Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Frauen lesen Frauen sind am Donnerstag, dem 29. November, Reportagen über jüdisches Leben in Wien und Galizien von Klara Blum zu hören.

Klara Blum, geboren 1904 in Czernowitz. Sie lebte ab 1913 in Wien. 1923 begann sie ein Psychologie-Studium, das sie aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Sie war Zionistin, Sozialdemokratin, engagierte sich in der Frauenbewegung und schrieb Lyrik und Prosa. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie als freie Journalistin.
1934 gewann sie eine Studienreise in die Sowjetunion. Aus politischen Gründen sollte aus dieser 2-monatigen Studienreise ein 11-jähriger Aufenthalt werden. 1937 verliebt sie sich in den chinesischen Journalisten und Regisseur Zhu Xiangcheng. Zhu verschwand nach 4 Monaten spurlos. Er war ein Opfer der stalinistischen Säuberungen geworden und starb 1943 in einem sibirischen Lager. Klara Blum glaubte unbeirrt daran, dass Zhu nach am Leben sei und reiste 1945 nach China, um ihn zu suchen.
1954 bekam sie die chinesische Staatsbürgerschaft, nahm den Namen Zhu Bailan an und blieb bis zu ihrem Lebensende überzeugte Kommunistin. Ab 1952 war sie Professorin für deutsche Sprache und Literatur an der Fudan-Universität (Nanjing), ab 1957 an der Zhongshan Hochschule in Kanton. Sie arbeitete u.a. am deutsch-chinesischen Wörterbuch mit.
Klara Blum starb am 4. Mai 1971 in Guangzhou/China.
In Wien-Donaustadt erinnert die Klara-Blum-Gasse an die Autorin.

Reportagen von Klara Blum

  • Bezirksmuseum Mariahilf, 1060, Mollardgasse 8 (Mezzanin)
  • Donnerstag, 29. November 2012, 19 Uhr
  • Mitwirkende: Heidi Hagl (Schauspielerin), Traude Korosa (Autorin, Lesungsverantwortliche), Angelika Raubek (Schauspielerin), Judith Gruber-Rizy, Gabriela Schmoll (Schauspielerin), Hilde Schmölzer (Autorin)