Sie bewahren Ihren PIN-Code sicher auf, achten bei der Eingabe des Codes darauf, dass ihn niemand sieht, haben Ihre Bankomatkarte nicht verloren, aber Ihr Konto wurde trotzdem geplündert? Das ist durchaus möglich, und die Geldinstitute machen es Betrügern auch noch leicht.
Die Methoden sind simpel und doch so raffiniert, dass man als Bankkunde kaum eine Chance hat, dem Betrug zu entgehen. Manipulierte Bankautomaten sind von den echten kaum zu unterscheiden. Aber nicht nur am Geldautomaten, sondern auch am Bankeingang, in Tankstellen und in Geschäften lauern Fallen.
Das deutsche Bundeskriminalamt hat im ersten Halbjahr 2010 1.927 Attacken auf 1.073 Geldautomaten registriert. Damit wurden fast die Fallzahlen des gesamten Vorjahres erreicht.
Im Jahr 2009 wurden in Deutschland insgesamt 2.058 entsprechende Attacken registriert.
Problem Magnetstreifen
Viele Betrügereien arbeiten mit den die einfach kopierbaren Magnetstreifen. Wer diesen kopiert, kann einfach und schnell die Kopie einer Karte herstellen. Der längst integrierte fälschungssichere Chip ist gar nicht notwendig, weil die Geldautomaten noch immer mit der längst veralteten Technologie arbeiten.
Die Umstellung auf die Chiptechnologie soll aber erst schrittweise bis 2016 erfolgen. Während in den meisten Staaten des europäischen Zahlungsverkehrsraumes *Sepa* bereits Chipkarten im Einsatz sind, setzen die USA und andere außereuropäische Länder noch immer auf die unsicheren Magnetbänder. Gegen die Umstellung macht sich auch der Handel stark, der die Kosten für neue Lesegeräte vermeiden will.
Um die Kunden zu schützen schlug das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) vor, zwei Karten auszugeben. Die reine Chip-Card könnte man in Europa einsetzen, die Magnetkarte außerhalb. Vertreter der Banken lehnten den Vorstoß allerdings ab.