Bamako. Nach Berichten über Gewalttaten malischer Soldaten vor allem gegenüber islamistischen Gruppen sind mehrere Streitkräfte aus dem Kampfgebiet im Norden des Landes abgezogen worden. Einige Soldaten hätten "in bestimmten Situationen kein Taktgefühl bewiesen" und der Generalstabschef habe die nötigen Maßnahmen ergriffen, sagte ein Sprecher der malischen Armee am späten Montagabend im staatlichen Fernsehen. Die abgezogenen Soldaten würden den Justizbehörden übergeben, sagte Modibo Naman Traore. Er äußerte sich aber weder zur Zahl der abgezogenen Soldaten, noch dazu, was ihnen vorgeworfen wurde.
Menschenrechtsorganisationen hatten der malischen Armee jüngst außergerichtliche Hinrichtungen von Tuareg und Arabern vorgeworfen. Sie hatten außerdem die Regierung zu Schutzmaßnahmen aufgefordert. Auf ihrem Vormarsch im Norden Malis hatten französische und malische Truppen am 28. Jänner die Stadt Timbuktu kampflos eingenommen. Knapp zwei Wochen nach der Vertreibung der dortigen islamistischen Kämpfer war in der Stadt einem Bericht zufolge ein Massengrab entdeckt worden.