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Amerikaner fürchten um Wohlstand

Von WZ Online, ez

Asyl

Illegal eingewanderte Migranten "bedrohen nationale Kultur und Wirtschaft".


Interessant, dass ein Land, dessen Bevölkerung primär aus Einwanderern besteht, sich von Migranten bedroht fühlt. Aber es handelt sich um "illegale Migranten", da sieht es meist anders aus.

70 Prozent haben Angst um US-Werte

Während US-Präsident Barack Obama derzeit erwägt die Einwanderungspolitik zu lockern, sorgen sich die US-Amerikaner um ihren Wohlstand und den "way of life". Dieser sei von den illegal zugereisten Migranten mächtig in Gefahr geraten. Siebzig Prozent der US-Amerikaner glauben, Einwanderer bedrohen "US-Traditionen und -Überzeugungen". Das ist das zentrale Ergebnis einer umfassenden Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters und des Marktforschungsunternehmens Ipsos.

Nur 17 Prozent der 2.014 online Befragten sprachen sich dafür aus, dass mehr Migranten legal in die USA einreisen dürfen. 38 Prozent sagten, die Zahl solle beibehalten werden. Dass die Zahl der Einwanderer, die legal zur Einreise berechtigt sind, reduziert werden sollte, meinten sogar 45 Prozent der Befragten.

Obama im Alleingang

US-Präsident Barack Obama bereitet nach einem Bericht der "Washington Post" eine Verordnung vor, die es möglicherweise Millionen illegal Eingewanderter erlaubt, im Land zu bleiben. Die Maßnahmen könnten vor Herbstbeginn verkündet werden, hieß es am Samstag unter Berufung auf informierte Kreise weiter.

Die Unfähigkeit des Kongresses, sich auf eine Reform der Einwanderungsgesetze zu einigen, sowie der jüngste massive Zustrom von Kindermigranten hätten Obama zum Entschluss gebracht, selbst zu handeln. Nicht zuletzt sind es die Zehntausenden Kinder aus Mittelamerika, die unter Lebensgefahr die südliche Landesgrenze überqueren, haben eine Debatte um eine Einwanderungsreform in den USA neuen Zündstoff gegeben.

Abschiebungen verschoben

Dem Bericht zufolge werden verschiedene Maßnahmen erwogen. Dazu gehöre, gesetzestreue illegale Einwanderer, die eng mit US-Bürgern verwandt sind oder die bereits längere Zeit in den USA leben, vorläufig von einer Abschiebung in die Heimat zu verschonen. Das könnte Experten zufolge bis zu fünf Millionen illegale Immigranten betreffen.

Zudem wird erwartet, dass Obama das 2012 gestartetes Programm "Daca" verlängert, das die Abschiebung von mehr als 550.000 jüngeren Migranten für unbestimmte Zeit verschoben hat. Das republikanisch beherrschte Abgeordnetenhaus hatte am Freitag eine Gesetzesvorlage gebilligt, die ein Ende des Programmes vorsieht. Es gilt aber als praktisch ausgeschlossen, dass der Senat mit seiner demokratischen Mehrheit ebenfalls zustimmt.

Reuters-Bericht