Bamako. Nach dem Militärputsch in Mali hat die aus 15 Staaten bestehende Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) die Mitgliedschaft Malis suspendiert, Sanktionen angedroht und auch ein militärisches Eingreifen nicht ausgeschlossen. Unterdessen demonstrierten Tausende am Mittwoch in der Hauptstadt Bamako, um ihre Unterstützung für die von Amadou Haya Sanogo angeführte Junta kundzutun. Die Militärs hatten in der vergangenen Woche den kurz vor dem Ende seiner Amtszeit stehenden Präsidenten Amadou Toumani Touré gestürzt.
Die Regionalorganisation will Truppen in Bereitschaft versetzen, sollte ein militärisches Eingreifen notwendig werden, wurde nach einem Krisentreffen verlautbart. Bereits am Mittwoch sollen die Generalstabschefs mehrerer westafrikanischer Länder nach Bamako gereist sein. In einer Mitteilung der Ecowas hieß es, man werde alles tun, "um die Rebellion zu beenden und die territoriale Integrität Malis zu sichern". Ghanas Außenminister Alhaji Muhammad Mumuni betonte, die Organisation habe den Coup "mit starken und unzweideutigen Worten verurteilt und die Rückkehr zur Demokratie in Mali gefordert".
Auf den bei der Demonstration in Bamako mitgeführten Transparenten waren neben Touré-feindlichen Losungen auch antifranzösische Parolen zu lesen. Die Militärputschisten, die ihren Staatsstreich mit dem Versagen der Regierung bei der Bekämpfung des Tuareg-Aufstands im Norden des Landes rechtfertigen, haben die Ausarbeitung einer neuen Verfassung angekündigt.
38 Parteien und Organisationen hatten sich am Sonntag zur "Einheitsfront zum Schutz der Demokratie und der Republik" zusammengeschlossen, um die Wiederherstellung der Verfassungsordnung zu erreichen. Nur eine Parlamentspartei unterstützt den Umsturz.