Venedig/Tokio. Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki will keine Filme mehr drehen. Der japanische Regisseur werde in Pension gehen, erklärte der Präsident der Ghibli-Studios, Koji Hoshino, bei den Filmfestspielen Venedig. Gründe nannte er nicht, Miyazaki selber war nicht anwesend. Miyazaki ist 72 Jahre alt und feierte mit seinen Animationsfilmen wie "Porco Rosso", "Totoro", "Die letzten Glühwürmchen", "Das wandelnde Schloss" oder "Prinzessin Mononoke" weltweit Erfolge. Für "Chihiros Reise ins Zauberland" gewann er 2002 den Goldenen Bären bei der Berlinale und 2003 einen Oscar. Außerdem gründete er 1985 das weltweit bekannte Ghibli-Studio, Produktionsort seiner Animes, seither Sprungbrett für viele Anime-Künstler.

(Trailer von "Porco Rosso", 1992)


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Um sein aktuelles Werk "The Wind Rises", der im Wettbewerb von Venedig läuft, gab es in den vergangenen Wochen Kontroversen. Der Film erzählt von dem Erfinder eines Flugzeugs, das im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte. Japans Ultrarechte warfen Miyazaki vor, "anti-japanisch" und "ein Verräter" zu sein. Der Regisseur hatte wiederholt erklärt, die Ultrarechten hätten das Flugzeug für ihren "Patriotismus" und zur Kompensierung ihres "Minderwertigkeitskomplexes" missbraucht. Miyazaki ist als vehementer Kriegsgegner bekannt.