Wien/Klagenfurt. Die Krisenbank Hypo Alpe Adria, die 2013 einen Verlust von rund 2,7 Milliarden Euro eingefahren hat, setzte das meiste Geld in Italien in den Sand. Laut "Standard" (Samstag) mussten dort 540 Millionen Euro abgeschrieben bzw. wertberichtigt werden. Beide Hypo-Ableger, die Bank und die Leasinggesellschaft, schrieben 2013 operative Verluste. Bei der Bank betrug das Minus 225 Millionen, bei der Leasingfirma 125 Millionen.
Die verstaatlichte Kärntner Bank will ihre endgültigen Zahlen für 2013 am Mittwoch nach dem Aufsichtsrat bekanntgeben. Nach vorläufigen Angaben von gestern, Donnerstag, betrug der Konzernverlust 1,9 Milliarden Euro, im Einzelabschluss waren es 2,7 Milliarden Euro Abgang.
Kogler ortet Befangenheit
Indes gibt es Polit-Unstimmigkeiten wegen der von Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) ins Leben gerufenen Hypo-Untersuchungskommission, die von Irmgard Griss geleitet wird. Einer der von Griss bestellten Experten ist nach Meinung von Grünen-Budgetsprecher Werner Kogler befangen, wie er mehreren Samstagszeitungen sagte. Es geht um den Deutschen Ernst-Wilhelm Contzen, früher Chef der Deutschen Bank in Luxemburg. Er wechselte Ende 2013 in deren Aufsichtsrat und war bis vor Kurzem im Verwaltungsrat der Deutsche-Bank-Tochter DWS (Deutsche Asset & Wealth Management). Die DWS wiederum ist die größte bisher bekannte Anleihenbesitzerin der Hypo. Mit Stichtag 19. Februar hielt sie Hypo-Anleihen in Höhe von 320 Mio. Euro. Griss gab sich gelassen: Dem ehemaligen Verwaltungsrat könne man keine Schuld an der Hypo anlasten.