Die wirtschaftlich liberal ausgerichtete Likud-Partei, die Israel seit 1977 mit kurzen Unterbrechungen regiert, hat - wie in anderen westlichen Ländern auch - besonders stark auf die Marktkräfte gesetzt. Insbesondere ab Mitte der 1990er Jahre ist eine starke wirtschaftliche Globalisierung Israels zu beobachten, die ab 2008 aber wieder zurückgegangen ist. Im Einklang mit zahlreichen empirischen Forschungen war damit auch ein Anstieg der Ungleichheit zu beobachten, die ebenfalls seit 2008 wieder im Rückgang begriffen ist.
Diese damals sich auftuenden sozialen Klüfte hatten Folgen. In einer rezenten Studie zur muslimischen Minderheit in Israel spricht das Institute for National Security Studies (INSS) in Tel Aviv völlig folgerichtig davon, dass ein Gefühl der Ungleichheit besteht, welches die israelische Gesellschaft zu destabilisieren droht. Das Land braucht in den nächsten Jahren also soziale Brücken, politische Führungskraft und vor allem auch internationale Solidarität.
Bei einem Friedensschluss mit dem jüdischen Staat könnte der gesamte Nahe Osten von dessen Potenzial profitieren.