Im Zuge der Eurofighter-Untersuchung sind diverse Geldflüsse bekannt geworden. Ein Großteil floss über den EADS-Lobbyisten Erhard Steininger. Die involvierten Personen werden nun in den U-Ausschuss geladen, um Aufklärung über die Verwendung der Geld zu geben. In den Medien wurde bereits über Zusammenhänge mit dem Eurofighter-Deal spekuliert. Im Folgenden ein Überblick über die bisher bekannt gewordenen Zahlungen:

RUMPOLD-Werbevertrag: Steininger vermittelte an die PR-Agentur "100% Communications" von Erika und Gernot Rumpold einen EADS-Werbevertrag in Höhe von 6,6 Millionen Euro netto (brutto 7,8 Mio.). Im März 2002 wurden zunächst 2,8 Mio. Euro vereinbart, im Mai 2002 wurde der Vertrag mündlich erweiter. Die erste Zahlung floss im April 2002 über eine Zwischenfirma namens Munntown S.A., der Rest direkt über Steiningers "Bofors-Verbindungsbüro".

Die von Rumpold verrechneten Leistungen hatten in den Medien für viel Wirbel gesorgt, wie etwa eine 96.000-Euro-Pressekonferenz. Manche Ausschussmitglieder sprechen von "Scheinrechnungen", Erika Rumpold behauptet, 3,2 Mio. Euro verdient zu haben.

WOLF-"Darlehen": Hohe Wellen schlug eine Steininger-Zahlung in der Höhe von 87.600 Euro im Jahr 2002 an die Firma "Creativ Promotion", in der Generalmajor Erich Wolf, eine zentrale Figur in der Eurofighter-Beschaffung, Kommanditist und Prokurist ist. Der "Airchief" wurde von Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) wegen des Verdachts der falschen Zeugenaussage und der verbotenen Geschenkannahme angezeigt und vorübergehend suspendiert. Wolf weist alle Vorwürfe zurück und will von dem Geld erst jetzt erfahren haben.

Die 87.600 Euro, die als "Anzahlung" verrechnet sind, erklärten Wolf und seine Anna Maria Frühstück-Wolf, die Geschäftsführerin der Firma ist, nach anfänglichen Widersprüchen zuletzt als Vorauszahlung für Leistungen, die noch nicht erbracht worden seien. Sollte die Leistung in einer bestimmten Zeit nicht abgerufen werden, gäbe es die Möglichkeit, das in ein Darlehen umzuwandeln.

LUKASEK-Honorar: Der frühere FPÖ-Kommunikationschef und enge Vertraute von BZÖ-Chef Peter Westenthaler, Kurt Lukasek, erhielt von Steininger 28.500 Euro. Lukasek war nach eigenen Angaben im Jahr 2003 als Konsulent für Steininger tätig.

PLATTNER: Die "P & P Consulting" erhielt 2002 für "Beratungstätigkeiten zum Projekt EADS-Eurofighter" 188.000 Euro. Geschäftsführer Alfred Plattner soll von Steininger die EADS-Lobbyfirma "Bofors" übernommen haben.

AIRPOWER: 220.000 Euro gingen 2003 von Steininger an die Consultingfirma des ungarischen Militärexperten Janos Szabo im Zusammenhang mit der bekannten Luftshow "Airpower 03".

GOLF: 2003 zahlte Steininger 1.822 Euro Büfettkosten für ein von Wolf organisiertes Golfturnier im Golfclub Spillern (Niederösterreich). Wolf meint, das Golfturnier habe der Information um die Luftverteidigung gedient.

CHORHERREN: In Steiningers Akt findet sich weiters eine Rechnung vom Dezember 2002 im Umfang von 1.400 Euro unter dem Titel "Chorherren". Die Verwendung ist unklar. Der Name "Chorherren" tauchte zuletzt im Zusammenhang mit einer "Trauerfeier" anlässlich der Unterbrechung der Vertragsverhandlungen zwischen Regierung und EADS wegen der Neuwahlen 2002 auf. An dem Fest sollen EADS-Vertreter, Beamte sowie Steininger teilgenommen haben.

RAPID: Der Eurofighter-Mutterkonzern EADS soll die Nachwuchsförderung beim Wiener Fußballklub Rapid finanziell unterstützt haben. Kolportiert wurden 280.000 Euro, die Summe wurde bisher nicht bestätigt.