
Es gibt bereits digitale Systeme die Lieder komponieren, Gedichte schreiben oder Bilder malen. Digitale Technologien haben unsere Welt in den vergangenen Jahrzehnten auch im Bereich der Kunst fundamental verändert. Doch können Algorithmen überhaupt Kunst machen? Oder gar neue Stile erschaffen? Wird KI jemals menschliche Kreativität und Abstraktionsfähigkeit ersetzen können?
Diese Fragen wurden in der Reihe "Digitaler Humanismus – Transformation gestalten" diskutiert. Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, weist in der Diskussion darauf hin, dass Künstliche Intelligenz ein von Männern dominiertes Feld ist. Dem müsse man gegensteuern. Technologie sollte wieder an die Gesellschaft gebunden werden, an die Menschen. Überhaupt, was der Mensch aus sich heraus generiert, das sei viel spannender, sagt sie.

Auch Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst, betont, dass das Digitale ein Werkzeug der Menschen bleiben, von ihm gesteuert werden müsse. Und Irina Nalis Neuner vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien, stellt unter anderem klar, dass Künstliche Intelligenz weniger ein technologisches denn ein kulturelles Phänomen und von Erfahrungen geprägt ist. Dazu zähle auch, ob ich sie dämonisiere oder verherrliche. Alle drei betonten, dass im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel Zusammenarbeit wieder als zentrale Kulturtechnik gefördert werden müsse. Moderiert wurde die Diskussion von Walter Hämmerle, Chefredakteur der "Wiener Zeitung". Einführung: Anita Eichinger, Direktorin der Wienbibliothek im Wiener Rathaus.