Jerusalem. Israelische Polizisten sind den zweiten Tag in Folge gegen militante palästinensische Jugendliche auf dem Tempelberg in Jerusalem vorgegangen. Die Jugendlichen warfen Steine und versuchten, jüdische Gläubige am Betreten der den Muslimen heiligen Anhöhe zu hindern. Das berichteten israelische Medien am Montag. Die Polizei sprach von drei Festnahmen.
Ein Polizist und ein jüdischer Jugendlicher wurden bei den Zusammenstößen leicht verletzt, neun Palästinenser festgenommen. Bereits am Sonntag hatte die Polizei die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg von palästinensischen Jugendlichen geräumt, die sich dort verschanzt hatten. Die Behörden hatten das Tempelberg-Plateau am Vorabend des jüdischen Neujahrsfests (Rosh Hashanah) für den allgemeinen Besuch freigegeben.
Im Mittelpunkt von Spannungen
Die sowohl Juden wie auch Muslimen heilige Anhöhe in der Altstadt von Jerusalem steht häufig im Mittelpunkt von Spannungen. Die Klagemauer am Fuße der Anhöhe ist ein Überrest des zweiten jüdischen Tempels und ein wichtiger Gebetsort der Juden. Auf dem Plateau des Tempelbergs stehen der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee, zwei zentrale Heiligtümer der Muslime.
Im Prinzip ist es nur Muslimen erlaubt, auf dem Tempelberg zu beten. Zu bestimmten Anlässen wird die Anhöhe aber auch für jüdische Besucher geöffnet. Die Muslime empfinden dies als Provokation.