Angesichts des raschen Rückgangs vieler Tierarten weltweit wollen Vertreter von mehr als hundert Staaten diese Woche über einen stärkeren Schutz bestimmter Spezies entscheiden. Bei der 13. UN-Konferenz über die Konvention zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten (CMS) in der indischen Stadt Gandhinagar geht es auch um die Bewahrung wichtiger Lebensräume.

Es wird erwartet, dass zehn Tierarten - darunter Asiatische Elefanten, Jaguare sowie mehrere Hai- und Vogelarten - neu in CMS-Schutzlisten aufgenommen werden. Kommen die Arten in die höchste Schutzliste, sollen die Mitgliedsländer das Töten dieser Tiere verbieten. Bei der zweithöchsten Liste sollten Länder für ihren Schutz zumindest mehr zusammenarbeiten.


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Der Mensch als größte Bedrohung

Eine Million Tier- und Pflanzenarten werden UN-Schätzungen zufolge in den kommenden Jahrzehnten aussterben. Tierschützer sagen, dass der Mensch für die genannten Arten eine große Gefahr sei - etwa durch Jagd und die Zerstörung von Lebensräumen.

Bei der Konferenz, die am Samstag endet, sollen deshalb auch Maßnahmen besprochen werden, die gefährliche Einflüsse menschlicher Aktivitäten auf wandernde Tiere verringern können. Dazu gehört künstliches Licht, das den Nachthimmel zunehmend erhellt und damit Verhaltensmuster verändern kann. Auch Probleme durch den Bau von immer mehr Straßen und Gleisen, die für wandernde Tiere gefährliche Hindernisse sein können, sollen besprochen werden.

Das Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten geht auf eine Empfehlung der Konferenz der Vereinten Nationen im Jahr 1972 zurück. 129 Staaten, darunter fast alle Staaten Europas und Südamerikas sowie die meisten Staaten Afrikas, haben die Konvention unterzeichnet. Österreich trat 2005 bei. Nicht dabei sind etwa die USA, China und Russland. "Die COP 13 der Bonner Konvention gilt als Auftakt des Superjahrs für den Artenschutz", sagte Lukas Meus, Biodiversitätsexperte bei Greenpeace in Österreich. "Die Staaten müssen bindende Vereinbarungen für den Schutz von wandernden Tierarten treffen, um das Artensterben aufzuhalten."(apa/dpa)