Das war ja zu erwarten: Oumuamu ist ein Komet. Das behaupten Astronomen (siehe Seite 20). Und ob das eine Verschwörung ist! Wieder einmal. Da hat man das UFO so quasi direkt vor der Nase, aber man erklärt es wissenschaftlich weg. Überhaupt ist ja die Leugnung von UFOs eine der langlebigsten Verschwörungen der Wissenschaft gegen die Wahrheit. Sie kommt gleich nach der Behauptung, die Erde sei eine Kugel und die Menschen seien auf dem Mond gelandet.

Zumindest Verschwörungstheoretiker sehen das so.

Wobei: Ein bisserl ist an den UFOs wirklich was dran. Das sollte man wenigstens am heutigen internationalen Welt-UFO-Tag bekennen. Nur ist es etwas ganz Anderes, als man gemeinhin denkt.

UFOs gibt es nämlich wirklich, und wer das leugnet, hat nicht alle Untertassen im Schrank. Weil nämlich UFO nur bedeutet: "unidentified flying object", also: unidentifiziertes fliegendes Objekt. Der Begriff sagt nichts aus über eine außerirdische Herkunft dieser Flugobjekte. Er sagt lediglich: Da ist etwas geflogen, das der Beobachter nicht erkennen hat können.

Nur die anschließenden Folgerungen driften auseinander. Wissenschafter sind gewohnt, mit Unbekanntem umzugehen. Gerade das Unbekannte stachelt den Ehrgeiz des Entdeckens an. Zuzugeben, etwas noch nicht zu wissen, ist eine ganz und gar wissenschaftliche Position.

Auf der anderen Seite bauen Verschwörungstheoretiker ein paralleles Weltbild, dessen Irrationalität paradoxerweise aus dem Bestreben entsteht, alles Unbekannte rational und sofort, also auf möglicherweise ungenügendem Wissensstand, zu erklären.

Um bei den UFOs zu bleiben: Jüngst hat es einen Fall gegeben, der als Musterbeispiel dienen kann: Am 26. Mai dieses Jahres erscheint in der "New York Times" ein umfangreicher Artikel, in dem US-Navy-Kampfpiloten berichten, sie hätten in den Jahren 2014 und 2015 über mehrere Monate hinweg fast täglich UFOs vor der Ostküste der USA gesehen. Die Objekte hätten sich wie "nichts, was auf der Erde bekannt ist", bewegt. Einige Piloten beschrieben das Aussehen der UFOs: Es seien Kreisel, Kugeln und Würfel gewesen.

Einer der Navy-Piloten ist
Lieutnant Danny Accoin. Er schildert der "New York Times", dass er selbst das Objekt nicht habe sehen können, allerdings habe sein Radar es erfasst, auch sein Raketenzielsystem sowie die Infrarot-Kamera hätten reagiert.

Soweit die Fakten. Accoin lässt sich auf keine Spekulationen ein, worum es sich gehandelt haben könnte. Der Astrophysiker Leon Golub meint, es könnten "technische Fehler im Code für die Bildschirmsysteme, atmosphärische Effekte, Reflektionen oder neurologische Überlastung" die Phänomene verursacht haben. Obwohl Golub zweifellos in Erklärungsnotstand geriete, müsste er den Zusammenhang von neurologischer Überlastung eines Piloten und einer Radar- und Raketenzielsystem-Erfassung analysieren, bietet er mehrere Möglichkeiten an.