Zürich. Mit Credit Suisse ist eine weitere europäische Großbank wegen mutmaßlicher Verstöße im Hochfrequenzhandel und bei außerbörslichen Handelsplattformen ins Visier der US-Behörden geraten.
Die Bank gehöre zu den mehr als 30 Beschuldigten in einer Sammelklage in New York, in der Unternehmen vorgeworfen wird, im Zusammenhang mit Hochfrequenzhandel gegen amerikanisches Wertpapierrecht verstoßen zu haben, schrieb Credit Suisse im am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbericht. Die Bank habe Anfragen von Behörden zu alternativen Handelssystemen erhalten und arbeite mit ihnen zusammen.
"Dark Pools" im Visier der Aufseher
Außerbörsliche Handelsplattformen geraten zunehmend ins Visier der Aufseher. Credit Suisse ist eine der weltweit größten Betreiber solcher sogenannten "Dark Pools". Ermittlungen eingeräumt haben jüngst auch der Schweizer CS-Rivale UBS und die Deutsche Bank. Ende Juni war bekanntgeworden, dass die USA die britische Großbank Barclays verklagen, weil diese Investoren in den "Dark Pools" systematisch hinters Licht geführt haben soll. Auf diesen von Banken betriebenen anonymen Handelsplattformen müssen Käufer und Verkäufer ihre Orders nicht publik machen. Genutzt wird dieser Schattenhandel besonders von institutionellen Investoren, die große Aktienpakete unbemerkt kaufen oder verkaufen wollen.
Die US-Börsenaufsicht SEC ist Anfang Juni gegen den umstrittenen Hochfrequenzhandel und undurchsichtige Geschäfte außerhalb der Aktienmärkte in die Offensive gegangen. Behördenchefin Mary Jo White stellt ein Paket von Maßnahmen für mehr Transparenz und Fairness im Finanzhandel in Aussicht .