Nach wochenlangem Versteckspiel ist die berühmt gewordene ausgerissene Kuh "Yvonne" im oberbayerischen Ampfing (Landkreis Mühldorf a. Inn) eingefangen worden. Sie soll noch am Freitag in einem Gnadenhof von Gut Aiderbichl in Deggendorf eintreffen und dort ihre "Familienmitglieder" sehen.

"Schon der erste Schuss saß", sagte Britta Freitag, Sprecherin von Gut Aiderbichl, in der Früh. Der Betäubungsexperte Henning Wiesner konnte die Kuh im Ortsteil Unteralmsham ruhigstellen und auf den Transport vorbereiten.

Das Schicksal des aus Österreich stammenden Rindes "Yvonne" hatte wochenlang selbst im Ausland für Schlagzeilen gesorgt. Dazu trug auch bei, dass Gut Aiderbichl "Yvonne" ihrem Besitzer abkaufte, um ihr wie weiteren 400 Artgenossen auf einem der Gnadenhöfe den Schlachthof zu ersparen - und stattdessen einen ruhigen Lebensabend zu ermöglichen. Auch "Yvonnes" Sohn Friesi und Schwester Waltraut sowie Kälbchen Waldi sollen dort friedlich mit der berühmten Verwandten grasen können.

Am Donnerstag war "die Kuh, die ein Reh sein will", am Gatter einer Weide entdeckt und eingelassen worden. Sie hatte sich dort vier Kälbern angeschlossen. Identifiziert wurde sie dann per Ohrmarke.

Ein erster Versuch, Yvonne noch am Abend mit Hilfe eines Schusses aus einem Betäubungsgewehr einzufangen, wurde nach Einbruch der Dunkelheit aufgegeben. Am Freitag kurz nach 7.00 Uhr war es dann soweit. "Nach dem Schuss trabte 'Yvonne' noch ein paar Schritte durch die Weide und legte sich dann hin", schilderte die Aiderbichl-Sprecherin. Sie sollte nach dem Verladen auf einen Viehtransporter aber mit einem Gegenmittel rasch wieder quicklebendig gemacht werden.