Stockholm. Die diesjährigen Preisträger des Nobelpreises für Chemie wurden am Mittwoch in Stockholm bekannt gegeben. Martin Karplus, Michael Levitt und Arieh Warshel werden für ihre Arbeiten mit dem wichtigsten Forschungspreis ausgezeichnet. Forscher erhielten Auszeichnung für Entwicklung von Modellen für komplexe chemische Systeme.
Der Chemie-Nobelpreis 2013 geht an den in Wien geborenen theoretischen US-Chemiker Martin Karplus sowie seine beiden US-Kollegen Michael Levitt und Arieh Warshel. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften heute, Mittwoch, in Stockholm bekannt. Sie bekamen die Auszeichnung für die Grundlagen für Computermodelle, die zum Verständnis und zur Vorhersage chemischer Prozesse verwendet werden.
Ein österreichisches Schicksal
Martin Karplus wurde am 15. März 1930 in Wien geboren und floh mit seinem Bruder und seiner Mutter nach dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland im Jahr 1938 über die Schweiz in die USA. Dort erwarb er den Grad B.A. an der Harvard University im Jahr 1950 und wurde 1953 zum Ph. D. am California Institute of Technology mit Arbeiten in der Arbeitsgruppe um Linus Pauling promoviert. Zwischen 1953 und 1955 arbeitete er im Rahmen eines Postdoc-Aufenthalts bei Charles Coulson an der Oxford University.
Seit 1979 hat er den Theodore-William-Richards-Lehrstuhl für Chemie an der Harvard University inne. 2011 wurde er mit dem internationalen Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet.
Sein Bruder Robert Karplus war theoretischer Physiker und Physik-Pädagoge an der Universität Berkeley.
Hintergründe
Die Auszeichnung ist wie im Vorjahr mit acht Millionen Schwedischen Kronen (921.000 Euro) dotiert. Der Preis wird am 10. Dezember, am Todestag des 1896 gestorbenen Preisstifters, verliehen.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die beiden US-Wissenschafter Robert Lefkowitz und Brian Kobilka für die Erforschung wichtiger Kommunikationskanäle von Körperzellen.