Aufgrund der repressiven Politik des Sultans Abdülhamids II. (1876-1909) versprachen sich die Minderheiten auf türkischem Gebiet zunächst eine Liberalisierung von den oppositionellen Jungtürken.
Allerdings setzte sich dort bald eine vehement nationalistische Strömung unter Enver Bey (Enver Pascha) die von einem großtürkischen Reich bis zu den uigurischen Gebieten Chinas träumte. Diesen Bestrebungen erteilte Mustafa Kemal mit seinem Konzept des nationalen Rechtsecks (gemeint ist die geographische Form der Türkei) schließlich eine Absage, den Zwang zur türkischen Sprache und Kultur übernahm er allerdings. Die praktische Durchführung der Türkisierung überließ er dem radikal-nationalistischen Innenminister Talât Bey,
Mit dem 1. Weltkrieg zerfiel das Osmanische Reich schließlich nach rund 600 Jahren.
Exkurs: Der armenische Genozid
Nachdem es bereits ab den 1890er-Jahren wiederholt zu Massakern an Armeniern gekommen war, kam es ab 1915 zum Genozid - der bis heute in der Türkei als solcher bezeichnet werden darf. Nach der Niederlage gegen Russland in der Schlacht von Sarıkamış dienten armenische Freiwilligenbataillone auf russischer Seite als Vorwand, um gegen die armenische Zivilbevölkerung vorzugehen. Sowohl bei der Entwaffnung und Ermordung armenischer Soldaten des osmanischen Heeres wie bei den Todesmärschen, bei denen die Bevölkerung ins Landesinnere getrieben wurde, waren Kurden stark involviert. Die Zahl der armenischen Opfer wird in der Literatur mit 880.000 bis 1,5 Millionen angegeben.
Die Verträge von Sèvres und Lausanne
Die türkische Nationalbewegung unter Mustafa Kemal (Atatürk) baute ab 1919 eine Gegenregierung auf. Nach der Besetzung Istanbuls und der Auflösung des Parlaments 1920 erhielt die Bewegung starken Zulauf von konservativen und religiösen Kreisen. 1920 kam es zu einem kurzen und blutigen Bürgerkreis, bei dem die kemalistischen Truppen die Armee des Sultans vernichtend schlug. Die Kurdenstämme des Südostens standen dabei auf der Seite des Sultans.
Der Vertrag von Sèvres vom 10. August 1920 sah unter anderem ein unabhängiges Armenien und ein autonomes Kurdistan vor, dem auch die Eigenstaatlichkeit nach einer Volksabstimmung in Aussicht gestellt wurde. Allerdings wurde der Vertrag aufgrund des Sturzes des letzten Sultans Mehmed VI. im November 1922 nicht ratifiziert. Mustafa Kemal und die am 29. Oktober 1923 ausgerufene Republik Türkei lehnten den Vertrag ab.
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