So wie hierzulande die Popstars verehrt werden, so haben die Mangaka in Japan einen besonders hohen Status. Bei Signierstunden in den großen Kaufhäusern Tokios stehen ihre Fans stundenlang Schlange um nur einen kurzen Blick auf ihren geliebten Künstler zu erhaschen und vielleicht ein oder besser gleich mehrere Fotos zu machen.

Cosplayer auf der Harajuku Brücke in Tokio - © Chris 73 - Creative Commons
Cosplayer auf der Harajuku Brücke in Tokio - © Chris 73 - Creative Commons

Das allein wäre aber viel zu passiv für viele Leser. Sie wollen sich in die Welt ihrer Helden integrieren, selbst daran mitarbeiten und sogar in die Rolle ihres Lieblingscharakters schlüpfen.

Cosplay

Für Letzteres hat sich sogar ein eigenes Hobby entwickelt, das Cosplay. Hierbei verkleiden sich die Fans als ihre Lieblingscharaktere aus den Mangas und präsentieren ihre Kostüme dann meistens auf speziellen Conventions oder sie tragen sie ganz einfach auf der Straße, was in Japan keine Seltenheit mehr ist.

Auf den Conventions gibt es spezielle Wettbewerbe, bei denen entschieden wird, welches Kostüm das schönste, authentischste und originellste ist. Viele der Cosplayer nähen ihre Kostüme selbst und verbringen oft Monate bis zur endgültigen Fertigstellung mit der Feinarbeit.

Bei solchen Wettbewerben geht es aber nicht nur um die Optik. Die Darsteller nehmen für die kurze Zeit auf der Bühne die typischen Charkterzüge des jeweiligen Idols an und werden dazu aufgefordert eine Szene der Geschichte vorzuspielen. So führen Einzelkandidaten oft Monologe vor, wobei kleinere Gruppen ganze Kämpfe veranstalten um die Jury auf ihre Seite zu ziehen.

Das Cosplay ist mittlerweile schon so beliebt geworden, dass berühmte Cosplayer ihre Kostüme sogar im Internet teuer verkaufen können.

Doujinshi

Eine andere Form der Fan-Art bilden die *Doujinshi*. Doujinshi bedeutet übersetzt etwa so viel wie Zeitung von und für Gleichgesinnte und umfasst alle Mangas, die von Fans und Amateuren selbst gezeichnet und vertrieben werden. Diese erscheinen meist in geringer Stückzahl auf Manga-Messen und decken mit ihren Einnahmen meistens gerade noch die Produktion.

Grundsätzlich gibt es zwei Sparten der Amateurzeichner. Es gibt solche, die völlig neue Geschichten erfinden, mit neuen Charakteren und allem was dazugehört, und es gibt jene, die schon vorhandene Mangas weiterführen, die Geschichten ausbauen und mit anderen Mangas mischen. Diese weitaus häufigere Form der Fan-Art wird auch oft dazu benutzt, persönliche Wünsche in der Handlung zu verwirklichen. So kann man beispielsweise Kämpfe ausfechten, die nie stattgefunden haben und Paare bilden, die nach persönlichem Empfinden gut zusammenpassen würden.

Mit der Zeit haben aber auch die Verlage das Potenzial der Doujinshi erkannt und fangen an die Werke bekannter Doujinshi-Zeichner aufzukaufen und zu vermarkten.

Viele berühmte Mangaka veröffentlichen unter einem Pseudonym Doujinshi um festzustellen wie sie völlig unbekannt bei den Lesern ankommen. Umgekehrt sind aus einigen Amateurzeichnern bis heute bekannte Mangaka geworden.