Tokio. Ein japanisches Gericht hat die Schließung der beiden einzigen aktiven Kernkraftwerke im Land trotz Sicherheitsbedenken von Experten abgelehnt. Atomkraftgegner hatten die Abschaltung der Reaktoren in der Anlage Ohi des Energiekonzerns Kansai Electric Power beantragt, weil sie an dem Standort eine höhere Erdbebengefahr befürchteten. Seismologen vermuteten, dass Teile des Atomkraftwerks im Westen Japans auf einer Bruchlinie in der Erdkruste stünden. Dies verstoße gegen japanische Gesetze. Eine einstweilige Verfügung sei aber vom Gericht abgelehnt worden, teilte ein Sprecher von Kansai Electric mit.

Nach der Atom-Katastrophe in Fukushima vor zwei Jahren sind zunächst alle Reaktoren in Japan nach und nach vom Netz genommen worden. Angesichts der steigenden Energiekosten hatte die japanische Regierung im vergangenen Sommer das Wiederhochfahren der Reaktoren im AKW Ohi erlaubt und damit die Anti-Atomkraftbewegung wieder auf den Plan gerufen. Im März 2011 hatten ein starkes Erdbeben und ein nachfolgender Tsunami das Kernkraftwerk in Fukushima teilweise zerstört und eine Kernschmelze ausgelöst.