Künstlerische Darstellung des Mars Express über den Tharsis-Vulkanen. - © NASA/JPL/ESA,
Künstlerische Darstellung des Mars Express über den Tharsis-Vulkanen. - © NASA/JPL/ESA,

Geht es nach der Literatur, so sind zwischen Erde und Mars Konflikte vorprogrammiert. In The War of the Worlds (1898) von H. G. Wells greifen Marsianer die Erde an, in The Martian Chronicles (1950) von Ray Bradbury erobern hingegen die Erdlinge den Planeten.

Nun, zumindest was seine Erforschung betrifft, zeigt sich der Rote Planet widerspenstig. Mehrere Marssonden wurden vereits von den Stürmen zerstört, die Zahl der Expeditionen nimmt allerdings beständig zu, und einige Sonden funktionieren seit Jahren.

Odyssey und Express

Die beiden ältesten Beobachtungsstationen des Mars sind seit 2001 (Odyssey) und 2003 (Express) im Einsatz.

Der Satellit Mars Odyssey konnte im Herbst 2002 erstmals den Beweis für das Vorhandensein von Wasser auf dem Planeten erbringen. Drüber hinaus gelang der Nachweis zahlreicher anderer Elemente auf der Oberfläche. Heute verbindet er als Relais den Rover Curiosity mit der Erde.

Dier Aufgabe der ESA-Mission von Mars Express im Jahr 2003 war es, den Planeten möglichst vollständig zu kartografieren. Während die Sonde seit dem Ende der sechsmonatigen Reise von ihrer polnahen Bahn laufend Daten schickt, hatte man mit dem Landemodul weniger Glück. Beagle 2, benannt nach dem Schiff von Charles Darwin, ging beim Landemanöver verloren. Elf Jahre später wurde sie auf Bildern der Marsoberfläche identifiziert.

Opportunity

Die NASA-Marsrover Spirit und Opportunity, landeten im Jänner 2004 auf dem Planeten. Der Fund bestimmter Sulfate beweist, dass es auf dem Mars einmal Wasser in flüssiger Form gegeben hat.

Während Spirit 2010 die Aktivität einstellte, übermittelte Opportunity bis zum Juni 2018 Daten an die NASA. Seit dem Aufkommen eines Staubsturms kam von ihr kein Signal mehr. Ein Bild des MRO (s.u.) vom September zeigt die Sonde im Perseverance Valley.

Mars Reconnaissance Orbiter

Künstlerische Darstellung des Mars Reconnaissance Orbiter. - © NASA
Künstlerische Darstellung des Mars Reconnaissance Orbiter. - © NASA

Der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) der NASA befindet sich seit März 2006 in einer Umlaufbahn und sendet in erster Linie geologische Daten und Wetterwerte zur Erde. Darüber hinaus wird er als Funkrelais für die Rover auf der Oberfläche eingesetzt.

Curiosity

Curiosity in einer künstlerischen Darstellung. - © NASA / JPL-Caltech
Curiosity in einer künstlerischen Darstellung. - © NASA / JPL-Caltech

Der NASA-Rover Curiosity landete am 6. August 2012 auf dem Planeten. Erstmals kommt eine Plattform mit Bremsraketen zum Einsatz, von der das Landemodul abgeseilt wird.

Der mit einer Atombatterie ausgestattete Rover ist wesentlich bewegungsfähiger als alle Vorläufer und soll auch auf Erhebungen fahren. Neben der Analyse von Bodenproben mit unterschiedlichen Methoden wie Chromatographie und Röntgenfluoreszenzanalyse liefert Curiosity auch hochauflösende Markrofotos.

Ein eigenes Modul dient der Untersuchung der kosmischen Strahlung auf der Oberfläche.

Mars Orbiter Mission

Der indische Mangalyaan (Marsreisender) als Illustration. - © ISRO
Der indische Mangalyaan (Marsreisender) als Illustration. - © ISRO

Die auch Mangalyaan genannte Sonde der indischen Raumfahrtbehörde befindet sich seit September 2014 in einer Umlaufbahn. Wesentlich für die weitere Entwicklung ist, dass die Mission nur ein Zehntel des vergleichbaren US-Projekts MAVEN gekostet hat.

MAVEN

Die NASA-Sonde MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile Evolution) wurde im November 2013 gestartet und befindet sich seit dem 22. September 2014 im Mars-Orbit. Sie sammelt vor allem Daten über die äußere Atmosphäre des Planeten. Zuletzt wurde die Mission bis Ende September 2018 verlängert.

ExoMars

Das gemeinsame Projekt der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos sucht auf dem Mars nach Hinweisen auf einstmaliges oder aktuelles Leben. Der ExoMars Trace Gas Orbiter befindet sich seit dem 19. Oktober 2016 in einer Kreisbahn um den Planeten. Die Analyse von Gasen soll Rückschlüsse auf geologische oder biologische Aktivität auf dem Mars ermöglichen.

Der zweite Teil der Mission, das Absetzen der Landesonde Schiaparelli scheiterte hingegen. Sie wurde infolge einer zu harten Landung zerstört.

Als Ersatz soll 2020 der ExoMars Rover von Roskosmos auf den Mars gebracht werden. Er soll unter anderem Bohrungen durchführen und Proben aus dem Bereich zwischen der Oberfläche und zwei Metern Tiefe nehmen.

Insight: Lauschen auf den Puls des Planeten

Die im Mai 2018 gestartete US-Mission Insight (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) soll Erkenntnisse über den geologischen Aufbau des Mars und seine Entwicklung bringen. Der stationäre Lander InSight, der sich weitgehend dem Design der Phoenix Mars Sonde folgt, ist mit zahlreichen Instrumenten aus Europa ausgerüstet. Unter anderem kommen ein Seismometer und eine Wärmestromsonde zum Einsatz.

(wird erweitert)