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Frisches Geld für Doktoranden

Von Sebastian Neumann

Politik

Töchterle: Inskriptionsfrist endet trotz weniger Anmeldungen am 5. September.


Wien. 100 neue Dissertantenstellen für exzellente Studierende: Das verkündete Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle am Dienstag gemeinsam mit Christoph Kratky, dem Präsidenten des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Die 18 Millionen Euro, die dafür aufgewendet werden, habe man aus kürzlich aufgelösten Rücklagen des Ministeriums "zusammengekratzt", sagte Töchterle.

Sehr zur Freude Kratkys: Ohne Finanzspritze hätten nur ein oder zwei neue Kollegien mit jeweils etwa zwanzig Doktoranden auf die Beine gestellt werden können.

Neues Dissertationsprinzip

Diese speziellen FWF-Kollegien funktionieren nicht, wie ansonsten üblich, nach dem "Meister-Schüler-Prinzip", erklärt Kratky. Normalerweise bekommt jeder Dissertant einen Doktorvater zugewiesen - und von dem ist er dann natürlich stark abhängig, was nicht immer nur positiv sei.

Anders bei den FWF-Kollegien: "Wir orientieren uns dabei an den ‚Doctor Schools‘ aus dem anglikanischen Raum. Zehn bis zwölf Wissenschaftler betreuen hier bis zu dreißig Doktoranden bei einem Projekt", und der Erfolg gebe diesem Prinzip Recht, sagt Kratky. Jedes Jahr bewerben sich "mehrere hundert Studenten für eine Handvoll Stellen". Auch bei ausländischen Studenten seien die Kollegien begehrt. Ausgewählt werde rein nach Qualifikation und Qualität des vorgeschlagenen Projekts. Bei den angenommenen Dissertanten sei das Verhältnis von Ausländern zu Österreichern in etwa 50:50, ebenso das Geschlechterverhältnis.

Für Töchterle erfüllen die Kollegien noch einen weiteren Zweck: "Diese Doktorarbeiten wollen wir auch mit dem Anliegen verbinden, dass Unis ein klares Forschungsprofil bilden und Schwerpunkte setzen."

Zur heuer schon am 5. September endenden Inskriptionsfrist für Studienanfänger sagte Töchterle, er sei "absolut dagegen, dieses Datum aufzuschnüren", obwohl bis jetzt erst ein Viertel der üblichen Anmeldezahlen erreicht ist. Sonst ginge der Sinn dahinter verloren, früh verlässliche Studentenzahlen zu haben. Für Härtefälle gebe es Nachfristen, außerdem appellierte Töchterle an die Eigenverantwortung der Maturanten: "Es gibt hier schon eine Holschuld -wer studieren will, muss sich rechtzeitig informieren."