 2006 der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.