Anfangs regte sich beim Anblick der Fotos in den Hirnteilen nichts, sie lösten kein Angstgefühl aus. Nach zehn bis 15 Stunden Training schafften es die Probanden jedoch, selbst für ein Aufleuchten der Regionen auf den Scans zu sorgen - sie konnten sie durch diesen Lernprozess aktivieren, ihre Gedanken verändern. Die Studie landete dennoch in der Schublade und wurde nicht aufgegriffen - zu wenige Probanden hatten teilgenommen, um stichfeste Aussagen zu treffen.
Schwerverbrecher oder Banker
Nicht jeder, dessen Gehirn Abnormitäten wie diese aufweist, ist jedoch ein Schwerverbrecher. So mancher könnte ein erfolgreicher Banker oder Manager sein - Berufe, in denen man mitunter auch angstbefreit handeln muss. In welche Richtung sich der Mensch entwickelt, hängt zu einem noch viel größeren Teil von seinem Umfeld, seiner Bildung, seiner Geschichte ab. "Unser Gehirn wird extrem von dem geprägt, was wir erleben", sagt Klausberger. "Je jünger es ist, desto lernfähiger ist es, es ist wunderbar plastisch - und unberechenbar."