Berlin. Oskar Lafontaine überlässt seinem Konkurrenten Dietmar Bartsch das Feld und kandidiert nicht um den Vorsitz der deutschen Linkspartei. Er habe für sein Angebot aus Ost und West sehr viel Unterstützung erhalten, ziehe sein Angebot, "wieder bundespolitische Aufgaben zu übernehmen" zurück, erklärte Lafontaine am Dienstag kleinlaut. Die Personalie gilt als Richtungsstreit zwischen Ost und West: Bartsch wird vor allem von den Ostverbänden unterstützt, die einen gemäßigten Kurs Richtung Regierungsbeteiligung fahren. Lafontaine steht für einen harten Oppositionskurs und wurde vor allem von den Westverbänden unterstützt.

Er sei zu dem Schluss gekommen, "dass nur ein passender Neuanfang jenseits der bisherigen Konfrontationslinien die derzeitige festgefahrene Situation überwinden kann", erklärte nun Lafontaine. Auch seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht wird nicht gemeinsam mit Bartsch an der Spitze der Partei stehen - obwohl zur Doppelführung der Linken mindestens eine Frau gehören muss. Wer das sein könnte, ist noch völlig offen.

Seinen Einstand feierte dagegen Peter Altmaier (CDU) am Dienstag - als neuer Umweltminister. Vor ihm stehen enorme Herausforderungen: Die im Zuge der Fukushima-Katastrophe eingeleitete Abkehr von der Atomkraft muss vorangetrieben werden. Diese Energiewende ist neben der Schuldenkrise zentrales Thema der schwarz-gelben Koalition. Rückhalt in den eigenen Reihen und darüber hinaus genießt Peter Altmaier jedenfalls. Er zählt zum engsten Kreis von Angela Merkel.