Rund 50,5 Millionen Iraner waren zur der Wahl des Nachfolgers von Präsident Mahmoud Ahmadinejad am 14. Juni 2013 berechtigt. Obwohl die geistigen Führer des Landes mit Nachdruck zur Stimmabgabe aufgefordert hatten, machten laut Angabe des Innenministeriums nur 72,7 % von ihrem Wahlrecht Gebrauch.

Der überraschend klare Sieg des moderaten Reformers Hassan Rohani machte den vorgesehenen zweiten Wahlgang überflüssig.

An zweiter Stelle landete mit dem Teheraner Bürgermeister Mohammad Bagher Ghalibaf ein Pragmatiker, der als konservatives Organisationstalent gilt.

Kandidaten Stimmen %
Hassan Rohani 18.613.329 50,71
Mohammad Bagher Ghalibaf 6.077.292 16,56
Said Dschalili 4.168.946 11,36
Mohsen Rezai 3.884.412 10,58
Ali Akbar Velayati 2.268.753 6,18
Mohammad Gharazi 446.015 1,22
ungültig 1.245.409 3,39
Gesamt 36.704.156  100 %

Mohsen Rezai, der dezidierte Hardliner und langjährige Kommandant der Revolutionsgarden, erreichte mit mageren 11,4 Prozent den dritten Platz.

Die große Anzahl an ungültigen Stimmen (3,39% gegenüber 1,07% im Jahr 2009 und 2,37% im Jahr 2005) ist ein Hinweis auf die Unzufriedenheit mit dem Auswahlverfahren und/oder den Kandidaten.

Nachwirkende Diskussion

Im Wahlkampf wurde der Begriff "freie Wahlen" heftig diskutiert. Der oberste geistliche Führer, Ali Khamenei, dass man damit einen begriff der Feinde des Iran übernehme, da Wahlen per se frei seien: "Wir haben seit der Gründung der Islamischen Republik 34 Mal Wahlen gehabt. Welche sollen nicht frei gewesen sein?"

Unterstützt wurde er dabei von 219 der 290 Abgeordneten des Parlament.

Gefordert wurden "freie Wahlen" hingegen von den vormaligen Präsidenten Ali Rafsanjani und Mohammad Khatami sowie vom amtierenden Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad, dessen Anhänger vom Wächterrat von den Kandidatenlisten gestrichen wurden.

Damit reihte er sich paradoxerweise in die Reihe von Kritikern ein, die auf seit Jahren bestehenden den Hausarrest von Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi hinwiesen, den Ahmadinejad zumindest mitverantwort hatte.