Wien. Die Rosetta-Mission war nicht nur das Forschungsereignis 2014, sie wird auch das Astronomiejahr 2015 prägen. Die Sonde wird den Kometen "Tschuri" mindestens bis August begleiten, wenn er seinen sonnennächsten Punkt zwischen Erde und Mars erreicht und dann verglühen soll. Die ESA-Forscher wollen Erkenntnisse über die Evolution des Kometen zurückrechnen, um besser zu verstehen, wie sich diese Brocken aus Gestein, Eis und Staub bei der Entstehung des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren bilden konnten. Weiters hoffen sie, dass die Batterien des Landers "Philae" sich ab März wieder aufladen, wenn die Sonne näher ist und intensiver strahlt.

Sonnenfinsternis im März auch von Österreich aus sichtbar

Irdischen Beobachtern bietet das Astronomiejahr 2015 einige Himmelsschauspiele, vor allem zwei partielle Sonnenfinsternisse und zwei totale Mondfinsternisse. Von den Verdunklungen der Sonne wird jene am 13. September nur im südlichen Afrika und in der Antarktis zu sehen sein. Die teilweise Verfinsterung der Sonne am 20. März sollten aber auch die Österreicher nicht versäumen. Die Sonne wird sich laut Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie immerhin zu 70 Prozent verdunkeln - zur Beobachtung benötigt man Spezialbrillen. Sollte an diesem Tag des Wetter schlecht sein, muss man bis zum 10. Juni 2021 warten, ehe in Österreich wieder eine - sehr schwache - partielle Sonnenfinsternis zu sehen ist.

Am 4. April tritt - freilich nur im pazifischen Raum - eine totale Mondfinsternis ein, am 28. September erlebt auch Mitteleuropa nach mehr als sieben Jahren wieder eine totale Verdunklung des Erdtrabanten. 2015 beginnt auch eine interessante, bis 2018 dauernde Serie von Bedeckungen des hellen Sterns Aldebaran durch den Mond. An Kometen könnten Lovejoy, Howell, PanStarss und Catalina zu beobachten sein.