Moskau. Trotz einer defekten Antenne hat ein russischer Frachter mit rund 2,5 Tonnen Treibstoff, Nahrungsmittel und privater Post sicher an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Im Zeitlupentempo legte die Progress M-19M automatisch in rund 400 Kilometer Höhe an, wie die Flugleitzentrale bei Moskau am Freitag mitteilte.

  Auf der ISS hatten sich Raumfahrer schon auf einen möglichen Ausstieg ins All vorbereitet, um den Transporter notfalls per Hand heranzuziehen. Der Frachter brachte auf Wunsch russischer Crewmitglieder auch einen Kuchen für das orthodoxe Osterfest am 5. Mai zur Raumstation, wie die Agentur Interfax meldete.

  Ein Scheitern der Mission hätte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos nach eigenen Angaben umgerechnet 150 Millionen Euro gekostet. Die Antenne hatte sich nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan am Mittwoch nicht geöffnet. Versuche der Leitzentrale, das Teil per Funk zu aktivieren, schlugen fehl. Auf der ISS arbeiten derzeit drei Russen, zwei Amerikaner und ein Kanadier.

  Vom nordrussischen Kosmodrom Plessezk startete am Freitag ein weiterer Satellit für das ehrgeizige russische Navigationssystem Glonass. Es soll dem US-amerikanischen Marktführer GPS Konkurrenz machen und gilt als Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin.