Bagdad. (vee) Der Schreck verbreitenden islamistischen Terrormiliz Isis soll mit Satire beigekommen werden: Quer über den Mittleren Osten verbreiten sich Cartoons, die die Dschihadisten auf die Schippe nehmen. Verschiedenste Animationsfilme verspotten die radikalen Ideen der Gotteskämpfer und porträtieren die Gruppe als narzisstisch, irreführend und besessen von einer wortwörtlichen Auslegung des Islam.
So zeigt eine Episode einen unglücksseligen jungen Isis-Kämpfer, der sich schwer damit tut, einfachste Aufgaben auszuführen. Erst fällt ihm ein Raketenwerfer auf die Zehen seines Kommandanten, wenig später schießt er unbeabsichtigterweise auf diesen, da er die Waffe in die verkehrte Richtung hält, als er einen Checkpoint der irakischen Armee angreifen soll. In einer anderen Episode nimmt ein Isis-Kämpfer ein Taxi und fordert den Fahrer auf, das Radio abzustellen, da es in den frühen Tagen des Islam auch kein Radio gegeben habe. Kurz darauf muss er - mit derselben Begründung - die Klimaanlage abdrehen und darf auch nicht sein Mobiltelefon beantworten. Schließlich fragt der Fahrer den Isis-Kämpfer wütend, ob es denn in den ersten Tagen des Islam auch Taxis gegeben habe. Als dieser "Nein, 1000 Mal nein", antwortet, wirft er ihn aus dem Auto und schlägt ihm vor, auf ein Kamel zu warten.
Das Mittel der Satire ist in der arabischen Kultur durchaus beliebt, um Kritik an Regierungen, religiösen Institutionen oder machtvollen Einzelpersonen üben zu können, ohne sich selbst zu gefährden.